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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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war ein Triumph gewesen.
    Ruhig fügte Robert hinzu: »Ich würde dich sonst nicht um diesen Gefallen bitten, Colt. Aber es ist wichtig.«
    »Wenn du mir vergibst, weil ich ein Thema grob vereinfacht darstelle, das alles andere als einfach ist – die Ehe ist immer wichtig.« Colton legte seine Fingerspitzen aneinander. »Natürlich werde ich dich begleiten. Stand das zur Debatte?«
    »Wir wollen eine Sondererlaubnis.«
    Coltons Brauen hoben sich. »Braucht ihr eine?«
    Das war das Problem. Wenn sie eilig heirateten, würden die Leute glauben, er habe Rebecca verführt. Die Tatsache, dass die Verführung eher von der anderen Seite ausgegangen war, wäre irrelevant. Es ging niemanden außer sie beide etwas an, aber Robert hasste den Gedanken, über seine Frau könnte hinter vorgehaltener Hand getuschelt werden.
    Dennoch: Sie könnte bereits sein Kind unter dem Herzen tragen.
    Unwirsch erwiderte er: »Habe ich gesagt, wir brauchen eine? Wir wollen sie. Es ist nicht nur mein Wunsch, sondern auch der ihre.« Einige Tage waren inzwischen vergangen, und es hatte nicht das leiseste Gerücht über ihr Auftauchen im Schlepptau einer Horde gefallener Frauen auf der Party von Gerald Houseman gegeben. Das war eine große Erleichterung für ihn. Aber auch ohne einen möglichen Skandal wünschte er nicht, es noch länger hinauszuzögern, sie zu seiner Frau zu machen.
    Es war merkwürdig, aber sobald er sich an den Gedanken gewöhnt hatte, war er ein ganz natürlicher Bestandteil seines Lebens. Er wollte Rebecca in seinem Bett, in seinem Zuhause. Aber vor allem wollte er ihr einen Platz in seinem Leben einräumen.

    »Lass uns zuerst Sir Benedicts Erlaubnis einholen, wie wäre das? Vermutlich klüger, das zuerst zu bewerkstelligen, ehe wir die Sondererlaubnis erwähnen?«, meinte Colton trocken. »Ich liebe dich, und selbst ich vermute das Schlimmste. Kein Grund, ihn von Anfang an argwöhnisch zu machen.«
    Hatte Colton etwa – der reservierte, viel beschäftigte Colton – gerade erwähnt, er liebe ihn? Robert verharrte verblüfft. Er blickte seinen Bruder über den Schreibtisch hinweg an. Nach einem Augenblick brachte er schließlich hervor: »Einverstanden.«
    »Wir gehen heute Nachmittag hin. Ich werde Mills sagen, er soll jemanden schicken, der uns ankündigt. Setz dich derweil. Ich brauche deinen Rat.«
    Robert tat wie geheißen. Tatsächlich musste er sich setzen.
    Colton schien Roberts Sprachlosigkeit nicht zu bemerken. Er starrte auf die Papierstapel auf seinem Schreibtisch. Dann blickte er auf. »Ich will keinen Vortrag hören, verstanden?«
    »Das wollen die wenigsten«, brachte er hervor. »Ich warte noch darauf, den Ersten zu treffen, der mich drum anbettelt. Aber warum zum Teufel sollte ich dir einen Vortrag halten?«
    »Ich will das auf keinen Fall.«
    Das war deutlich genug. Robert unterdrückte ein Lachen. »Ich hab’s begriffen.«
    »Brianna ist wütend auf mich.«
    Aha, es ging also um die hübsche Frau seines Bruders. Das war keine Überraschung. Sie war der Mittelpunkt seines Lebens, ob er es sich nun eingestand oder nicht. Robert hob eine Braue. »Da du meinen Rat suchst, darf ich fragen, warum?«
    »Ich habe jemanden angeheuert, damit er sie verfolgt. Sie hat es irgendwie gemerkt.«

    Selten hatte Robert erlebt, dass Colton sich so unwohl fühlte. Es dauerte einen Moment, bis er die Information verarbeitet hatte. Robert war verblüfft. »Warum?«
    »Weil dieser unnütze Mistkerl offenbar einen Fehler gemacht hat.«
    »Nein, ich meine, warum du überhaupt jemanden anheuerst, der Brianna beschattet?«
    »Weil ich gedacht habe … Nein, ich habe mich gefragt, ob sie vielleicht … Ach, verflucht.« Colton fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Mit schwerer Stimme sagte er: »Ich habe mir Sorgen gemacht, sie könnte mir untreu sein. Wie sich herausstellte, hatte ich unrecht, aber sie ist nicht in der Gemütsverfassung, mir zu verzeihen. Wir haben seit zwei Tagen kaum ein Wort gewechselt.«
    »Untreu?« Robert starrte seinen Bruder an. Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. »Brianna? Warum zum Teufel glaubst du das?«
    »Ich hatte offenbar einige zwingende Beweise, sonst hätte ich die Sache wohl kaum so weit getrieben«, murmelte Colton. »Es hat sich aber herausgestellt, dass es nur ein Missverständnis riesigen Ausmaßes war. Aber ich behaupte immer noch, es ist nicht überraschend, wenn ich zu diesem Schluss gekommen bin. Abgesehen davon suche ich nach einem Weg, wie ich mich wieder mit ihr

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