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Schöne Zeit der jungen Liebe

Schöne Zeit der jungen Liebe

Titel: Schöne Zeit der jungen Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Pentecost.«
    Jocelyn warf ihr einen gehetzten Blick zu. »Guten Tag, Liz«, sagte er, während er mit einem tiefgefrorenen Puter kämpfte, der nicht in den Einkaufswagen passen wollte. Er hatte das Mädchen gern, aber er mußte hier erst zurechtkommen, ehe er sich unterhalten konnte. Er hatte Angst, den ganzen Betrieb aufzuhalten.
    Aber jetzt kam May Pentecost heran, faßte Liz’ Arm und sagte freundlich: »Hallo, Liz. Wie schön, wir wollten nämlich gern mit dir sprechen, nicht wahr, Jocelyn?«
    »Oh. Ach so, ja, natürlich«, sagte Jocelyn etwas verwirrt. Sein Wagen strebte nach Südosten, sollte aber nach Südwesten rollen.
    »Wir wollten dich fragen, ob du denn überhaupt noch Lust hast, mit uns nach Wales zu kommen. Du weißt ja, Gaylord kommt nicht mit. Ich - wir würden es also durchaus verstehen
    »Ich weiß, Mrs. Pentecost. Aber ich komme gern mit, ehrlich.«
    May spürte die Anspannung in ihrer Stimme, hörte die Enttäuschung, die in der Antwort mitschwang. Und sie dachte, wie sie schon mehrmals gedacht hatte: Sie liebt meinen Jungen. Und sie wird leiden, denn Gaylord macht sich nichts weiter aus ihr, Kricket und Fußball sind ihm wichtiger. Liebevoll sagte sie: »Wir werden uns Mühe geben, daß du dich gut amüsierst, Liz. Aber ich fürchte, es wird ein bißchen langweilig für dich werden.«
    »Bestimmt nicht, Mrs. Pentecost.« Liz bemühte sich, so zu tun, als sei es ihr völlig gleichgültig, ob Gaylord mitkam oder nicht. Jocelyn, der inzwischen mit seinem Rollwagen zurechtgekommen war und nun mit der Miene einer viktorianischen Amme, die im Park ihren Kinderwagen vor sich herschiebt, dem Parkplatz zustrebte, fiel prompt darauf herein. Die Kleine, dachte er, freute sich offenbar auf seine Gesellschaft und fühlte sich geschmeichelt. Er kam sich weise vor - weise und väterlich und anziehend wie ein reifer Mann in den besten Jahren. Sie würde Gaylord gar nicht vermissen.
    May wußte es besser. Sie sagte: »Es tut mir leid, daß Gaylord nicht mitkommt, Liz.«
    »Macht wirklich nichts, Mrs. Pentecost.« Das Lächeln war eine Spur zu strahlend. Schmerz und Tapferkeit der ersten Liebe, dachte May.
     
    Wie immer, wenn die Familie verreist war, fuhr John Pentecost nach London. Er wohnte in seinem alten Club, und wie immer wunderte er sich auch in diesem Jahr wieder darüber, wie sehr die anderen Mitglieder in den vergangenen zwölf Monaten gealtert waren. Unbegreiflich. Sicherlich waren es seine robuste Konstitution und seine vernünftige Lebensart, die ihn vor diesem traurigen Schicksal bewahrten.
    Die jungen Pentecosts fuhren nach Wales und zogen wieder in das alte Häuschen, wo sich jeder Teller, jedes Bild, jeder Stuhl noch am selben Fleck befand wie vor zwölf Monaten. Die Felder und Wege waren die selben wie seit hundert Jahren, und der leere Strand war der selbe wie seit hunderttausend Jahren. Liz machte lange, einsame Wege und staunte über die Sonnenuntergänge, die Einsamkeit, das Meeresrauschen. Und wenn sie abends heimkehrte, staunte sie über den liebevollen Empfang, den man ihr bereitete, den gedeckten Tisch - und über den Appetit, mit dem sie trotz Liebeskummer über Roastbeef und Apfelkuchen herfiel.
     
    Die Trossen wurden gelöst, und England begann kaum merklich, aber stetig davonzuschwimmen. Gaylord hatte ein merkwürdiges Gefühl im Magen, und irgend etwas schnürte ihm die Kehle zusammen. Er warf einen verstohlenen Blick zu Henry Bartlett hinüber. Auch Henry starrte verzagt auf die sich langsam entfernenden weißen Felsen von Dover. Auch Pfadfinder waren offenbar nicht gegen Heimweh gefeit.
    Doch als sie dann in Bayern ankamen, war alles Heimweh verschwunden und vergessen. Schon auf der Fahrt im Kleinbus durch Frankreich waren Namen aus langweiligen Geographie- und Geschichtsbüchern plötzlich lebendig geworden: Reims, Verdun, Metz, Strasbourg. Dann der Rhein, der Schwarzwald und schließlich München mit seiner herrlichen Umgebung.
    Von München aus waren sie weiter nach Süden gefahren, und dann, endlich, hatten sie die Berge vor sich: dunkle, merkwürdig gezackte Riesen, die in den Himmel ragten wie düstere Wolken mit glitzerndem Eis und blendenden Schneeflächen. Staunend fuhren sie weiter tief hinein in ein bewaldetes Tal, das rings von weißen Riesen umgeben war. Der schmale Weg schien kein Ende zu nehmen. Sie kamen an eine Lichtung: eine kleine Wiese, ein Bach, am Rand hohe Bäume und dahinter drohend der eisgezackte Berg. Hier schlugen sie ihr Lager auf.
    Am ersten

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