Schnittmuster
Fallen aufzustellen.«
Striker nickte abwesend. »Wenn Sie dieses Auto sehen, rufen Sie bitte die 911 an. Und zwar umgehend.«
»Geht klar.«
Striker fuhr weiter. In Richtung Norden. Immer weiter nach Norden. Nach vier weiteren Blocks dämmerte es ihm. Er trat auf die Bremse. Ãberlegte kurz. Trommelte ärgerlich mit den Fingerknöcheln auf das Lenkrad.
Felicia musterte ihn neugierig. »Hast du irgendwas?«
»Wartâs ab.«
Er drehte um und fuhr zurück zu der StraÃe, wo der Hüne von vorhin eben in seinem Hinterhof verschwand. Striker lieà abermals das Fenster herunter und winkte, woraufhin der Mann zu dem Wagen eilte, sein Gesicht abgespannt und ärgerlich. Als hätte er Besseres zu tun.
»Noch was, Officer?«
Striker deutete auf den nassen Gehweg. »Waschbären schmeiÃen solche Mülleimer um?«
Der Mann nickte. »Klar, sag ich doch. Sind eine verdammte Plage, diese Biester.«
»Haben sie das schon mal gemacht?«
»Verdammt oft.«
Striker inspizierte eine der Tonnen. Ein groÃer, schwerer Abfallbehälter. Zahnabdrücke und dergleichen waren nicht zu erkennen.
»SchmeiÃen sie die Dinger für gewöhnlich um, oder klettern sie bloà hinein?«
Der Mann fixierte stirnrunzelnd das MüllgefäÃ. »Also, für gewöhnlich klettern sie bloà rein.«
»Ist es Ihnen vorher schon mal untergekommen, dass Waschbären Mülltonnen umwerfen?«
»Hmmm, nein, ehrlich gesagt â¦Â«
Striker sah den Typen direkt an. »Haben Sie gesehen, wie die Viecher diese Tonne umgeschmissen haben?«
»Nee.«
Striker nickte. »Danke. Passen Sie gut auf sich auf.«
Der Mann ging gruÃlos ins Haus. Kaum war er weg, drehte Striker sich zu Felicia um, die ihn fragend ansah. Er deutete auf den Rasen.
»Diese Mülltonnen da sind verdammt voll«, gab er zu bedenken. »So ein Ding wiegt bestimmt an die dreiÃig Kilo. Die lassen sich nicht mal eben so umschmeiÃen.«
»Und du denkst, unser Typ war das?«
»Jedenfalls war es nicht der Waschbär.« Striker setzte den Wagen ein Stück zurück. Und gestikulierte mit der Hand in Richtung der Tonnen. »Schau dir mal genau an, wo die MüllgefäÃe stehen. Direkt am StraÃenrand. Wenn Rotmaske zu schnell gefahren ist, und davon darfst du ausgehen, hat er womöglich kurz die Gewalt über den Honda verloren und mit dem Heck eine der Tonnen touchiert. Denk mal darüber nach. Er brettert über diese StraÃe, nördlich auf der Discovery. In letzter Sekunde entdeckt er ein passables Versteck oder die Lightshow von irgendeiner Polizeisirene. Wer weiÃ? Ist ja auch egal. Er reiÃt das Steuer zu hart herum, nimmt die Ecke zu weit und knallt vor eine der Tonnen.«
Felicia hob eine Augenbraue. »Das ist bloà eine Vermutung.«
»Wenn du irgendwas reiÃen willst, musst du Vermutungen anstellen. Nimm deine Waffe, wir checken diese StraÃe.«
Er umschloss mit seiner Rechten die Pistole und steuerte mit der Linken, während sie langsam durch die StraÃe rollten. Auf dem ersten Drittel sah er nichts. Jedenfalls kein brauchbares Versteck. Keine verdächtige Bewegung. Und auch keinen grünen Honda Civic mit weggepusteter Heckscheibe.
Dann, auf der Hälfte, wo die StraÃe breiter wurde, fiel ihm etwas auf. Ein kleiner Fleck ausgerissenes Gras auf der Südseite der StraÃe â eine erdig aufgeworfene Stelle.
Striker bremste, zeigte mit dem Finger auf die Stelle und sagte zu Felicia: »Gib mir Deckung.«
Er sprang aus dem Wagen und ging zu Fuà weiter.
Es war ein kleiner Fleck, fast rechteckig, ungefähr sechzig mal dreiÃig Zentimeter groÃ, nicht weit von einer geschlossenen Garage. Das Gelände war lehmig und kiesig und mit struppigem Dünengras bewachsen, und die Kerbe im Boden zog sich bis zu einer riesigen Trauerweide, die das Grundstück flankierte.
Striker lief zu der Weide und tastete den Boden ab. In dem lehmigen Untergrund befanden sich frische Reifenabdrücke. Unmittelbar am Baumstamm war die Einkerbung tiefer, als wäre das Steuer plötzlich hektisch herumgerissen worden. Auf den Abdrücken lagen ein paar Weidenzweige. Striker inspizierte den Baum und entdeckte einen horizontal aufklaffenden Riss in der Rinde.
Direkt in Höhe des Auspuffs.
»Irgendwas hat den Baum gestreift«, sagte er zu Felicia, »kann noch nicht lange her sein. Die
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