Schönes Leben noch! (German Edition)
schlechte Väter sind.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Das ist doch verrückt. Tut mir leid, Mac. Ich wollte das Ganze nicht noch schwerer für dich machen.“
Er schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Ich bin derjenige, der Mist gebaut hat. Nicht du. Du hast mir so viele Chancen gegeben. Jetzt muss ich mich halt bewähren. Und dafür bin ich mehr als bereit.“
„Das ist schön zu hören, aber falls dieser Hollis über die Stränge schlägt, sag mir Bescheid. Dann werde ich ihm den Kopf wieder zurechtrücken.“
Er ließ ihre Hand los. „Du brauchst meine Schlachten nicht für mich auszutragen.“
„Ich weiß. Du warst schon immer unabhängig.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Der Mann, mit dem ich mich seit einiger Zeit treffe – es wird allmählich ernst.“
Mac nickte und wappnete sich für eine körperliche Reaktion auf die Neuigkeit. Es kam keine, außer ein bisschen Eifersucht, dass der Kerl Emily jeden Tag sehen würde, wenn Carly ihn heiratete.
„Ist er einer von den Guten?“, erkundigte er sich.
Sie nickte. „Er ist fantastisch. Bei Gelegenheit werde ich Em von ihm erzählen. Ganz beiläufig. Aber ich wollte, dass du Bescheid weißt – für den Fall, dass sie traurig ist.“ Sie sah ihm indie Augen und senkte dann den Blick. „Wir haben nicht vor zu heiraten oder so. Dafür ist es noch zu früh. Ich wollte einfach nur, dass du es weißt.“
„Danke, ich weiß deine Offenheit zu schätzen.“ Er legte ihr die Hand unters Kinn, sodass sie ihn ansehen musste. „Es ist in Ordnung für mich.“
„Das wusste ich. Wir waren ja nicht gerade ein Traumpaar.“
Mac wusste, dass sie recht hatte. Was als lockere Beziehung angefangen hatte, war mit Carlys Schwangerschaft auf einmal ernst geworden. Mac hatte das Richtige getan und ihr einen Heiratsantrag gemacht. Gemeinsam hatten sie ihr Bestes gegeben, um eine Familie zu sein, doch keiner von beiden war jemals in den anderen verliebt gewesen.
„Du hast mir viel bedeutet“, sagte er.
„Ich weiß. Du warst bereit, ein guter Ehemann und Vater zu sein. Und dafür habe ich dir schon oft gedankt, nicht wahr?“
„Ja, das hast du. Auch wenn es nicht nötig war. Ich wollte dich heiraten.“
„Wegen Emily?“
„Ist es nicht egal, warum?“
Sie lächelte. „Ja, du hast recht. Ich bin froh, sie zu haben, und ich bin froh, dass wir zusammen waren. Ich hoffe, du findest auch jemanden, der dich glücklich macht. Es würde dich sicher nicht umbringen, dich zu verlieben und wieder zu heiraten.“
Er hob beide Hände. „Aber nicht diese Woche. Da habe ich schon genug zu tun.“
„Dann eben bald.“
„Vielleicht.“
Sie kniff die Augen zusammen. „Du bestrafst dich immer noch dafür, oder? Meine Güte, Mac, du musst endlich damit abschließen.“
Vielleicht hatte sie recht, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für so ein Gespräch.
„Muss ich etwa in ein paar Monaten wiederkommen und dirordentlich die Leviten lesen?“, fragte sie.
„Wenn du es für nötig hältst.“
„Vielleicht.“
„Dann tu dir keinen Zwang an.“
Um kurz nach zehn Uhr morgens betrat Jill ihr Büro. Da Samstag war, hatte sie eigentlich überhaupt nicht herkommen wollen, doch sie war so unruhig, dass sie es zu Hause einfach nicht mehr ausgehalten hatte, und sie hoffte, dass die Zeit hier ein wenig schneller verginge. Die Auswirkungen ihres fabelhaften Bewerbungsgesprächs in San Diego waren verblasst. Hier gab es wirklich eine Menge zu tun. Denn Tina verschwendete ihre Zeit nicht mit Dingen wie Ablage machen oder Papierkram abarbeiten.
Jill würde den Vormittag nutzen, um Ordnung in die Unterlagen zu bringen, und währenddessen auf Macs „Die Luft ist rein“-Anruf zu warten. Dann würde sie wie der Blitz zu seinem Haus flitzen und sich mehreren Stunden voll aufregendem, heißem Sex hingeben.
Der rationale Teil ihres Gehirns freute sich, dass Mac sich mit Emily inzwischen so wohl fühlte, dass er sie den Tag mit ihrer Mutter verbringen ließ. Ihre Hormone und ihre Haut jedoch waren ganz aus dem Häuschen wegen der Gelegenheit, dem Mann, der sie in eine andere Dimension zu befördern vermochte, noch einmal so nah sein zu können.
Vor lauter Vorfreude fing sie bei jedem Schritt zu wippen an und summte vor sich hin, während sie die Papiere sortierte. In diesem Moment bezweifelte sie, dass es ihr etwas ausmachen würde, im Hundespermafall zu recherchieren.
Die Akte in der Hand, hielt sie inne. „Streich das wieder“, sagte sie laut.
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