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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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an: »Chloe, das ist wirklich keine gute Idee …«
    Aber ich ließ ihn den Satz nicht beenden, schmiegte mich fester an ihn, fuhr mit den Händen unter sein schwarzes T-Shirt und küsste ihn erneut …
    Nach einer Weile verlegten wir unsere Aktivitäten in das freie Zimmer, obwohl Raffy zu dem Zeitpunkt bestimmt noch vorhatte, sich ehrenhaft zu verhalten, mich alleine zu lassen und etwas Essbares zu besorgen, um den Brandy aufzusaugen.
    Aber da ich ihn fest im Griff hatte und er wohl die meisten Bedenken zusammen mit seinem klerikalen T-Shirt abgelegt hatte, sank er gemeinsam mit mir aufs Bett, wo er sich in vielerlei Hinsicht ganz als der alte Raffy erwies …
    Ich schlief bis zum nächsten Morgen, doch als ich wach wurde, fühlte ich mich entsetzlich: Mein Kopf dröhnte, und mein Magen heulte wie ein Werwolf. Dann überfielen mich die Erinnerungen an den Vortag wie eine sehr gemischte Schar ungebetener Gäste.
    Von Raffy war nichts zu sehen, aber in der Küche klapperte es, und einige Minuten später erschien er mit einem Tablett samt Kaffee, Toast und Orangensaft. Und Aspirin, wie ich zu meiner Freude entdeckte. Sein Blick war besorgt und finster, aber er stellte mir das Tablett vorsichtig auf die Knie, als ich mich ein wenig aufsetzte, dann trat er zurück.
    Da ich nackt war, wickelte ich mich in die Bettdecke, um den letzten Rest Anstand zu wahren, der dem Flächenbrand der Nacht entgangen war.
    »Ich fühle mich hundeelend«, stöhnte ich.
    »Ich weiß, aber ich dachte, ein Frühstück würde helfen, also war ich schnell einkaufen. Und nimm die Aspirin erst, wenn du etwas im Magen hast.«
    Jemand – eindeutig nicht ich – hatte unsere Kleider aufgehoben und sorgfältig über einen Stuhl gehängt. Wie lange Raffy wohl schon wach war? Nach seiner Miene zu schließen lange genug, um mit dem Vikar-T-Shirt auch seine Skrupel wieder anzulegen.
    Als ich, begleitet von hämmernden Kopfschmerzen, an dem starken Kaffee nippte, ging mir auf, dass mein Schmerz nicht nur körperlich war. Die Ereignisse hatten mir gezeigt, dass ich Raffy immer noch liebte – und wohl immer geliebt hatte und lieben würde. Doch selbst wenn er ebenso für mich empfinden sollte, was er ganz bestimmt nicht tat, würde es nicht funktionieren.
    »Gestern Abend …«, setzte er an. Ich biss gerade in das Toastbrot und fuhr zusammen. Das Kauen klang, als würde ein ganzes Bataillon über Kieselsteine marschieren.
    »Ich weiß – du hast mich bloß getröstet. Schon gut. Ich hatte zu viel Brandy intus, um klar zu denken.«
    »Aber ich habe das Gefühl, ich habe dich in einer seelischen Notlage ausgenutzt«, erklärte er schuldbewusst.
    »Nein«, widersprach ich und spürte, wie ich rot wurde. »Ich glaube, es war eher umgekehrt. Denk nicht weiter darüber nach. Wir tun einfach so, als wäre es niemals passiert.«
    »Aber Chloe …«
    Ich brachte ein Lächeln zuwege, vermutlich kein sehr überzeugendes, aber immerhin ein Lächeln. »Nein, wirklich, alles ist bestens. Ich habe in meinem Kummer bei dir Halt gesucht … Aber vielleicht sollte ich lieber die Pille danach nehmen?« Plötzlich fiel mir ein, dass unerwartete Handlungen ebensolche Folgen haben können, dabei sollte man meinen, ich hätte meine Lektion auf die harte Tour gelernt.
    Raffy wurde kreidebleich. »O mein Gott.«
    »Ts, ts, missbrauchst du nicht den Namen des Herrn?«, sagte ich und tunkte meinen Toast in den Kaffee, damit er sich etwas leiser essen ließ.
    Raffy fuhr sich geistesabwesend mit den Händen durchs Haar. »Ja, aber … Daran habe ich keinen einzigen Gedanken verschwendet, Chloe – und ich war der vermeintlich Nüchterne und Vernünftige.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte ich, gab das Frühstück auf und legte mich mit geschlossenen Augen wieder hin. »Ich bin nicht nach meiner Mutter geraten.«
    » Mich müsstest du nicht erpressen. Ich würde dich gleich morgen heiraten!«
    »Das ist reizend von dir, aber ich könnte nicht, selbst wenn ich wollte«, wehrte ich entschieden ab. Ich fühlte mich immer noch hundeelend und absolut nicht in der Verfassung, mit seinen Anfällen von Galanterie oder schlechtem Gewissen sensibel umzugehen. Ich schob das Tablett weg und schloss erneut die Augen. »Falls du es vergessen hast: Du bist Vikar, und ich bin die Tochter von Gregory Warlock, dem Autor okkulter Sensationsromane und Betreiber eines Museums für Heidentum und Hexenkunst: Würde der Bischof es wirklich gutheißen, wenn du auf meinen Besenstiel springen

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