Schön und ungezähmt
einzugestehen, das war die Barriere zwischen ihnen. Sie liebten einander. Das war mehr als eine Offenbarung.
Schon vorhin hatte er nicht geplant, Robert zu sagen, was er für ihn empfand. Dieses Mal hatte Colton sich fest vorgenommen, Brianna seine Liebe zu gestehen. Aber er hatte nicht mit dem heiseren Klang seiner Stimme oder der Schmerzlichkeit der Situation gerechnet.
Und dieses Baby, das in ihr heranwuchs – er konnte gar nicht beschreiben, wie tief es ihn bewegte, dass sie schon bald ein gemeinsames Kind haben würden.
In den Augen seiner Frau glänzten Tränen, und er war wieder dafür verantwortlich. Aber wenigstens weinte sie dieses Mal nicht, weil er sie verletzt hatte. Das zittrige Lächeln auf ihren Lippen erfüllte ihn mit Erleichterung. Sie stand auf und kam quer durch den Raum zu ihm. Die Höflichkeit gebot, dass er ebenfalls aufstand, aber er saß einfach nur da und wartete. Er war von dem Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht wie erstarrt.
Sie nahm ihm das Brandyglas aus den willenlosen Fingern und stellte es auf den Kaminsims. Dann kuschelte sie sich auf seinen Schoß und berührte ganz sanft seine Wange mit einer Hand. »Wir sind gesegnet, nicht wahr?«
Seine Gefühle schnürten ihm die Kehle zu. Er blickte in ihre Augen.
»Ich habe dir bereits vergeben, weißt du. Auch wenn du manchmal so schrecklich begriffsstutzig sein kannst, bin ich nie lange auf dich wütend.«
Ihr weicher Mund war so verlockend nah. »Ich werde mich deiner Anschuldigung oder Großzügigkeit nicht widersetzen«, sagte er heiser.
»Ich glaube, ich bin nicht schuldlos.« Ihre Finger zeichneten die Linie seines Kinns nach und streiften seine Lippen. »Obwohl meine Absichten lauter waren, hätte ich vielleicht lieber nicht Lady Rothburgs Buch kaufen sollen. Es war unanständig, das zu tun.«
»Sehr unanständig«, bestätigte er. »Aber ich glaube, die Frau ist wirklich brillant«, fügte er hinzu. »Ich für meinen Teil stimme nicht jeder ihrer Beobachtungen über Männer zu. Aber im
Großen und Ganzen scheint sie recht zu haben. Sehr erleuchtend.«
Die Hand seiner Frau verharrte. Ihre Augen weiteten sich. »Du hast es gelesen?«
»Ja, wirklich. Jedes Wort. Schließlich hast du es auf meinem Schreibtisch liegen gelassen.«
»Wie ungezogen von dir, Colton.« Briannas Lider senkten sich ein wenig.Verführerisch.
Er wäre fast zusammengezuckt, weil er sich wieder an ihre verletzende Bemerkung erinnerte, als sie ihn in seinem Arbeitszimmer mit sich selbst konfrontiert hatte. »Ich sollte in Zukunft etwas offener zu dir sein.«
Brianna lehnte sich vor. Sie leckte über seine Unterlippe. Es war nur ein langsames, zärtliches Streicheln mit der Zungenspitze, aber es ließ seinen ganzen Körper erzittern. Sie murmelte: »Sag mir, welcher Teil ihrer Ratschläge gefällt dir am besten? Das interessiert mich als Frau.«
»Du bist auf jeden Fall eine Frau«, murmelte er. Seine Hände krallten sich in ihre Hüften. Er rückte sie auf seinem Schoß zurecht. Seine wachsende Erektion drückte unbequem gegen den Stoff seiner Hose. »Wie war noch mal die Frage?«
»Der.« Sie küsste ihn. »Beste.« Küsste ihn erneut. »Teil.«
»Du«, antwortete er. »Egal, was wir tun, das Beste bist du.«
»Willst du damit andeuten, ich darf dich irgendwann noch mal ans Bett fesseln, wenn mir danach ist?« Ihr Lächeln war ausgelassen und provozierend.
Er stöhnte leise, als ihr weicher Hintern sich gegen seinen schmerzenden Unterleib drückte. An dieses lustvolle Zwischenspiel konnte er sich nur allzu gut erinnern. »Ich bin Euch stets der gehorsame Diener, Madam.«
»Das klingt vielversprechend. Also darf ich das Buch behalten?«
»Ich werde es in einer Glasvitrine aufbewahren lassen.« Er zog die Nadeln aus ihrem Haar. Knabberte an ihrem Ohrläppchen.
Ein atemloses Lachen streifte seine Wange. »Ich bin sicher, Lady R wäre geschmeichelt. Aber so weit musst du nicht gehen. Es gibt jedoch noch einen Gefallen, um den ich dich bitten möchte.«
Er ließ seinen Mund zu ihrem anmutigen Hals gleiten und gab daher nur ein zustimmendes Geräusch von sich.
»Ich möchte, dass wir ab jetzt das Bett teilen.«
»Das werden wir bald tun, glaub mir«, schwor er. Seine Erregung stand außer Frage.
»Nein. Also ja, aber das meinte ich nicht. Ich will nicht nur dir beiwohnen, sondern auch neben dir liegen. In meinem Schlafzimmer oder deinem, das ist mir egal. Aber wenn wir uns lieben und du mich danach allein lässt, fühle ich mich so
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