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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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Ärmel.
    „Besser als wenn ich mit der Bronze kleckere“, gab er z u rück, das tut dann echt weh.“
    Er zeigte auf einen kleinen Schmelzofen, der sich in e i nem gefliesten Bereich in der hinteren Ecke nahe der Tür b e fand.
    „Braucht eine Menge Hitze, das Teil. Aber das Silikon hält die flüssige Bronze super aus.“
    Lisa und Fabian waren zufrieden und setzten die Befr a gung fort. Fabian ging jetzt forscher ran.
    „Sie wollen offenbar nicht wissen, wer ermordet wurde.“
    „Was?“ fragte Warburg. „Ach so, das hab ich ganz verge s sen. Naja, ich schätze, Sie hätten es mir gesagt, wenn es mein Bruder wäre oder jemand anderes?“
    „Wer könnte denn jemand anderes sein?“ fragte Fabian, der jetzt die Rolle des Offenbar Doch Bösen Bullen angeno m men hatte. „ Ein Lover, zum Beispiel?“
    Warburg zog sich sofort zurück.
    „Ich glaube, mir gefällt Ihr Ton nicht.“
    Lisa versuchte, die Gute Kuh zu sein. „Keine Angst, Sie sind nicht verdächtig…“
    „Obwohl Sie immer noch nicht wissen wollen, wer tot ist“, meinte Fabian, „aber vielleicht wissen Sie das ja schon?“
    „Scheiße“, fluchte Warburg, „jetzt sagen Sie’s halt schon.“
    „Der Mann heißt Thomas Sieber. Schon mal gehört?“
    „Nein. War das alles?“
    Die Stimmung war hinüber. Lisa fragte sich, wie sie ganz unverbindlich die Frage nach seiner sexuellen Orientierung anbringen konnte.
    „Vielleicht kennen Sie ihn nur nicht beim vollen Namen, Herr Warburg. Er war ein sehr attraktiver junger Mann in Ihrem Alter, kurzes dunkles Haar,“ e in Pimmel wie eine Salatgurke , „wohnte in Schöneberg…“
    Warburg sah sie kalt an. „Ich glaube, ich habe Ihre Frage beantwortet. Und was die Katze angeht: Es sind doch eher 250 Euro.“
    Sie spulten ihre restlichen Fragen ab, ohne dass sie noch etwas aus ihm rausbekamen. Er nutzte den Internet-Anschluss, wusste nichts über Xenon, seine Alibilosigkeit war eben ihr Problem, nicht seins . Ohne Gruß schied man ause i nander.
    Auf dem Flur hielten sie wieder Kriegsrat, während der Schneidbrenner wieder fauchte und rauchte.
    „Mit dem haben wir es uns verscherzt“, seufzte Lisa.
    „Das ist doch nicht ungewöhnlich“, fand Fabian. „ aber ich finde schon, dass er sich verdächtig verhält.“
    „Zu verdächtig. In einem Krimi würde jetzt jeder denken ‚Hey, der kann’s nicht sein, der ist viel zu verdächtig‘.“
    „Vielleicht, aber vielleicht ist der Autor so ein durchtri e bener Bastard, da ss er die Leser in diese Richtu n g denken lässt, und am Ende ist er es doch.“
    „Das ist nicht raffiniert, sondern bloß faul.“
    Sie wurden unterbrochen, als sich eine der Türen im Flur öffnete. Der Kopf einer jungen Frau erschien. Lisa war für e i nen Moment sprachlos, denn dies war nicht irgendein Kopf.
    „Können Sie sich mal verziehen?“ zischte der Kopf. „Ich brauche Ihr Gemurmel nicht.“
    „Wir sind von der Kriminalpolizei“, fing Lisa an, aber we i ter kam sie nicht. Der Kopf hatte sie angestarrt und war mit einem entsetzten Gesichtsausdruck hinter der Tür verschwu n den, die sich mit einem Krachen schloss. Sie hörten, wie von innen der Schlüssel umgedreht wurde.
    „Hoppla“, meinte Fabian, „das war ja schon fast zu ei n fach . Hast du deine Handschellen dabei?“
     

Neun
     
    „Okay, Gnädigste“, rief Fabian in seinem kräftigsten Bar i ton und hämmerte ein paarmal gegen die Tür, „folgendes pa s siert jetzt: Sie machen auf, wir kommen rein, Sie verhalten sich kooperativ!“
    Schweigen. Nach ein paar Sekunden kam eine Antwort wie ein Schlangenbiss.
    „Aber nicht die fette Kuh!“
    Fabian sah Lisa peinlich berührt an. Manchmal verschlug es auch ihm die Sprache. Lisa wollte etwas erwidern im Stil von „Du hepatitisverseuchte Schrottplatzmatratze kriegst gleich deine ausgefranste Muschi eingetreten“, aber sie b e sann sich rechtzeitig ihrer Professionalität, die sie inzwischen wirklich sehr gut vortäuschen konnte, aber nie wirklich em p fand. Fabian nahm die Zügel wieder in die Hand.
    „Diese alte Tür hier trete ich mit einem Schulterrempler ein, und wir werden nicht für die Reparatur aufkommen. Des weiteren wird meine Kollegin ebenso reinkommen, und wenn Sie nicht kooperieren, wird sie sich auf Sie drauf setzen!“
    Lisa funkelte Fabian böse an, schließlich ging der Scherz eher auf ihre Kosten.
    Das kriegst du wieder! Wie wär’s, wenn ich mich auf dich setze… oh verdammt. Darauf steht er ja.
    Nach einer halben Minute Schweigen

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