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Schnittmuster

Titel: Schnittmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slater Sean
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ist das …«
    Â»Courtneys Freundin Raine heißt eigentlich Riku. Raine ist ihr Spitzname. Sie waren mehr oder weniger die ganze Zeit zusammen.«
    Â»Heilige Scheiße. Klär mich kurz auf, ich kümmer mich drum.«
    Striker drückte Felicia sein Notizbuch in die Hand. Während sie über Handy mit der Einsatzleitung diskutierte, bemühte sich der Ermittler um einen klaren Kopf. Er marschierte zu den SEK-Typen und erspähte Meathead, der sämtliche Cops in der Gruppe überragte. Meathead winkte ihn zu sich.
    Â»Du kannst mir später die Flasche kaufen«, sagte Meathead zu Striker. »Jack Daniel’s. Legendary Blend.«
    Striker starrte an den Cops vorbei auf die blutige Fleischmasse, die im Gras lag. Der gesamte Körper war von Kugeln zerfetzt – Bauch, Brust und Gesicht komplett weggepustet. Striker stöhnte. »Mannomann, der Kerl ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse.«
    Â»Ich hasse Käse.« Meathead lachte über seinen eigenen Witz.
    Â»Wir wollten ihn lebend.«
    Â»Keine Chance. Der Wichser schoss auf uns.«
    Â»Er schoss auf euch? Auf zwölf Cops?«
    Meathead zeigte auf das Apartment. »Er hatte nichts zu verlieren. War so was wie ein Mörder-Selbstmord, Schiffswrack.«
    Â»Und seine Familie?«
    Â»Sagen wir mal so, Vatertag können die sich künftig abschminken.«
    Striker fixierte die Haustür. Von dem Gefühl getrieben, dass da irgendwas faul war. Er lief kurz entschlossen zum Eingang.
    Meathead folgte ihm. »Hey, Schiffswrack, bist du sicher, dass du da reinwillst?«
    Â»Nein.« Er öffnete die Tür und trat ins Innere.
    Drinnen war es heiß wie in einem Backofen, als liefe die Heizung auf höchster Stufe. Das war das Erste, was Striker auffiel, das Zweite war der Gestank, der ihn fast umhaute. Gefolgt von Meathead lief er weiter ins Schlafzimmer.
    Im Türrahmen blieb er stehen, zutiefst geschockt über den Anblick, der sich ihm bot. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Auf dem Bett lag Lien Vok Soone – der Vater von Tran Sang Soone und Shen Sun Soone –, besser gesagt das, was von ihm noch übrig war. Die Augen geöffnet, lag er mit ausgebreiteten Armen, die Handflächen zeigten zur Decke, als wäre er an ein imaginäres Kreuz genagelt. Sein Mund stand weit offen. Als würde er schreien. Noch im Tod.
    Â»Herr im Himmel.« Striker hielt sich den Jackenärmel unter die Nase. »Verdammt, was ist denn mit dem passiert?«
    Â»Er wurde bei lebendigem Leib gehäutet«, meinte Meathead, seine Stimme ausnahmsweise mal ernst.
    Striker trat an das Bett.
    Â»Fass bloß nichts an«, warnte Meathead. »Noodles war noch nicht hier.«
    Â»Ich scheiß auf Noodles.«
    Â»Der Deputy Chief ist auf dem Weg hierher …«
    Â»Ich scheiß auf Noodles, ich scheiß auf Laroche – ich hab die Faxen dicke.«
    Die Nachttischlampe brannte, tauchte das Zimmer in dämmriges Licht. Striker knipste seine Taschenlampe an, ließ den grellen Strahl über das Bett gleiten. Dabei kam ihm fast der Burger hoch. Die Laken waren mit dunklen, feucht schimmernden Hautfetzen bespritzt und mit breiten, schwartig glänzenden Fleischstreifen bedeckt.
    Â»Sieh dir das Blut an«, bemerkte Striker. »Es ist dunkel, fast braun.«
    Â»Und?«
    Der Ermittler streifte ihn mit einem harten Blick. »Das ist venöses und kein arterielles Blut. Das heißt, er bekam die bestialische Folter ziemlich lange mit, bevor er den Löffel abgab.«
    Meathead blieb stumm. Striker fuhr fort, den Leichnam zu inspizieren. Als er mit der Taschenlampe auf den Penis leuchtete und das heruntergeschabte Fleisch gewahrte – Lien Vok war regelrecht entmannt worden –, schloss er die Augen und knipste stöhnend die Maglite aus.
    Â»Genug gesehen?«, erkundigte sich Meathead.
    Â»Verdammt, das kannst du laut sagen.«
    Wieder im Freien, atmete er mehrmals tief durch, inhalierte die frische, kalte Luft in langen Zügen in seine Lungen. Als könnte er dadurch den grässlichen Gestank loswerden, den er eingeatmet hatte.
    Felicia kam zu ihm, um Näheres zu erfahren. Er war nicht fähig, ihr Rede und Antwort zu stehen. Die brutalen Bilder stürmten mit Macht auf ihn ein, und irgendwas war da faul.
    Â»Irgendwas passt da nicht zusammen«, meinte er dann mit belegter Stimme zu Meathead.
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Das mit dem

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