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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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von vorn anfangen, Miss O’Shea, wenn das wirklich Ihr richtiger Name ist«, sagte Mr. Barrett. »Wie lange kennen Sie Kenneth Lyman schon?«
    Erin sah ihn niedergeschlagen an: »Ich … ich habe ihn noch nie in meinem Leben gesehen. Ich habe Ihnen doch gesagt, daß …«
    »Ich weiß, was Sie mir gesagt haben, Miss O’Shea. Aber Sie müssen zugeben, daß es eine sehr unwahrscheinliche und
weithergeholte Geschichte ist. Kommen Sie schon, sagen Sie mir die Wahrheit. Haben Sie diese Sache zusammen mit Lyman geplant?«
    »Wie bitte?« Erin sprang von der Couch auf. »Sind Sie noch bei Troste?«
    »Setzen Sie sich«, schnauzte er. Sie wich Schritt um Schritt zurück, weg von diesem finsteren, drohenden Gesellen, bis sie gegen das Sofa stieß und darauf niedersank. »Ich habe meinen Bruder noch nie gesehen«, wiederholte sie langsam.
    Er kniete auf dem Boden neben ihrem Gepäck und öffnete es. Feine Damenunterwäsche und Nachthemden kamen zum Vorschein, als er den Inhalt des Koffers durchsuchte. Er hob jedes einzelne Teil hoch und untersuchte es.
    Ein durchsichtiges blaues Nachthemd mit einem Spitzenoberteil weckte sein besonderes Interesse. Langsam ließ er es über seine Hand gleiten. »Sehr hübsch«, sagte er. Erin wurde vor Verlegenheit, aber mehr noch Zorn, ganz rot. »Ich warte«, meinte er und fuhr fort, ihren Koffer zu durchwühlen.
    »Worauf? Auf ein Geständnis?« Ihre Stimme triefte vor Entgegenkommen.
    Er war schon aufgesprungen und neben ihr, ehe noch das letzte Wort aus ihrem Mund geschlüpft war. »Verdammt, ich bin Ihre hinterhältigen, scharfzüngigen Antworten langsam leid. Ich möchte die Wahrheit von Ihnen hören und zwar auf der Stelle. Haben Sie mich verstanden?« Er hatte die Hände zu beiden Seiten ihrer Hüften aufgestützt und sie so gefangen. Sie fühlte seinen Atem warm und eindringlich auf ihrem Gesicht. Seine Augen waren unglaublich blau, sie blitzten wie polierte Messer.
    »Ja«, quetschte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.
    Langsam richtete er sich auf und trat dann ein paar Schritte zurück. War er so übel gelaunt, daß er für einen Augenblick die Kontrolle über sich verloren hatte? Er schien Mühe zu haben, das kühle, unpersönliche Äußere eines Regierungsvertreters zurückzugewinnen.
    »In was für einer Branche arbeiten Sie?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon ge …« Sie hielt inne, als sie sah, daß sich seine Stirn umwölkte. Sie schluckte ihren Stolz und auch ihre Wut hinunter. »Meine Firma hat den Namen Spotlight. Wir organisieren Modenschauen für Kaufhäuser, Verbände, Privatleute, oder wer sonst unsere Dienste in Anspruch nehmen möchte. Wir erledigen alles, von der Anstellung der Models, der Auswahl der Kleidung bis hin zur Bestellung der Blumen und Erfrischungen.«
    »Sie werden entschuldigen, Miss O’Shea, aber kein durchschnittlich arbeitendes Mädchen mietet sich einen Mercedes, trägt fünfhundertsechzig Dollar in bar mit sich herum und kleidet sich in Oscar de la Renta Kostüme.«
    Wie war es ihm nur möglich gewesen, die Scheine zu zählen, die er sich nur so nebenbei angesehen hatte? Woher wußte er, welcher Markenname in ihrem Kostüm eingenäht war? Sie blickte zu der Jacke, die neben ihr auf dem Sofa lag, und sah, daß das Etikett für jemanden mit den Augen eines Adlers und der Schläue eines Fuchses durchaus zu erkennen war.
    Er hatte ihr Erstaunen bemerkt. »Ich mag ja vielleicht ein ungehobelter Agent sein, aber sogar ich habe schon von Oscar de la Renta gehört, und ich weiß auch, daß das Kostüm,
das Sie tragen, Sie so viel gekostet haben muß, wie ich in einer ganzen Woche verdiene. Woher haben Sie das Geld, Miss O’Shea?«
    »Das habe ich verdient!« Sie kreischte fast. »Ich bin kein durchschnittlich arbeitendes Mädchen, Mr. Barrett. Ich besitze eine eigene Firma und beschäftige zwölf talentierte Mitarbeiter. Meine Firma ist außerordentlich erfolgreich.«
    »Meine Glückwünsche«, spottete er. »Und woher hatten Sie das Kapital, um eine solche Firma zu gründen?«
    »Von meinem Mann.«
    Ihre Antwort schien ihn zu irritieren, er kniff drohend die Augen zusammen. »Sie haben mir doch eben erklärt, Sie seien nicht verheiratet.«
    »Das bin ich auch nicht«, sagte sie. Doch als sie sah, daß er einen Schritt auf sie zumachte, hob sie die Hände. »Ich bin Witwe.«
    Seine Reaktion auf ihre Worte traf sie völlig unvorbereitet. Er warf den Kopf zurück und brüllte vor Lachen. »Oh, Junge, Sie lassen auch nichts unversucht,

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