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Schoener Schlaf

Schoener Schlaf

Titel: Schoener Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt , Friedemann Grenz
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sein. Und nicht nur einem Sammler, der es für sich allein haben will.«
    Â»Kein Museum der Welt hat die Mittel, einen Vermeer zu erwerben«, stellte Goldstein klar.
    Â»Ich werde ihn nicht verkaufen.«
    Goldstein sah sie prüfend an. »Sie verzichten auf mehrere Millionen?«
    Â»Der Erlös der restlichen Sammlung reicht mir.«
    Â»Dann habe ich einen Vorschlag.« Auf Goldsteins Stirn standen Schweißtropfen. »Eine Schenkung an die irische Nationalgalerie in Dublin. Oder zumindest eine Dauerleihgabe. Das Bild ist das Pendant zu Briefschreiberin und Dienstmagd. Die beiden Werke müssen zusammengeführt werden. Sie schreibt ihm und er schreibt ihr. Beide haben dieselben Maße, sind vermutlich auf demselben Leinwandballen gemalt. Der Briefschreiber ist Vermeer, die Briefschreiberin seine ferne Geliebte. Das wird eine absolute Sensation!«
    *
    Am nächsten Morgen wurde Kant über die Festnahme Fabrys informiert. Endlich, dachte er, jetzt hat alles ein Ende. Fabry würde in den nächsten Tagen nach Deutschland überstellt werden.
    Â»Wir haben ihn«, teilte er Anna mit. »Der Albtraum hat ein Ende.«
    Â»Bevor der Kerl nicht verurteilt ist, ist gar nichts zu Ende«, widersprach sie. »Er wird alles auf Meyer schieben, weil der sich nicht mehr wehren kann.«
    Â»Nein, das wird nicht passieren«, hielt Kant dagegen. »Wir nehmen gerade sein Haus, die Schneiderwerkstatt und Meyers Schuppen noch einmal auseinander. Das Messer, mit dem Maja Schneider und Belinda Stork getötet wurden, ist sichergestellt worden. Es war in dem Schuppen versteckt und trägt Fabrys Fingerabdrücke. So einfach kommt er aus der Nummer nicht heraus.«
    Â»Dann ist es ja gut. Die Ausstellung ist übrigens von der Presse hervorragend aufgenommen worden«, sagte sie.
    Â»Ich weiß. Ich habe das verfolgt. Was hast du heute noch vor?«
    Â»Nichts. Ich werde schlafen und über eine Sache nachdenken, die mir Goldstein vorgeschlagen hat«, antwortete sie.
    Â»Die Versteigerung der Bilder, ja«, sagte er. »Du wirst bald eine sehr reiche Frau sein.«
    Â»Stimmt. Aber das meine ich nicht. Es geht um den Vermeer. Ich überlege, ob ich ihn hergeben soll.«
    *
    Am Abend traf Anna die Entscheidung. Sie informierte Goldstein telefonisch, dass sie seinem Vorschlag, den Vermeer der Nationalgalerie in Dublin zu übereignen, zustimmte. Sie bat ihn, seine Verbindungen zu nutzen und die Geschichte diskret über die Bühne zu bringen.
    Â»Diskret?«, lachte Goldstein. »Das wird nicht möglich sein. Die Dubliner Kollegen werden vor Freude aus dem Häuschen sein. Und Sie wollen das Bild wirklich gleich ganz hergeben? Denken nicht über eine Dauerleihgabe nach?«
    Â»Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes.«
    Â»Ich danke Ihnen sehr!«
    Kapitel 37
    Ein halbes Jahr später wurde das Vermeer-Gemälde für echt erklärt und der Nationalgalerie übereignet. In der kunstgeschichtlichen Literatur erhielt das Bild den Titel Briefschreiber und Dienstmagd . Das war nicht besonders originell, störte aber niemanden und passte zum Titel des Schwesterbildes.
    Anna Stern überließ der Kunsthalle in Rheinburg fünf Genrebilder als Leihgabe. Die anderen versteigerte Sotheby’s für den erwarteten Millionenkurs. Anna Stern war eine reiche Frau.
    Mit Unterstützung des Amtsgerichts forschte sie nach den Gläubigern ihres Onkels und beglich seine Schulden.
    Leon Fabry wurde drei Monate später in einem aufsehenerregenden Indizienprozess wegen zweifachen Mordes an Maja Schneider und Belinda Stork zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht glaubte Fabrys Beteuerungen nicht, dass Meyer allein der Mörder war.
    Auch Jens Hackmann wurde der Prozess gemacht. Aufgrund seiner Depression und des Drogenmissbrauchs erklärte das Gericht ihn für schuldunfähig und wies ihn in die Psychiatrie ein.
    *
    Anna hätte Rebecca Leist fast nicht wiedererkannt. Sie war ungeschminkt, hatte kurzes graues, leicht gelocktes Haar, trug legere Kleidung und Flip-Flops. Sie wirkte sanfter und weicher.
    Leist überspielte ihre Überraschung.
    Â»Wie nett«, lächelte sie. »Waren Sie gerade in der Gegend?«
    Â»Nein. Ich bin allein wegen Ihnen hier.«
    Â»Dann treten Sie bitte ein.« Leist ging vor, Anna folgte.
    Â»Lassen Sie uns in den Monopteros gehen«, schlug Leist vor. »Ihr Onkel hat ihn mir vor etwa zwanzig Jahren in den

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