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Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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einen Korb gegeben hast. Er war so sehr von dir bezaubert, außerdem ist er reich, sieht gut aus und ist, was das Wichtigste ist, so reizend . Ich dachte, du magst ihn. Zudem weiß ich, dass deine Eltern eine Verbindung mit ihm befürwortet haben.«
    Richard war ein netter Mann. Und Rebecca hatte ihn gemocht. Das tat sie auch jetzt noch. Sie mochte ihn zu sehr, um ihn zu heiraten, während sie herumsaß und von einem anderen träumte. »Es klingt so dumm«, sagte Rebecca mit rauer Stimme. »Aber Lord Highton war einfach nicht er . Darum habe ich einen vollkommen vernünftigen Antrag abgelehnt. Obwohl ich wusste, dass ich keine Chance habe, je zu bekommen, was ich will. Ich glaube, das macht mich wirklich zu einer Närrin.«
    Brianna ließ sie los und erwiderte fest: »Du bist keine Närrin. Überhaupt nicht.«
    »Ich muss eine sein, wenn ich so eine Vernarrtheit hege. Als ich ihn zum ersten Mal sah …« Rebecca verstummte, als sie sich an ihre erste Begegnung mit Robert Northfield erinnerte. Sie und Brianna waren beieinandergestanden, als Robert und sein älterer Bruder den Ballsaal betraten, beide fast schon unwirklich attraktiv. Brianna hatte einen Blick auf den Duke of Rolthven geworfen, und von Stund an hatte kein anderer Verehrer eine Chance bei ihr gehabt.

    Das hatte gut gepasst, denn es stellte sich heraus, dass Colton ihr Interesse erwiderte. Zu ihrem Unglück steckte Rebecca in derselben misslichen Lage mit seinem wahnsinnig attraktiven, aber nicht so ehrenwerten Bruder. Und Robert hatte nichts erwidert.
    Nicht ein Blick. Nicht einmal ein flüchtiger. Nicht ein nettes Wort. Sie wurden einander erst Wochen später vorgestellt, und dann auch nur, weil Rebecca in Begleitung von Brianna war, und nicht auf sein Nachfragen.
    Es tat weh. Sie verzehrte sich nach einem Mann, der vermutlich auch in diesem Augenblick im Bett irgendeiner anderen Frau lag. Zweifellos war diese Frau hinreißend und weltgewandt und …
    Am besten dachte sie nicht länger darüber nach.
    Brianna neigte den Kopf, als grübelte sie über etwas. Nachdenklich glitt ihr Blick über Rebeccas Gesicht. »Liebe auf den ersten Blick ist nicht nur ein romantisches Ideal. Es ist mir mit Colton passiert, darum kann niemand behaupten, es gebe sie nicht. Und auch wenn mein Mann nicht perfekt ist, arbeite ich daran, dass er sein Verhalten ändert. Ich frage mich, ob das Buch auch dir helfen könnte.«
    Rebecca konnte ein bitteres Lachen nicht unterdrücken. »Wie bitte? Redest du von Lady Rothburgs schamlosen Schmierereien? Du beliebst zu scherzen.«
    »Nein, ich scherze wirklich nicht.« Brianna drehte sich um und ging zurück zu ihrem Sessel, ihre blauseidenen Röcke um sie herumwirbelnd. Sie faltete die Hände im Schoß. »Entgegen der allgemeinen Auffassung geht es in dem Bändchen nicht allein um sexuelle Themen. Lady R bietet viele Einblicke in die männliche Seele, und mindestens ein Kapitel ist allein dem Thema
gewidmet, wie du die Aufmerksamkeit des Mannes wecken kannst, den du begehrst. Als Mätresse so vieler Männer scheint sie einige sehr gute Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht gemacht zu haben.«
    »Du musst mich falsch verstanden haben.«
    Brianna winkte mit einer lässigen Geste ab. »Mit meinem Gehör ist alles in Ordnung. Dein Vater würde nicht zustimmen, und der fragliche Mann ist nicht an der Ehe interessiert, richtig? Nichts davon ist ein unüberwindliches Hindernis.«
    Rebecca lehnte eine Schulter an den Fensterrahmen und starrte ihre Freundin an. »Das ist so, als würdest du behaupten, die Alpen wären nur ein paar Felsbrocken.« Sie war sich nicht sicher, welche der beiden Hürden furchteinflößender war.
    »Ach, bitte. Du bist so schön, Beck, und auch sonst einfach wunderbar. Jeder Mann wäre an dir interessiert. Was deinen Vater betrifft, so liebt er dich, und ich wette, wenn es um dein Glück geht und dieser junge Mann aus einer guten Familie stammt, wird deinVater zu sich kommen und anders reagieren, als du glaubst.«
    Zu behaupten, sie hätte in diesem Fall berechtigte Zweifel, wäre eine Untertreibung. Rebecca machte sich nicht die Mühe, diese Bedenken auszusprechen. »Der Mann, über den wir reden, hat eindeutig kein Interesse, um irgendeine Frau zu werben, Bri.«
    »Vielleicht kannst du seine Meinung ändern. Wenn dieser geheimnisvolle Mann dich fragen würde, ob du ihn heiratest, was würdest du dann sagen?«
    Die Frage ließ wieder den Traum in ihr aufsteigen, den sie allzu oft hatte: Robert Northfield, der vor

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