Schnueffeln erlaubt
auch fassen.
Der Bringtrieb lässt unseren Hund die gefundenen Objekte aufnehmen und davontragen. Ziel unseres Trainings sollte daher – wenn möglich – sein, dass er die Beute zu uns trägt.
Gehorsamkeit und Bindung werden größer, wenn man mit den Trieben trainiert statt gegen sie.
Und schließlich lastet Nasenarbeit auch den Bewegungs- und Betätigungstrieb aus, denn unser Hund muss rennen, klettern, kriechen, um das Beuteobjekt zu finden. Vor allem temperamentvollen und bewegungsfreudigen Hunden helfen wir sehr, wenn sie plötzlich nicht mehr unkoordiniert und ziellos durch die Landschaft eilen, sondern planvoll ihren Verstand einsetzen müssen, um an das gemeinsam gesteckte Ziel zu kommen.
Alle diese Triebe werden bei Suchaufgaben angesprochen und reduzieren sich für kurze Zeit nach dem Training, sodass selbst hochtriebige Hunde einen für sie befriedigenden Zustand innerer Ruhe entdecken. Und letztendlich: Mit den Trieben zu trainieren statt gegen sie, erzeugt eine sehr innige Bindung zwischen Mensch und Hund und damit nicht zuletzt eine bessere Gehorsamkeit.
Je länger die Nase, desto besser riecht der Hund.
Tipps und Tricks für Schnüffelprofis
Welche Schnüffelaufgaben unsere Hunde auch lösen sollen, mit dem richtigen Wissen können wir ihnen dabei helfen, schnell und erfolgreich zu arbeiten.
Kalkulieren Sie vor allem draußen Windrichtung, Windstärke, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ein.
Generell hilft man dem Hund, wenn er gegen den Wind arbeitet; dies ist allerdings nicht immer erwünscht, denn wir können hiermit seinen Arbeitsstil enorm beeinflussen, sowohl positiv als auch negativ. Wie wir später sehen werden, ist dies vor allem für die Freiverlorensuche und die Schleppen- und Fährtenarbeit von Bedeutung. Das Gleiche gilt für die Windstärke. Starker Windverteilt Gerüche großflächig und unser Hund sucht eher mit hoher Nase. Schwacher Wind lässt den Hund eher mit tiefer Nase suchen. Je höher die Temperatur, desto schwieriger wird das Arbeiten für den Hund, weil sich kleinste organische Spuren schnell zersetzen und seine Nasenschleimhaut zudem schneller austrocknet. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto leichter findet er also.
Entsprechend macht es Sinn, dass die arbeitende Hundenase nass ist. Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig trinken, einerseits, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, andererseits, um die Nase feucht zu halten für ein besseres Riechvermögen.
Wenn Sie Ihren Hund bei der Arbeit beobachten, werden Sie spannende Dinge entdecken. Schauen Sie doch mal, ob er mit tiefer Nase arbeitet, mit halbhoher oder mit hoher Nase. Läuft er große Bögen oder kleine? Entfernt er sich zügig von Ihnen oder „fragt“ er des Öfteren, ob er noch in die richtige Richtung läuft? All dies macht seinen Arbeitsstil aus und lässt Sie Ihren Vierbeiner auch im Alltag besser verstehen.
Und noch eine Kleinigkeit sollten Sie bedenken: Hundesenioren und Hunde mit einem sehr kurzen Fang haben ein schlechteres Riechvermögen. Wählen Sie stärkere Düfte, damit auch sie weiterhin Spaß an der Nasenarbeit haben.
Schicken Sie den Hund immer aus der Fuß -Position in die Suche. Sie erleichtern ihm durch dieses Ritual seine Arbeit und trainieren gleichzeitig immer wieder seine Impulskontrolle. Dies ist die Fähigkeit, vor dem Arbeitseinsatz ruhig abzuwarten und auch generell in anderen Lebenssituationen nicht einfach so loszurennen, sondern auf die Erlaubnis dafür zu warten.
Training mit Düften
Viele Düfte sind möglich, aber nicht alle sind sinnvoll. Kaffee mögen unsere Hunde zum Beispiel oft gar nicht so gern erschnüffeln, einige Parfums sind auch äußerst unbeliebt. Aber Kamillentee mögen Hunde sehr gern, Würstchenwasser (das Wasser, in dem Würstchen im Glas eingelegt sind) oder Hühnerbrühe, Anisöl (stark verdünnt) und natürlich Wildgerüche sind immer beliebt.
Von heiß begehrt bis unangenehm: Düfte.
Trainieren Sie bitte nur mit Wildersatz, wenn es nicht zu vermeiden ist.
Im Hundesport- und Jagdfachhandel gibt es künstliche Wildgerüche. Doch Vorsicht! Mit ihnen würde ich nur arbeiten, wenn es darum geht, einem sehr jagdtriebigen Hund im Zuge des Antijagdtrainings eine Alternative zu Wild und Wildspuren zu bieten, um ihn im weiteren Training auf harmlose Gerüche umzutrainieren.
Wenn Sie mit Düften arbeiten, denken Sie daran, dass Gerüche, die für uns normal riechen, für den Hund unangenehm sein können. Da muss man
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