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Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Schöne Lügen: Roman (German Edition)

Titel: Schöne Lügen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nicht wahr? Ich kann es kaum erwarten, auch noch dieses Märchen zu hören.« Er lachte noch immer.
    »Aber es ist wahr!« rief sie.
    »Bitte, erzählen Sie weiter. Ich bin schon ganz kribbelig vor Erwartung.« Frech verbeugte er sich vor ihr.
    »Sofort nach dem Abschluß vom College bin ich nach New York gefahren und habe dort zwei Jahre lang als Model gearbeitet. Ich war nicht gerade sehr erfolgreich als Reklamemannequin, deshalb entschied ich mich, für eine Bekleidungsfirma als Hausmodel zu arbeiten.«
    An seinem skeptischen Gesichtsausdruck erkannte sie,
daß ihn ihre Erklärung nicht befriedigte. »Sie müssen wissen, jede Modefirma, jedes Modehaus hat ein Model, nach dem die Kleidergrößen genormt werden. Ich besaß genau die Maße der Größe acht, und alle Schnitte für diese Größe wurden nach mir angefertigt – wenigstens, solange ich genau die korrekten Maße besaß.«
    Sie leckte sich nervös über die Lippen, denn er betrachtete sie, als versuche er abzuschätzen, ob ihre Maße perfekt waren oder nicht. »Es … es war ein guter Job, denn wenn ich von den Designern oder den Näherinnen nicht gebraucht wurde, lernte ich so viel wie möglich über das Geschäft – über Design, Farben, Stoffe, Accessoires, ja sogar über den Versand und das Rechnungswesen.«
    »Ich habe bis heute geglaubt, alle Models seien dürr und flachbusig. Aber Sie, Miss O’Shea«, er grinste anzüglich, »sind groß und schlank, und trotzdem nicht flachbusig.«
    Erins Wangen brannten, eine heiße Röte war in ihr Gesicht gestiegen. »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich war nicht gerade erfolgreich in der Werbung«, murmelte sie.
    Nach einem peinlichen Schweigen fragte er: »Und was passierte mit diesem märchenhaften Job?«
    »Ich habe geheiratet.«
    »Ach ja, beinahe hätte ich Ihren Ehemann vergessen.«
    Erin verkniff sich eine patzige Antwort. »Der Eigentümer der Firma hat mich geheiratet«, erklärte sie mit ausdrucksloser Stimme. »Wir waren erst wenige Monate verheiratet, als die Ärzte bei ihm einen unheilbaren Krebs feststellten. Er ist gestorben. Und er hat mir sein Geld vererbt. Ich bin dann nach Houston gezogen und habe meine Firma Spotlight gegründet.«
    »Er war älter als Sie?«
    »Beträchtlich.«
    »Also leben Sie jetzt von Ihrem Erbe und mieten mit seinem Geld einen Mercedes?«
    »Nein, Mr. Barrett, das tue ich nicht«, gab sie aufgebracht zurück. »Er hatte zwei erwachsene Kinder aus einer früheren Ehe. Der größte Teil seiner Hinterlassenschaft ging an sie. Ich hatte nur um genug Geld gebeten, damit ich eine eigene Firma gründen konnte.«
    »Wie großzügig von Ihnen.« Er sah sich jetzt den Inhalt des kleineren Koffers an. Es waren lauter weibliche Dinge, die er darin fand, und Erin war wütend über den Eingriff in ihre Privatsphäre. Sie würde vor diesem abscheulichen Menschen keine Geheimnisse mehr haben.
    Er hielt eine Packung Tabletten hoch und gab sich wissend: »Anti-Baby-Pillen?«
    Sie kochte vor Wut über so viel Unverschämtheit. »Nein, das sind Penicillintabletten. Ich hatte in der letzten Woche eine Halsentzündung.«
    »Aber die gibt es normalerweise nicht in einer solchen Verpackung.«
    »Ich habe sie von meinem Arzt bekommen, aus seinem Mustervorrat. Er hat mir damit einen Gang in die Apotheke erspart.«
    Diese Antwort schien ihn zufriedenzustellen. Während er an einem Stück parfümierter Seife roch, blaffte er: »Sie müssen wirklich glauben, daß ich dumm bin, Miss O’Shea. Sie haben Ihren Mädchennamen wieder angenommen, nicht wahr?« Sie nickte nur. »Warum? Haben Sie sich etwa geschämt, einen alten Mann mit Krebs geheiratet zu haben, um
dann sein Geld zu erben, als er passenderweise ins Gras biß?«
    Erin fühlte, wie alles Blut aus ihrem Kopf wich und dann in einem Schwall dorthin zurückfloß. Sie schoß von dem Sofa hoch, machte ein paar große Schritte durch das Zimmer und hob die Hand, um ihm eine wohlverdiente, schallende Ohrfeige für seine Infamie zu verpassen. Doch ihre Hand wurde mitten in der Bewegung festgehalten und ihr Arm schmerzhaft nach hinten gedreht.
    Er zog sie an sich, hielt sie so, daß sie sich weder verteidigen noch bewegen konnte. »Ich würde so etwas nicht noch einmal versuchen, wenn ich an Ihrer Stelle wäre«, drohte er. »Und jetzt erklären Sie mir, warum Sie nicht mehr den Namen Ihres Mannes tragen? Wenn es diesen Mann je gegeben hat.«
    »Der Name meines Mannes war Greene. Ich war mit Joseph Greene verheiratet. Der Name ist in der

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