Schnueffeln erlaubt
Nichts – also nehmen Sie zu Beginn gleichfarbige Hütchen. Ist Ihr Hund aber bereits ein ausgefuchster Suchprofi, können Sie genau dieses eine blaue Hütchen zur Verleitung nutzen und damit die Aufgabe schwieriger gestalten.
Auch die Augen spielen bei der Nasenarbeit eine Rolle.
Wichtig ist auch zu wissen, dass Hunde Bewegungsseher sind. Sie sehen vorrangig alles, was sich bewegt. Auf diese Weise können wir den Trieb unseres Hundes steuern wie ein Auto. Ist ein Hund hochtriebig und übermotiviert im Training, werfen wir keine Gegenstände, die er später suchen muss, sondern legen sie entweder langsam auf den Boden, während er zuschaut, oder lassen ihn überhaupt nicht zusehen. Vielleicht hat Ihr Trainingspartner aber auch gar keine Lust zu suchen? Vielleicht ist sein Trieb sehr gering? Dann werfen Sie den Suchgegenstand in hohem Bogen in höheres Gras oder hinter ein Hindernis. Dazu können Sie auch noch ein Geräusch machen. Die Bewegung lässt den Gegenstand „leben“. Sie werden sehen, dass das Interesse an ihm gehörig wächst.
Steuern Sie mit der richtigen Farbauswahl der Suchgegenstände, ob der Hund seine Nase einsetzt oder seine Augen.
Gegenstand gefunden – und nun
Die Frage ist immer: Was macht unser Hund mit dem Gegenstand, den er gesucht und gefunden hat? Je nach Rasse, Typ oder Vorliebe des Hundes, aber auch nach Größe und Art des Suchgegenstands gibt es verschiedene Möglichkeiten der sogenannten „Anzeige“.
Anton hat den Suchgegenstand gefunden ...
„Zeiges mir!“ – Anzeige durch Absitzen oder Abliegen
Wenn ein Hund nicht gern apportiert oder wenn der gesuchte Gegenstand zu groß zum Tragen ist, kann der Hund ihn anzeigen durch Absitzen oder Abliegen. Wie bringen wir ihm dieses bei?
Wir bauen die Suchaufgabe, die wir derzeit trainieren, in ihrer einfachsten Form auf. Der Abstand des Suchgegenstands zum Hund sollte nicht groß sein. Wenn der Hund den Gegenstand gefunden hat, loben wir ihn erst mit einem Klick oder mit unserem konditionierten Bestärkerwort, dann sagen wir Sitz oder Platz und belohnen ihn anschließend mit Leckerchen. Wichtig ist, dass wir hier unseren sekundären Bestärker einsetzen, sobald der Hund durch interessiertes Schnüffeln oder andere Anzeichen erkennen lässt, dass er gefunden hat.
... und zeigt ihn durch Absitzen an.
Ein anderer Trainingsweg verführt den Hund geradezu zum Absitzen oder Ablegen: Platzieren Sie ein sehr beliebtes Suchobjekt so, dass er es nicht zu fassen bekommt. Sie könnten es an einen Baum hängen oder unter einem Teppich verstecken. Lassen Sie ihn versuchen, an den Gegenstand zu gelangen. Irgendwann wird er aufgeben und sich hinsetzen oder hinlegen. Dies sollten Sie sofort belohnen. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder bekommt er unverzüglich ein Leckerchen und danach das Suchobjekt oder Sie übergehen das Leckerchen und geben ihm direkt seine Beute. Wählen Sie den einen oder anderen Weg je nach Hund. Danach lassen Sie ihn mit einem Auflösewort aufstehen. Wählen Sie hierzu ein Wort wie Lauf oder Frei , mit dem Sie Ihrem Hund regelmäßig das Ende einer Übung mitteilen.
„Sag es mir!“ – Anzeige durch Lautgeben
Soll der Hund durch Lautgeben den gefundenen Gegenstand anzeigen, sollten wir zunächst Lautgeben auf Wort- oder Sichtzeichen separat trainieren. Ist Ihr Hund ohnehin bellfreudig, geht dies sehr schnell. Halten Sie nun ein Leckerchen in der geschlossenen Hand oder nehmen Sie sein Lieblingsspielzeug, geben es ihm aber nicht.
Macht Ihr Hund keine Anstalten, an das Leckerchen oder das Spielzeug kommen zu wollen, bewegen Sie es vor ihm von einer Seite zur anderen oder – was noch besser wirkt – von ihm weg und zu ihm zurück. Denken Sie daran: Bewegung verstärkt das Verlangen, die Beute zu bekommen. Foppen Sie ihn also ruhig ein wenig. Selbst wenn er anfangs andere Wege ausprobiert, um das Gewünschte zu bekommen, irgendwann wird er bellen. Beim kleinsten Anzeichen oder leisesten Lautgeben bekommt er die Beute sofort , möglichst gleichzeitig. Hier ist das Timing mal wieder sehr wichtig. Nach einigen Wiederholungen hat Ihr Hund gelernt: Wenn ich in dieser Situation etwas möchte, dann belle ich. Sobald er nun Laut gibt, belegen Sie dieses Verhalten mit dem ausgewählten Kommando. Sagen Sie also zum Beispiel G ib Laut – in der Sekunde, in der er bellt.
Ist auf Gib Laut das Bellen regelmäßig abrufbar, können Sie es als Anzeige in der Nasenarbeit nutzen.
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