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Schokoherz

Schokoherz

Titel: Schokoherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Castle
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unten aufs Sofa und wartete kerzen gerade auf Toms Heim kehr. Ich war viel zu unruhig,um etwas zu lesen, fernzusehen, etwas zu trinken oder sogar unfassbarerweise Schokolade zu essen.
    Sie können sich sicher vorstellen, was ich für ein Nervenbündel war, als ich schließlich das vertraute Kratzen des Schlüssels im Schloss hörte. Dieses Geräusch allein ließ mich zusammenzucken, als hätte man mir ordentlich in den Hintern gepikt. Dann fingen meine Handflächen plötzlich an zu schwitzen, als Tom den Flur betrat. An seinen Schritten konnte ich erkennen, dass er müde war, sehr müde. Schäumende Wut stieg in mir auf. Er würde heute Abend noch viel müder werden.
    Doch als er den Kopf zur Wohnzimmertür herein streckte, wurde mir klar, dass irgendetwas Schreckliches passiert sein musste. Kennen Sie dieses Wort »aschfahl«? Bis zu jenem Abend hatte ich das noch nie bei jemandem gesehen, Tom jedoch war tatsächlich kreidebleich. Sein geliebtes, stets leicht gebräuntes Gesicht hatte einen kränklichen Grünstich. Seine widerspenstigen Locken wirkten grau und schlapp. Seine Augen lagen tief in den Höhlen. Seine Krawatte saß schief. Soll ich weitermachen? Nein, ich bin mir sicher, Sie können es sich vorstellen.
    »Was ist los? Was ist passiert?« Ich sprang auf. Unter all den Szenarien, die ich mir ausgemalt hatte, war definitiv keines, in dem ich auch nur in Erwägung gezogen hätte, zu ihm zu rennen, ihn zärtlich nach seinem Tag zu fragen und ihm ein Glas Wein anzubieten. Doch genau das tat ich.
    Tom torkelte förmlich zur Couch hinüber und setzte sich, ohne mir eine Antwort zu geben. Nun machte ich mir ernsthaft Sorgen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass die Kinder oben wohlbehalten in ihren Betten lagen– eingeschläfert durch meinen apathischen Vortrag der heutigen Gutenachtgeschichte – hätte ich sofort die allerschlimmsten Schlüsse gezogen. So wusste ich wenigstens, dass ihnen nichts zugestoßen sein konnte, also musste es sich um jemand anderen handeln. »Geht es um meine Eltern? Meinen Bruder? Penny? Wen denn? Was ist passiert?«
    Einige endlos lange Augenblickte sagte Tom gar nichts. Dann drehte er langsam den Kopf zu mir herüber. »Es ist nichts Schlimmes«, murmelte er, obwohl seine Augen mir etwas ganz anderes sagten. »Bloß meine Story. Die ist geplatzt.«
    »Eine Story! Mein Gott, ich dachte schon, es sei etwas Furchtbares passiert.« Ich lachte beinahe vor Erleichterung. Sobald ich die Worte ausgesprochen hatte, machte sich die Wut wieder breit. Dieses ganze Theater wegen eines Artikels! Wo ich hier eine echte Krise hätte heraufbeschwören können.
    »Du verstehst das nicht, Bella. Das ist genauso schlimm wie das Jane-Champion-Debakel. Vielleicht sogar schlimmer.«
    »Ja, und? Das haben wir doch auch überlebt, oder etwa nicht? Wir sind heil wieder rausgekommen. Mach dir keine Sorgen«, tröstete ich den Mann, der mich mit meiner besten Freundin betrogen hatte. Möglicherweise.
    »Ja, aber was ist, wenn ich wie du meinen Job verliere ... dann war's das. Dann stehen wir auf der Straße. Im falschen Land! Wirklich, Bella, ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte. Ausgerechnet mir.«
    Natürlich hatte er nicht ganz unrecht damit, dass wir in Schwierigkeiten wären, wenn sie ihn feuerten. Dochmeine Laune stieg sofort wieder. »Nun komm schon, Tom, es ist bloß ein Job. Du findest spielend einen neuen. Alle wollen dich.« Alle, einschließlich meiner früheren besten Freundin. Der Gedanke schlich sich ungebeten in mein Hirn. Doch ein weiterer Blick auf Tom ließ mich meinen Ärger erneut zur Seite schieben. Er wirkte völlig fertig. Es war schrecklich, jemanden, auf den man sich so sehr verließ, plötzlich so am Boden zerstört zu sehen. Ich weiß, es war bescheuert, aber meine Mutterinstinkte übertrumpften mühelos meine Rachegelüste. Ich wollte auf einmal nur, dass es ihm besserging. »Ich kann doch wieder arbeiten gehen ... hm, ich vermute, das müsste dann ein richtiger Job sein, nicht der im Cafe.« Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag in die Magengrube. Zurück zu einer Zeitung – würde ich das wirklich packen? Nun, es würde mir nichts anderes übrigbleiben. Ich holte tief Luft. »Das wäre gar kein Problem. Ich bin sicher, ich finde irgendwo Arbeit ... wir könnten die Kinder hier auf eine Schule schicken, und du findest locker eine Beratertätigkeit ... vielleicht könntest du ins PR-Geschäft einsteigen ...«
    Tom sah kurz auf. »Das ist es gar nicht. Es ist einfach

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