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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Gedanken lesen zu können, versagte auch diesmal nicht. Ohne seine Stellung zu verändern, wandte er den Kopf zu ihr und nahm sie mit seinen himmelblauen Augen aufs Korn.
    Erin wurde ganz komisch zumute, Verwirrung überkam sie. Sie wußte gar nicht, was sie tat, als sie unbewußt den Kopf schüttelte unter dem Ansturm der Gefühle, die durch ihren Körper strömten. Ihre zitternden Lippen formten seinen Namen, doch kein Laut drang aus ihrem Mund. Eine Träne rann über ihre Wange, schnell folgten andere, rannen unaufhaltsam aus ihren Augen.
    Lance verließ das Fenster und kam näher. »Erin?« Ihr Name war kaum zu hören, obwohl in dem Raum Stille herrschte.
    Dann stand er neben ihr, beugte sich herab, stützte die Arme zu beiden Seiten neben ihr auf das Bett. »Erin, warum weinst du?«
    »Ich weiß es nicht«, schluchzte sie.
    »Doch, du weißt es. Warum, Erin? Sag es mir.«
    Sie konnte ihn nicht ansehen, denn ihre Liebe stand ihr zu deutlich ins Gesicht geschrieben. Daher senkte sie den Kopf und schüttelte ihn noch einmal. »Ich weiß es nicht«, sagte sie so leise, daß er es kaum hören konnte.
    Er legte ihr einen Finger unters Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Sag mir, daß ich weggehen soll. Sag mir, daß es sinnlos ist.«
    »Daß es sinnlos ist«, wiederholte sie. Ihr Herz raste. Alles, was sie sehen konnte, was sie sehen wollte, war sein Gesicht, das nur eine Idee von ihrem entfernt war.
    »Sag mir, daß ich weggehen soll.«
    »Nein.« Sie schüttelte ablehnend den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    »Dann helfe uns Gott.« Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen, als sich seine Lippen schon auf ihre preßten.
    Die Matratze gab nach unter seinem Gewicht, als er sich neben sie legte und sie in seine Arme zog. Er verlor keine Zeit, fordernd drängte sich seine Zunge zwischen ihre Lippen und erforschte die honigsüße Höhlung ihres Mundes, nahm sie in Besitz.
    Als sich das erste Verlangen gelegt hatte, wurden seine Küsse sanfter. Er küßte ihr die Tränen von den Wangen, dann bedeckte er ihr Gesicht, ihre Ohren und den Hals mit ihnen.
    Erin nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihn mit ihren dunklen Augen an, in denen noch immer ungeweinte Tränen glänzten. »Lance.« Sie genoß es, seinen Namen auszusprechen. »Lance, Lance.« Sie hob den Kopf ein wenig und küßte dann das Grübchen an seinem Kinn, knabberte an seiner Unterlippe, bis er aufstöhnte und sie in die Kissen drückte. Er schob sich über sie und küßte sie wieder.
    Fest in seinen Armen verankert, rollte sie mit ihm herum, so daß Erin jetzt auf ihn hinunterblickte. Mit beiden Händen strich er über ihren Rücken, ihre Schenkel, ihre Hüften und drückte sie noch enger an sich. Sie rutschte in die richtige Position auf ihm, und es nahm ihm den Atem, als sie einander so intim berührten.
    Sie blies in seinen Hals und streichelte seinen Nacken.
Lance konnte es nicht länger ertragen, er vergrub die Finger in ihrem dichten Haar und zog ihren Mund an seinen. Atemlos und lachend, voller Glück, kugelte er mit ihr herum, bis sie beide auf der Seite lagen und einander ansahen. Ihre Köpfe teilten sich das gleiche Kissen, ihre Finger betasteten den andern, die Nase rubbelten sich, ihre Lippen gingen spazieren. Sie genossen einander.
    Ein wenig schüchtern hob Erin die Hand und berührte die Krawatte. Mit zitternden Fingern streifte sie sie ihm über den Kopf. Lance half ihr dabei, indem er den Kopf vom Kissen hob. Er konnte geduldig sein, er hatte alle Zeit der Welt.
    Erin öffnete die Knöpfe seines Hemds, schob es beiseite. Einen Augenblick lang sah sie ihn nur an. Er war so umwerfend männlich, daß er sie einschüchterte. »Ich finde dich schön, Lance«, stammelte sie.
    Noch immer ein wenig schüchtern, legte sie beide Hände auf seinen Oberkörper und spielte mit dem dichten, hellen Haar auf seiner Brust.
    »Du hast ein graues Haar!« rief sie aus. »Genau hier.« Sie zog daran.
    »Autsch! Das ist festgewachsen.«
    »Wie alt bist du?« fragte sie und rieb über die Stelle, an der sie ihm das Haar ausgezupft hatte.
    »Siebenunddreißig.«
    »Ich dachte, du seist erst dreiunddreißig. Aber da glaubte ich ja auch noch, du seist Ken.«
    »Nein. Ich bin ein alter Mann, viel zu alt für jemanden wie dich.« Sanft strich er mit den Fingern über ihr Schlüsselbein.
    »Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Antiquitäten«,
räumte sie großmütig ein, und ihre Hände erforschten die harten Muskeln unter dem krausen Haar auf seiner Brust.
    Lance

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