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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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Rockstar zum Kirchenmann gewandelten ehemaligen Geliebten nach London fährt, um einen Fremden kennenzulernen, der plötzlich der eigene Vater ist?
    Vielleicht nicht die wichtigste aller Fragen, aber ich verschwendete viel Zeit darauf, bis ich schlussendlich zu der Einsicht kam, dass es egal war. Jeans mussten reichen, dazu ein schmeichelhaftes Oberteil zur Stärkung meines Selbstbewusstseins und ein Paar hohe Stiefel, um nicht ganz so unbedeutend zu wirken.
    Raffy trug, wie es sich für seine Rolle geziemte, eines seiner Vikar-T-Shirts und schwarze Jeans. Sein langer schwarzer Mantel lag auf dem Rücksitz neben einer Reisetasche und einem kleinen Karton mit Milch, Kaffee, Tee und Keksen. Er , nicht ich, hatte an so etwas gedacht.
    »Grundnahrungsmittel«, erklärte er, als wir auf die Autobahn fuhren. »Die Wohnung ist geputzt, und ich habe auch darum gebeten, dass der Kühlschrank eingeschaltet wird. Wir legen unterwegs eine Sandwich-Pause ein, und heute Abend könnten wir zusammen essen gehen, bevor ich zu meinem Freund umziehe.«
    Ich war so nervös, dass ich noch nicht einmal gefrühstückt hatte, und als ich mittags versuchte, etwas zu essen, schnürte sich mir die Kehle zu. Immerhin trank ich mehrere Tassen Tee. Meine Hände waren kalt und feucht, mein Herz raste. Das hatte ich nicht erwartet!
    Raffys Wohnung war schön, sie lag im ersten Stock, war sehr hell und hatte einen kleinen schmiedeeisernen Balkon vor den hohen Fenstern. Er konnte sich wohl nicht entscheiden, ob er sie verkaufen oder vermieten sollte.
    Das Wohnzimmer war noch möbliert, wie auch das Zimmer, in das ich meine Tasche stellte. Ich richtete mich ein wenig her, während Raffy Tee machte und eine Packung Kekse öffnete, von denen ich sogar einige herunterbrachte, auch wenn sie wie Sägemehl schmeckten.
    Die Uhr rückte unaufhaltsam auf die verabredete Stunde zu … Und dann klingelte es an der Tür.
    »Es ist so weit«, sagte Raffy. »Bleib hier, ich lasse ihn herein. Und denk dran, wenn ich euch doch alleine lassen soll, sag’s mir, okay?«
    »Okay«, echote ich hohl.
    Raffys Anblick schien Carr Blackstock zu überraschen, auch wenn er ihn nicht erkannte, aber Raffys Benehmen und sein weißer Kragen schienen ihn zu beruhigen. Ich hörte leise Stimmen, dann sagte ein fremder, heller Tenor ungeduldig: »Na schön«, und sie kamen herein.
    Carr Blackstock war viel kleiner, als ich mir vorgestellt hatte, hatte aber eine umso größere Präsenz, selbst wenn er im Moment wie der ertappte Missetäter in einem Theaterstück wirkte.
    Eine Weile standen wir nur da und musterten einander. Er musste um die sechzig sein, hatte sich aber gut gehalten, mit attraktiv ergrautem Haar, den gleichen ungewöhnlich hellgrauen Augen wie ich und, das musste ich leider zugeben, den gleichen spitzen Elfenohren.
    »Soll ich Sie beide alleine lassen?«, bot Raffy taktvoll an. »Ich könnte Tee machen.«
    »Nein – mir wäre es lieber, du bleibst«, sagte ich und schob meinen Arm unter seinen, um ihn auch physisch an meiner Seite zu wissen.
    »Ich würde es ebenfalls vorziehen, wenn Sie bleiben«, sagte mein neuer und ausgesprochen unwilliger Vater, der mich voll kalter Abneigung anschaute. »Ich bin nicht sicher, was die Etikette in solchen Situationen verlangt … äh, Chloe. Ich war davon ausgegangen, dass man mich jahrelang wegen eines Kindes ausgepresst hatte, das gar nicht von mir war, bis ich jetzt erfahren habe, dass ich mich geirrt hatte. Das war ein ziemlicher Schock.«
    »Für mich war es ein viel größerer Schock zu erfahren, dass Chas Wilde nicht mein Vater ist«, sagte ich, »zumal ich sehr an ihm hänge. Ehrlich gesagt, war ich nicht nur schockiert, ich war unglaublich enttäuscht!«
    Doch meine Gefühle interessierten ihn nicht. »Meine Hauptsorge gilt unverändert meiner Frau und meinen Töchtern, die hiervon nichts erfahren dürfen.« Er lief auf und ab, als gebe er einen Shakespeare-Monolog zum Besten. »Aber Chas Wilde und dein Vikar haben mir versichert, dass du nichts von mir willst, weder Geld noch ein öffentliches Bekenntnis.«
    Raffy legte seine Hand auf meine und drückte sie.
    »Nein«, erwiderte ich bestimmt. »Ich habe ein florierendes Unternehmen und eine liebevolle Familie und sicher nicht vor, dein Leben durcheinanderzubringen, nur weil meine Mutter dich in einem schwachen Moment erwischt hat.«
    »Wir wohnten beide im selben Hotel«, erklärte er plötzlich. »Wir begegneten uns an der Bar, tranken etwas zusammen – eine von diesen

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