Schön und ungezähmt
aus tiefem Herzen.«
Er runzelte verärgert die Stirn. Sie hatte absolut recht. »Ich
begehre dich . Vielleicht erinnerst du dich an das, was gerade zwischen uns passiert ist.«
»Es wäre schwer, das zu vergessen.« Sie berührte seine Wange. Nur ein federleichtes Streicheln mit den Fingern.
Seine Frau umgab etwas Unschuldiges, das mit den Reizen einer Kurtisane gepaart war, dachte er, während er seine Hand über den üppigen Schwung ihrer Hüfte gleiten ließ. Das goldblonde Haar und diese von langen Wimpern beschatteten, mitternachtsblauen Augen, nicht zu vergessen ihr Mund, der so voll und weich war. Einige der bei der Hausparty anwesenden Männer hatten ihre Schönheit im Laufe des Nachmittags und des Abends bewundert. Er hatte nicht viel darüber nachgedacht, weil er ihnen in dieser Sache aus vollem Herzen zustimmte. Aber jetzt, da er mit ihr über Treue redete, hatte er plötzlich eine andere Meinung.
»Du gehörst zu mir.« Er stieß die Worte eine Spur zu abgehackt hervor.
Briannas Reaktion war nur ein leichtes Neigen ihres Kopfs. Sie schaute ihn nachdenklich an. »Wie bitte?«
Er zögerte. Er war nicht sicher, was seine überhebliche Erklärung hervorgerufen hatte. Natürlich gehörte sie zu ihm. Sie war seine Frau. Er hatte ihr seinen Namen gegeben, und sie stand unter seinem Schutz. Das Problem war, dass das für jemanden seines Stands nicht zählte. Es war nichts Ungewöhnliches, dass die Frau, sobald sie ihrem Mann einen Erben geboren hatte, sich anderswo Unterhaltung suchen konnte, wenn sie es wünschte. Zumindest, solange sie dabei diskret vorging.
Nicht Brianna. Er würde das nicht zulassen. Die Vorstellung, wie ein anderer Mann sie berührte … Nun, er machte sich nicht die Mühe, die Untiefen der Reaktion auf diese Bilder auszuloten.
Colton beschloss, sie lieber zu küssen, statt sich zu erklären. Vielleicht war aber auch dieser Kuss seine Form des Erklärungsversuchs, denn er verschlang gierig ihren Mund. Seine Arme hielten sie fest an sich gedrückt, und sein Penis, der sich wieder regte, drückte hart gegen ihre Hüfte. Dieses Mal drang er langsam in sie ein, nachdem er sie auf den Rücken gedreht und sich zwischen ihre Schenkel geschoben hatte. Er bewegte sich maßvoll und kontrolliert, nicht so ungestüm und rasend. Er lauschte darauf, wie sich ihr Atem beschleunigte, als er sie immer näher an die Schwelle zum Orgasmus brachte. Die geschmeidige, samtige Wärme ihres Körpers umschloss ihn, und jeder seiner Sinne war auf die Frau unter ihm gerichtet: Sehen, Hören, Schmecken, Berühren. Der Duft ihrer Erregung hing so schwer in der Luft, dass er trunken davon wurde.
Nachdem sie gemeinsam gekommen waren, und während ihre feuchten Körper danach zitternd beisammenlagen und sie sich in einem Durcheinander aneinanderschmiegten, dass er nicht wusste, wo der eine von ihnen aufhörte und der andere begann, berührte sie sein Haar. »Darf ich dich um etwas bitten?«
Großzügig beschrieb nicht annähernd die Stimmung, in der er sich nach diesem zweiten, so erschütternden Höhepunkt befand. Colton lächelte träge, denn er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt so befriedigt gewesen war. »Natürlich. Lass mich raten: Du möchtest ein Diamantencollier?«
»Ich mag eigentlich keinen Schmuck, das weißt du doch. Ich trage ihn selten. Es sei denn, ich muss.«
Wusste er das wirklich? Wenn er jetzt darüber nachdachte, wurde ihm mit leiser Bestürzung bewusst, dass es stimmte. Er sah sie sehr selten mit teuren Juwelen angetan, wie es so viele Damen
des ton gern taten, für die jedes blinkende Geschmeide eine Trophäe war. Aber war er wirklich so unaufmerksam?
Ja, flüsterte eine zänkische Stimme in seinem Kopf. Du hast die Neigung, dich von deinem eigenen Leben gänzlich einnehmen zu lassen. Aber wie sie gerade ausgeführt hat, teilst du es jetzt mit jemand anderem. Du solltest das vielleicht im Hinterkopf behalten.
»Ich habe nur gescherzt«, sagte er und lehnte sich in die Kissen. »Nicht, dass ich dir keinen Schmuck kaufen würde, wenn du es wünschst. Aber die Familienschatulle der Northfields ist bereits bis an den Rand mit jedem nur erdenklichen Geschmeide gefüllt, und du weißt, dass es dir jederzeit zur Verfügung steht.«
Neben ihm lächelte Brianna verschlafen. Das zerknitterte Laken hatte sie bis zur Taille hinabgeschoben. Ihre üppigen Brüste waren entblößt, und ihr schimmerndes Haar ergoss sich über die Laken. »Das, worum ich dich bitte, ist viel einfacher, als
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