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Schön tot: Ein Wien-Krimi (German Edition)

Schön tot: Ein Wien-Krimi (German Edition)

Titel: Schön tot: Ein Wien-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Kneifl
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Antwort. Gab mir Feuer und sagte leise: „Er kommt mir irgendwie bekannt vor. Vielleicht hat er mal eine Reise bei uns gebucht …“
    Ich wunderte mich über seine Verlegenheit. Fragte aber nicht nach, sondern ging hinaus in den Gastgarten, um ein bisschen frische Luft zu schnappen.
    Es war kühl geworden, und es waren nicht mehr allzu viele Leute draußen. Tony stand allein am Eingang zu Gergelys Gartenloge. Wir rauchten zusammen eine Zigarette. Bevor ich ihn weiter über seine Beziehungen mit den schönen Toten ausfragen konnte, presste er seine Lippen auf meinen Mund und schob mich in die hinterste Ecke der Gartenloge.
    Ich war ziemlich betrunken und ließ ihn gewähren. Die Chorstühle, die früher im Lokal als Sitzplätze gedient hatten, weckten bei mir immer Assoziationen an Kirchgänge und peinliche Auftritte in Beichtstühlen.
    Tony machte es sich in einem der erhöhten Stühle bequem. Zog mich an sich, schob meinen Rock hoch und öffnete den Reißverschluss meiner Jeans. Dann steckte er mir einen Finger in die Möse. Gleichzeitig packte er mit der anderen Hand seinen Schwanz aus. Das übliche Programm eben.
    Ich trieb es nicht so gern im Sitzen. Schon gar nicht auf diesen Chorstühlen. Und ich legte auch keinen gesteigerten Wert darauf, obenauf zu sein, diesem Faulpelz mit all dem Bier und Wein in meinem Bauch einen wilden Ritt zu besorgen. Vor allem aber wusste ich nicht, wohin mit meinen langen Beinen.
    Ich blieb also stehen und fasste beinahe widerwillig seinen Schwanz an. Spielte ein bisschen mit ihm herum.
    Er rutschte ein Stück vor, fasste mich an den Hüften und drehte mich um, bis ich rücklings auf seinem Schoß saß. Als er in mich eindrang, stöhnte ich. Nicht aus Lust, sondern weil ich einen Krampf in meinem linken Bein hatte. Dieser Idiot bildete sich aber anscheinend ein, ich wäre von der Größe seines Schwanzes überwältigt, und bearbeitete mich fester. Seine Stöße wurden schneller und schneller. Ich klammerte mich verzweifelt an ihn, bohrte meine Fingernägel in seine Schenkel.
    „Oh du kleine Wildkatze“, flüsterte er mir begeistert ins Ohr. Ich musste mich sehr beherrschen, um nicht lauthals loszulachen.
    Plötzlich ertönte ein unheimliches Geschrei. Es erinnerte mich an das Geschrei kleiner Kinder. Erleichtert kletterte ich von ihm runter.
    „Läufige Katzen“, sagte Tony und presste seine Lippen auf meinen Mund. Ich begann zu lachen. Ein halbes Dutzend Katzen vergnügte sich in dem lauschigen Gastgarten. Ich erkannte Koriander, der sich immer in den Kräutergärten herumtrieb und mit Vorliebe den Koriander auffraß. Der arme Kerl kam wieder einmal nicht zum Zug.
    Tony nahm mein Gesicht in seine Hände und versuchte, meinen Kopf zwischen seine Beine zu zwingen. Vielleicht hatte ihn der süße barocke Blasengel über dem Eingang zu Gergelys Gartenloge auf diese Idee gebracht oder das große Bild von Raja Schwahn-Reichmann nebenan im Gastgarten des Silberwirts, auf dem die lustigen Engerl Schwänze hatten.
    Ich war aber nicht in Stimmung, ihm einen zu blasen. Mir war die Lust auf Sex inzwischen gründlich vergangen. Mir war eher so kriegerisch zumute wie dem muslimischen Kämpfer auf dem anderen Bild. Ich mochte diese Persiflage des „Westöstlichen Diwans“, aber sie törnte mich nicht an. Halbherzig schmuste ich mit Tony herum und war erleichtert, als ich Orlandos Stimme vernahm.
    „Was treibst du da, Katharina?“ Er klang wie meine Religionslehrerin in der Volksschule.
    Obwohl ich ein bisschen sauer auf ihn war, weil er mich, trotz meiner Bitte, in meiner Nähe zu bleiben, den ganzen Abend allein gelassen hatte, fiel ich ihm um den Hals. „Bin ich froh, dich zu sehen!“
    Orlando begann sofort, den armen Tony zu beschuldigen, mich vergewaltigt zu haben. Egal, was ich sagte oder was Tony zu seiner Verteidigung hervorbrachte, Orlando beschimpfte ihn weiter, hörte uns einfach nicht zu. Die ganze Szene war mehr als peinlich. Tony zog schließlich seine Hose hoch und ergriff die Flucht.
    Orlando und ich waren nun allein im Gastgarten. Das Fest schien mittlerweile zu Ende zu sein. Nur mehr vom Silberwirt klangen ein paar Lacher zu uns herüber. Ich fragte Orlando, wo er sich die ganze Zeit herumgetrieben hätte.
    Es stellte sich heraus, dass der elegante Mann, mit dem er sich im Gergely’s so angeregt unterhalten hatte, sein Polizistenfreund Daniel gewesen war. Und der hatte ihm erzählt, dass sich Tony, während er eine Affäre mit Ilona hatte, von der ermordeten Anwältin

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