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Schnell und schmerzhaft

Schnell und schmerzhaft

Titel: Schnell und schmerzhaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Herzog.
Natürlich hat er die Vaterschaft nie anerkannt. Ich bin also ein geborener
Bastard. So was gibt’s.«
    »Sie werden schon wieder
kiebig! Jetzt müssen Sie sich aber wirklich umziehen.«
    »Okay. Übrigens — den Namen
Erica finde ich auch nicht gerade zum Hurraschreien.«
    Ich trank mein Glas leer und
stellte es ab. Dann trabte ich durchs Schlafzimmer ins danebenliegende
Badezimmer, stellte mich schnell unter die Dusche und ließ meinen Rasierapparat
ein bißchen in meinem Gesicht spazierengehen . Danach
ging ich wieder ins Schlafzimmer. Hüllenlos. Nicht mal ein Handtuch hatte ich
mir als Feigenblatt spendiert. Wozu das Getue, wenn man allein ist? Der Haken
war bloß, daß ich eben nicht allein war. Erica Radcliffe stand im Schlafzimmer
und erwartete mich.
    »Ich war neugierig«, erklärte
sie. Dann betrachtete sie mich wieder von oben bis unten — oder eigentlich eher
nur unten. »Gut gebaut bist du ja, Danny, das muß dir der Neid lassen.
Ausgesprochen männlich.«
    »Danke für die Blumen.«
    »Ich bin auch nicht gerade
schlecht gebaut. Wenn jemand von meinen Gästen zu früh kommt, geschieht es
ihnen recht, wenn wir sie ein bißchen warten lassen.«
    Im Ausziehen schlug sie alle
Rekorde. Fünf Sekunden später stand sie mir splitternackt gegenüber. Sie hatte
nicht übertrieben: Ein toller Körper, nahtlos braun, wie dunkler Heidehonig,
volle, straffe Brüste. Eine echte Blondine, stellte ich fest — es sei denn, sie
hatte geschickt gefärbt. Die Beine waren lang und schlank, die Fesseln schmal.
    »Weißt du, ich hab mir das
überlegt«, sagte sie. »Wenn unser Heiratsprojekt die anderen überzeugen soll,
müßten wir uns eigentlich doch erst ein bißchen näher kennenlernen, was?«
    »Hört sich so leidenschaftlich
an«, meinte ich. »Richtig heißblütig.«
    Sie lachte. Ihre weißen Zähne
blitzten. »Ich finde es blöd, über Sex zu reden. Dafür lasse ich lieber Taten
sprechen.«
    Sie kam auf mich zu, bis ich
ihre weiche Haut spürte. Dann legte sie mir ihre Arme um den Hals und preßte
ihre Lippen hart und fordernd auf die meinen. Mir wurde ziemlich schwummerig.
Eigentlich, dachte ich, könnte man ja auch auf dem Bett — aber dann konnte ich
schon nicht mehr weg. Es ging alles sehr schnell, und es war ungeheuer.
    Später, als wir beide wieder
angezogen waren und uns noch schnell mit einem Drink für die kommenden
Ereignisse stärkten, sah ich meine neue Klientin einigermaßen verdattert an.
    »Betrachte es als Vorspeise,
Danny«, schnurrte sie. »Später gibt’s noch mehr. Aber ewig können wir unsere
Gäste ja auch nicht warten lassen.«
    »Wo steigt die Party?«
    »In meiner Hotelsuite. Wie spät
ist es?«
    Ich sah auf die Uhr. »Zwanzig
nach neun.«
    »Eingeladen sind sie, wie
gesagt, für halb zehn, aber das ist kein Grund zur Aufregung. Es ist alles
vorbereitet. Ein Barkeeper ist bestellt, die Party-Snacks rollen auch an, meine
Gäste werden also nicht verhungern oder verdursten, wenn wir eine halbe Stunde
später aufkreuzen.«
    »Ich habe mich sehr in dir
geirrt, Erica Radcliffe«, erklärte ich feierlich. »Zuerst habe ich nämlich
gedacht, daß du ein richtiger Eisberg bist.«
    »Im Gegenteil, ich bin sehr
sexy. Aber ich suche mir gern den Mann und den Zeitpunkt selber aus.«
    »Na, das kann ja heiter werden
in Santo Bahia«, unkte ich.
    »Wieso?«
    »Stell dir mal vor — ich bin
eine ganze Woche Gast in deinem Hause und muß mich ständig nach Finstermännern um sehen,
die mir nach dem Leben trachten. Wie soll ich denn das im Liegen anstellen?«
Ich schüttelte zweifelnd den Kopf. »Könnte ganz schön gefährlich werden, mich
ständig zu verbiegen...«
    »Für mich etwa nicht?« schoß
sie zurück. Plötzlich schnippte sie mit den Fingern. »Nordseeöl!«
    »Wozu? Als Gleitmittel?« fragte
ich verwundert.
    »Quatsch! Als Vorwand für deine
Geschäfte in England, wo wir uns kennengelernt haben«, fuhr sie mich ungeduldig
an. »Du bist doch ein Ölmanager!«
    »Klar. Also von mir aus
Nordseeöl, wenn mir das auch ein Buch mit sieben Siegeln ist.«
    »Hauptsache, du spielst deine
Rolle gut«, befand sie sachlich. »Jetzt wird’s aber langsam Zeit, daß wir
loszwitschern.«
    »Eins möchte ich noch wissen,
ehe wir gehen«, bremste ich. »Die Nummer war große Klasse und hat mir
Riesenspaß gemacht, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, daß sie schon von
vornherein einprogrammiert war. Du kannst mir nicht erzählen, daß es dich in
mein Schlafzimmer und zu einem Striptease getrieben

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