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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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nicht durcheinander. Die Shadow Dragons sind lediglich eine Jugendbande der richtigen Fiesen – der Triads. Genauer gesagt der 14K-Triads – der stärksten Fraktion dieser weltweit operierenden Bande. In Ostasien haben sie regen Zulauf von Kriminellen. Weil die Organisation über ein weit verzweigtes Netz von Verbindungen verfügt, mächtig ist, weil sie Geschichte geschrieben hat und deshalb großen Respekt genießt. Ihr Verbindungsoffizier in Kanada heißt Sheung Fa, er ist die Brücke zwischen den Shadow Dragons in Vancouver und seinem Boss in Macau – den alle Shan Chu nennen. Dragon Head.«
    Felicia japste wie ein Fisch auf dem Trocknen. »Mir schwirrt der Kopf. Wann hast du das alles herausbekommen?«
    Â»Nach meinem Gespräch mit Phyllis, als ich auf dich wartete. Die Teile fügten sich mit einem Mal logisch zusammen, als ich begriff, wofür der Schaum benutzt wurde – Phyllis hatte mir erzählt, dass ein Asiate vom Gebüsch aus die Polizei beobachtet hätte. Das war Shen Sun Soone. Als ich erfuhr, dass Pevorskis Ehename O’Riley war, war die Verbindung da. Kwan, Chow, MacMillan und O’Riley beklauten die Triads, und Shen Sun Soone und seine Shadow Dragons wurden damit beauftragt, das Geklaute wiederzuholen.«
    Â»Dann ging es letztlich bloß um Geld? Um sonst nichts?«
    Â»Oh ja, es ging um Geld«, versetzte Striker grimmig, »und um eine Menge mehr. Wir reden hier über die Triads. Die 14K. Wenn du ihre Geschichte verfolgst, dann haben sie nur eine Hauptregel: Verhalte dich gegenüber der Gang in irgendeiner Form respektlos, und du verlierst das Wertvollste, das du besitzt.«
    Â»Deine Kinder?«
    Â»Dein erstes Kind«, korrigierte Striker. »Diese Message wird den Schuldigen vermittelt und der gesamten kriminellen Unterwelt: Stehle von uns – verweigere uns den Respekt –, und du wirst sehen, was du davon hast.« Er lachte freudlos. »Und wir dachten, Kwan fantasiert uns im Krankenhaus was vor, als sie jammerte, das Haus stünde in Flammen und überall seien Drachen.«
    Â»Sie sagte genau das, was wir wissen mussten.«
    Â»Das erklärt auch, wieso einige Eltern von der Aussicht, sich mit uns zu treffen, nicht besonders begeistert waren. Sie hatten Angst. Vor uns und der Bande. Manche haben nicht nur ein Kind zu verlieren.«
    Felicia wollte etwas entgegnen, aber Strikers Handy bimmelte. Er klemmte es an sein Ohr. »Detective Striker, Morddezernat.«
    Â»Schiffswrack, ich bin’s.«
    Â»Meathead?«
    Â»Ja. Wir sind im Haus von Shen Suns Vater, unten auf der Raymur.«
    Â»Und?«
    Â»Es ist vorbei«, sagte er. »Wir haben den Wichser. Er ist tot .«
87
    Am Tatort an der Raymur steuerte Striker direkt zu der Gruppe von SEK-Cops, die sich im Vorgarten um den toten Amoktäter scharten. Er hatte sie fast erreicht, als sein Handy klingelte. Hoffentlich ist es Courtney, fuhr es ihm spontan durch den Kopf. Vielleicht will sie bloß wissen, ob ich okay bin, und einen auf schön Wetter machen. Oder wie üblich debattieren – ganz egal, Hauptsache, sie meldete sich mal.
    Â»Detective Striker«, meldete er sich.
    Die Stimme in der Leitung klang schrill und nervös, zittrig. »Detective Striker? Ich bin’s, Joyce.«
    Striker brauchte zwei, drei Sekunden, um Name und Stimme zuzuordnen. Joyce Belle war die Mutter von Naomi, einem der Mädchen in Courtneys Softballteam. Er hatte schon ewig nicht mehr mit der Frau gesprochen. Seit mindestens einem halben Jahr nicht mehr, nachdem die Freundschaft von Courtney und Naomi darüber in die Brüche gegangen war, dass beide auf denselben Jungen abfuhren. Der Anruf ließ bei Striker sämtliche Alarmglocken schrillen. Oh Gott, war Naomi etwa auch unter den Opfern?, war sein erster Gedanke. Er ging mental hektisch die Namen der Toten durch, konnte sich aber nicht entsinnen, dass Naomi auf der Liste stand.
    Â»Joyce«, meinte er gedehnt. »Ist mit Naomi … alles okay?«
    Â»Oh ja, alles in Ordnung. Sie ist okay, Gott sei Dank ist sie okay – dank Ihres beherzten Eingreifens.«
    Striker entfuhr ein erleichterter Seufzer. Er blieb stehen. Hinter seinen Schläfen pochte es dumpf. »Hören Sie, Joyce, ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich bin gerade an einem Tatort eingetroffen …«
    Â»Oh, kein Problem, überhaupt kein Problem«, versicherte sie. »Ich würde Sie

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