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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Euer Gnaden.«

    »Das sehe ich.« Colton überflog ein zweites Mal das Schriftstück. »Dennoch ein interessantes Vorgehen, jemanden in sein eigenes Haus einzuladen. Es ist sogar noch interessanter, da die Duchess es versäumt hat, mir von ihren Plänen zu erzählen. Warum um alles in der Welt veranstaltet sie eine Hausparty?«
    »Vielleicht eine Überraschung, Sir?« Mills ordnete einen Stapel Papiere mit der ihm eigenen Effizienz und wirkte dabei zurückhaltender als sonst.
    Colton blickte ihn von der Seite an und bemerkte trocken: »Das glaube ich auch. Es ist eine Überraschung, aber deshalb verstehe ich immer noch nicht, warum sie mir nicht ein Wort davon gesagt hat.«
    »Euer Geburtstag, Euer Gnaden.«
    »Mein Geburtstag?«
    »Am Fünften. Ihr werdet neunundzwanzig.«
    »Ich kenne mein eigenes Alter«, erwiderte Colton schroff. Er fühlte sich ein wenig töricht. In der Tat war es nächste Woche bereits so weit. Es wäre ihm bestimmt nicht in den Sinn gekommen, dass seine liebevolle, junge Frau so etwas tun könnte, wie eine Party zu Ehren seines Geburtstages auszurichten. Er konnte sich nicht entscheiden, ob ihn ihre Geste rührte oder eher verärgerte. Vermutlich beides. Auch wenn ihm ihre Aufmerksamkeit gefiel, war er doch viel zu beschäftigt, um alles stehen und liegen zu lassen und aufs Land zu fahren, um fünf Tage lang in einem Haus voll Gäste zu faulenzen.
    Brianna hatte ein unglaubliches Talent, einfache Sachen kompliziert zu machen.
    Er seufzte und legte die Einladung beiseite. Briannas Parfüm haftete daran und verströmte leise einen betörenden Duft. »Da sie zweifellos auch andere Einladungen zu diesem Ereignis verschickt
hat, habe ich vermutlich keine Wahl und muss daran teilnehmen. Bitte schauen Sie in meinen Kalender und verschieben Sie die Termine, soweit möglich. Ich glaube, ich sollte in diesem Zeitraum bei Lord Liverpool vorstellig werden, und man versetzt nicht den Premierminister, es sei denn, er ist damit einverstanden. Wenn dem so ist, werden Sie mich aufs Land begleiten, und wir können einige Arbeit erledigen, während wir in Rolthven sind. Und jetzt suche ich lieber meine Frau und versuche herauszufinden, ob sie noch mehr plant, von dem ich noch nichts weiß.«
    »Ja, Euer Gnaden.« Mills bewegte sich mit seiner gewohnten, unauffälligen Effizienz, während Colton aufstand und sein Arbeitszimmer verließ. In der Eingangshalle traf er den Butler, der ihn darüber informierte, dass die Duchess tatsächlich zu Hause und gerade heimgekehrt sei.
    Als er die elegant geschwungene Haupttreppe zum Obergeschoss hinaufging, wo die Gemächer lagen, überlegte Colton, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Bestimmter Protest, beispielsweise. Obwohl er nicht undankbar erscheinen wollte, wenn sie schon ihm zu Ehren eine Feierlichkeit ausrichtete, musste sie verstehen, dass sie sich nicht einfach über seinen Terminplan hinwegsetzen konnte. Er zögerte, ehe er an die Tür ihres Schlafzimmers klopfte. Doch dann erinnerte er sich daran, dass sie seine Frau war. Dies war sein Haus. Er öffnete die Tür.
    Ihre Zofe blickte auf. Sein plötzliches und unerwartetes Eindringen in das Schlafzimmer ihrer Herrin am helllichten Tag überraschte sie. Gerade schüttelte sie eines der lächerlich dünnen Unterhemden aus, die Brianna neuerdings favorisierte. Die zarte Spitze bauschte sich wie eine Wolke, als sie tief vor ihm knickste. »Euer Gnaden.«

    Ein leises Plätschern hinter dem Paravent auf dem Podium am anderen Ende des Raums verriet ihm, wo Brianna war. Sie summte leise, während sie badete. Eine überraschend wohlklingende Melodie. Er wusste nicht, dass seine schöne Braut singen konnte.
    Sie saß in der Badewanne, also war sie nackt.
    Diese unumstößliche Tatsache hielt ihn einen Augenblick lang ab, näher zu treten. Denn auch wenn er gekommen war, um mit ihr zu reden, hatte er nicht erwartet, sie nackt vorzufinden. Es war wohl das Beste, sich wieder zu entfernen, riet ihm die Stimme der Vernunft in seinem Kopf. Sie konnten beim Abendessen über die Party reden. Er konnte sie auch vorher schon um ihre Gesellschaft bitten und ihr bei einem Glas Sherry seine Bedenken zu diesem Thema offenbaren.
    Ein weiteres leises Plätschern.
    Das Geräusch war überraschend erotisch. Merkwürdig. Vor dem heutigen Tag hatte er nie über das Baden als verführerischen Zeitvertreib nachgedacht.
    Colton blickte Briannas Zofe an. »Entschuldigen Sie uns. Sie wird später nach Ihnen klingeln, wenn sie Sie

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