Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schön und ungezähmt

Schön und ungezähmt

Titel: Schön und ungezähmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
Vom Netzwerk:
mich mit Diamanten zu beschenken. Und es kostet dich nichts.«
    Er sah, wie sich ihre Lider langsam senkten. Er lächelte nachsichtig. »Also? Was wünschst du?«
    »Bleib.«
    »Wie bitte?«
    Sie gab keine Antwort. Sie war eingeschlafen. Nicht, dass es ihn überraschte, denn auch er war auf angenehme Weise erschöpft. Außerdem war sie heute früh aufgestanden, um alles für die Ankunft der Gäste vorzubereiten. Obwohl sie auf die Hilfe der Lakaien, die Ratschläge seiner Großmutter und die Effizienz von Mrs. Finnegan hatte zurückgreifen können, wusste er, dass Brianna hart gearbeitet hatte, damit auf jedes Detail geachtet wurde, ehe die erste Kutsche in die Auffahrt einfuhr.
    Bleib . Was zum Teufel sollte das denn heißen?

Kapitel 10
    Wenn sein Verhalten sich ändert, notiert das Datum und analysiert den Grund. Es könnte sein, dass Ihr Eindruck auf ihn gemacht habt.
    Aus dem Kapitel »Ursache und Wirkung«
     
    Ihre Eltern waren nicht gerade die subtilsten Menschen, die je auf Gottes Erde gewandelt waren, entschied Rebecca. Sie wäre am liebsten unter den Esstisch gekrochen.
    Es war schmerzlich offensichtlich – und Rebecca hatte das unangenehme Gefühl, dass jeder Anwesende es auch wusste -, dass sie Damien Northfield vor die Nase gehalten wurde wie eine preisgekrönte Kuh, die vor einem wohlhabenden Bauern auf und ab stolzieren musste.
    Um die Sache noch schlimmer zu machen, war es für alle Anwesenden ebenso offensichtlich, dass Mrs. Newman ein Auge auf Robert geworfen hatte. Ob es nun der ernsthafte Versuch war, den Wunsch nach einem lustvollen Zwischenspiel zu wecken oder sich den widerspenstigsten Junggesellen Englands zu angeln, wer wusste das schon so genau? Aber wenn die Frau allen Ernstes glaubte, dass sie ihren Absichten gerissen nachging, beging sie einen schweren Fehler.
    Nun ja, aber was war eine Hausparty ohne eine angemessene Portion Verführung, dachte Rebecca düster. Sie griff nach ihrem Weinglas. Im Augenblick beugte sich die hübsche Loretta provozierend weit zu ihrem Opfer herüber und präsentierte ihr Dekolleté auf die bestmögliche Weise. Die schlaffen Rüschen ihres Mieders halfen nicht, die Kurven ihrer Brüste zu verbergen.

    »Vielleicht möchtet Ihr lieber Euren Gesichtsausdruck korrigieren.«
    Der sanfte Vorschlag ließ Rebecca herumfahren. Der Wein schwappte gefährlich am Rand ihres Glas hoch. Damien, der dank der Machenschaften ihrer Mutter neben ihr saß, beugte sich zu ihr herüber, als wollte er ihr eine Intimität zuflüstern. »Er redet zwar mit ihr, aber zugleich beobachtet er Euch. Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so gut unterhalten gefühlt.«
    Robert beobachtete sie? Sie konnte es nicht beurteilen, aber andererseits gab sie sich auch große Mühe, nicht ständig zu ihm hinüberzuschauen. »Und was ist mit meinem Gesichtsausdruck?«, fragte sie mit erstickter Stimme.
    »Ihr seht aus, als wolltet Ihr der Dame das Herz herausreißen. Das wäre beim Dinner vermutlich eher fehl am Platze.«
    »Eure Belustigung ist sehr auffällig, Mylord.«
    Damien lachte leise, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Fischgang richtete.
    Verflucht sollte er sein. Sie genoss es, im Stillen diese Verwünschung auszusprechen, obwohl sie zugleich innerlich aufstöhnte, weil er diese scharfsichtige Beobachtung gemacht hatte. Auf der anderen Seite des Tisches hatte ihre Mutter den privaten Austausch zwischen Damien und ihr bemerkt. Sie strahlte.
    Lieber Gott, was für ein Albtraum.
    Rebecca attackierte ihren gebackenen Dorsch in Buttersoße mit falscher Begeisterung. Sie verspürte keinen Hunger, schaffte es aber dennoch, ein paar Bissen herunterzuwürgen. Sie starrte auf ihren Teller, um bloß nicht zu Robert zu blicken. Das Kerzenlicht trieb ein paar üble Scherze mit seinem Gesicht, betonte seine eleganten Wangenknochen und die verführerische Linie seines Mundes.

    Hör auf damit, befahl sie sich. Hör auf, bevor du dich in Verlegenheit bringst und es auch anderen auffällt.
    Was würde wohl Lady Rothburg in dieser Situation raten? Würde sie dasselbe kokettierende, mit den Wimpern klappernde Verhalten empfehlen, das Mrs. Newman auf der anderen Seite des Tisches demonstrierte? Bestimmt gab es eine bessere Möglichkeit. Rebecca hatte bloß keine Ahnung, wie die aussehen könnte. Vielleicht sollte sie heute Abend doch Brianna um das Buch bitten. Entweder, sie verfolgte diesen drastischen Weg, oder sie gab auf und folgte dem Rat ihrer Eltern, wen sie zum Ehemann erwählen sollte.
    Mit

Weitere Kostenlose Bücher