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Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition)

Titel: Schöne Leichen (Ein Lisa Becker Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Rademacher
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Fabians Jeans, und das E r gebnis gefiel ihr nicht.
    Jawohl, ein Halbharter. Männer sind solche Urschlam m viecher.
    Für einen Moment ging ihr der Gedanke durch den Kopf, wie ihre Reaktion aussähe , wenn ein Brad Pitt ihr spontan Sex anbieten würde.
    Ha! Ihm eine knallen würde ich! Das würde ich. Aber t o tal. Da bin ich ziemlich sicher.
    Fabian stand auf, und für einen Moment dachte Lisa, er würde sie tatsächlich bitten zu gehen. Stattdessen griff er in seine Innentasche und holte sein Notizbuch hervor. Das b e nutzte er so gut wie nie, meistens schrieb Lisa alles auf, weil sie Kurzschrift konnte.
    „Frau Kohler“, begann er, und seine Stimme verriet nicht die geringste Unsicherheit – sogar sein Penis gehorchte und verkroch sich wieder unter den Gummizug, „wir haben ein paar Fragen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sie so kurz und wahrheitsgemäß beantworten könnten wie möglich. Er s tens, warum haben Sie vorhin so abnorm reagiert?“
    Agathas Miene verhärtete sich wieder. „Da ist wieder di e ser Ton…“
    „Meinen Ton müssen Sie ertragen, Frau Kohler.“
    „Fabian…“
    „Herr Zonk .“
    „Na schön.“
    Sie blieb sitzen und streckte ihre Beine aus, aber jetzt ha t te sich Fabian unter Kontrolle. Lisa sah mit einer Mischung aus Triumph und Skepsis zu und enthielt sich jeden Kommentars. Agatha Kohler würde ja sowieso nicht mit ihr reden, und streng genommen musste sie das ja auch nicht.
    „Wenn Sie mit meinem abnormen Verhalten meine Reakt i on auf den Anblick Ihrer Kollegin meinen – nun, ich denke, das habe ich schon sehr klar zum Ausdruck gebracht. Sie ist dick und fett und widert mich an. Die Nähe von Hässlichk eit ist schlecht für mich. Draußen muss ich sie irgendwie ertr a gen, aber dies hier ist mein Refugium. Hier entfaltet sich me i ne ganze Kraft. Deshalb bin ich hier besonders anfällig. Ihre Kollegin löst bei mir Brechreiz aus, wenn sie noch lange hie r bleibt.“
    Sie sah Lisa direkt an.
    „Ich will sie nicht beleidigen, aber das ist nun mal die S i tuation.“
    „Ich will Sie nicht beleidigen, aber Sie sind eine aufget a kelte Bordsteinschwalbe mit ’ner gewaltigen Vollmeise.“
    Lisas Antwort kam von Herzen, und Fabian lächelte grimmig. Ihm war die Situation fürchterlich unangenehm, weil er einfach nicht wusste, wie er reagieren sollte. Wenn Frauen sich fetzen, hält man sich als Mann lieber raus, sonst ist man bald selbst das Ziel des Hasses. Für einen Moment malte er sich aus, wie Lisa und Agatha sich in die Haare gerieten, kre i schend auf dem Bett miteinander rangen, sich die Kleider vom Leib rissen…
    „Könntest du mal wieder was sagen, Herr Zonk?“ fragte L i sa ihn. „Du bist mit den Gedanken wohl ganz woanders .“ Sie kannte diesen Blick durchaus.
    Schuldbewusst nahm Fabian Haltung an, aber das änderte auch nichts daran, dass beide Frauen bemerkt hatten, was los war. Er verfluchte seinen engen Jeans und nahm sich vor, Cordhosen zu kaufen.
    „Vielleicht erklären Sie mir mal, warum sie überhaupt hier sind“, fragte Agatha großmütig. Sie hatte gesagt, was sie s a gen wollte, und war nun in der Stimmung, eine Audienz zu gewähren.
    Lisa erklärte den Grund ihres Hierseins, und stellte auch gleich die üblichen Fragen. Agatha kannte Thomas Sieber nicht, erledigte ihre Internetgeschäfte entweder zu Hause oder per Smartphone, hatte noch nie etwas von Xenon gehört und benutzte kein Silikon bei ihrer Arbeit.
    „Was genau machen Sie eigentlich?“ fragte Fabian dann.
    „ Ist das nicht offensichtlich?“ staunte Agatha und warf sich rücklings auf Bett. „Ich bin mein eigenes Kunstwerk. Ich arbeite stets an der Vervollkommnung meines Ichs. Ich ve r bringe Stunden täglich damit, ästhetische Perfektion zu erla n gen. Ich bin meine eigene spezielle Kreation!“
    Lisa grinste höhnisch. „Ist das nicht so ein Lied von Gloria Gaynor, eine Art Transen-Hymne?“
    Agatha sah sie mitleidig an. „Sarkasmus vom Rhinozeros . Wie mich das schmerzt.“
    Fabian räusperte sich.
    „Schon gut“, seufzte sie, „es tut mir la-ha-heid.“
    Fabian hakte nach. „Verstehe ich das richtig? Sie stellen sich hier selbst aus? Und dafür bezahlen Leute?“
    Agatha lachte glücklich.
    „Oh ja. Sie sind sehr großzügig.“
    „Könnte man das als Prostitution bezeichnen?“ fragte Lisa zuckersüß.
    „Wie können Sie es wagen, Sie…“ Agatha bremste sich. „Es gibt keinen Sex, ist das klar? Die Kunden – und es sind nicht nur Männer, damit das klar ist

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