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Schokoladenzauber - Roman

Schokoladenzauber - Roman

Titel: Schokoladenzauber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trisha Ashley
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würdest?«
    Die Frage ließ sich nicht leicht beantworten, denn selbst wenn Raffy mich lieben würde, war es unmöglich: Es wäre eine Ehe, die zwar nicht in der Hölle geschlossen, sich aber bald dazu entwickeln würde – und so war ich kaum überrascht, dass er nicht antwortete.
    Als ich die Augen wieder öffnete, war er mit dem Tablett verschwunden, vermutlich in die Küche, um selbst zu frühstücken.
    Die Rückfahrt verlief sehr ruhig. Raffy war in sich gekehrt und saß mit zusammengepressten Lippen am Steuer, während sich mein ganzes Inneres zusammenpresste. Die Nachwirkungen des Brandys waren immer noch spürbar, die Kopfschmerzen hatten dem Aspirin trotzende Dimensionen angenommen.
    Raffy setzte mich gegen Mittag vor der Tür ab, und ich kroch gleich ins Bett. Ich schaute nicht einmal nach, ob sich unter der Lawine von E-Mails, die auf mich wartete, eilige Bestellungen befanden: ganz schlechtes Geschäftsgebaren. Ganz schlechtes Alles gebaren.
    Während ich geschlafen hatte, musste Zillah gekommen sein, denn als ich Stunden später wach wurde, lag ein Zettel auf dem Küchentisch, und im Kühlschrank wartete ein Fleischtopf mit Teigkruste.
    Völlig ausgehungert machte ich mich über den Fleischtopf und eine große Portion krümeligen Lancashire-Käse her, und danach fühlte ich mich wie neu. Nicht besonders gut , aber definitiv neu.
    Das war ein Glück, denn in dem Moment schaute Poppy vorbei.
    »Ich kann nicht lange bleiben – wir haben die Sitzung des Gemeinderats auf heute vorverlegt, weil Raffy an Gründonnerstag so viel zu tun hat«, sagte sie. »Ich hoffe nur, er denkt daran! Und danach muss ich gleich nach Hause – der Tierarzt kommt –, aber ich wollte wenigstens kurz vorbeischauen und hören, wie es in London war … Offensichtlich«, fügte sie hinzu, nachdem sie mich eingehend gemustert hatte, »ist es nicht gut gelaufen.«
    » Manche Momente waren ein echter Knaller«, sagte ich ironisch und berichtete Poppy von dem Treffen mit Carr Blackstock.
    »Und das ist es nun: Ich empfinde nichts für ihn, und er empfindet nichts für mich. Er denkt nur an sich selbst und die Folgen, die unser Treffen für ihn haben könnte. Seine Kälte hat mir ziemlich zu schaffen gemacht … so sehr, dass ich mich hinterher an Raffy vergriffen habe.«
    Poppys blaue Augen rundeten sich. »Du hast was ?«
    »Oh, er meint, er hätte die Situation ausgenutzt und sich an mir vergriffen, und darum plagen ihn jetzt Ehrgefühl und Skrupel. Er hat sogar angeboten, mich zu heiraten! Aber das hat er nicht wirklich durchdacht: Er ist immerhin ein Mann Gottes, und ich bin Gregory Warlocks Tochter!«
    »Vielleicht liebt er dich ja und hat dich deshalb gefragt?«, gab Poppy, die hoffnungslose Romantikerin, zu bedenken.
    »Nein, er wollte mich bloß trösten, und dann ist alles ein wenig außer Kontrolle geraten. Ich bin ein wenig außer Kontrolle geraten, um ehrlich zu sein. Das mit der Ehe war bloß eine spontane Reaktion, als ich gesagt hatte, dass ich besser die Pille danach nehmen sollte.«
    »Ach du liebe Güte, natürlich!«
    »Ich hatte es vor, aber ich bin wohl aus dem Alter raus, in dem man von einem geplatzten Kondom schwanger wird.« Ich versuchte, flapsig zu klingen. »Also erspare ich meinem Körper die Chemie – ich habe ihn ja schon mit Brandy vergiftet.«
    »Aber das Risiko besteht, und du behauptest doch immer, du willst keine Kinder. Was, wenn du wirklich schwanger bist?«
    »Ich weiß nicht … Bis heute Morgen war ich mir ganz sicher, dass ich keine Kinder haben will, aber jetzt … Raffys Kind würde ich wollen, genau wie damals. Also würde ich es behalten, obwohl ich dann um seinetwillen wegziehen müsste.«
    Poppy sah mich an. »Du liebst ihn immer noch, oder? Trotz allem?«
    Ich seufzte. »Ja, aber selbst wenn auch er mich lieben würde, es könnte nicht funktionieren, und darum muss ich versuchen, den Fehler von letzter Nacht zu vergessen und mich auf eine Freundschaft einzustellen.«
    »Vermutlich bist du nicht unbedingt die idealtypische Frau eines Vikars«, gab sie zu. »Große Güte, ich weiß gar nicht, wie ich ihm jetzt noch in die Augen sehen soll. Irgendwie sieht man einen Vikar nicht wirklich als Mann .«
    »Du wärst überrascht, wie viele Frauen das anders betrachten«, entgegnete ich trocken. »Und was ist mit dir und Felix?«
    Sie wurde dunkelrot. »Was soll mit mir und Felix sein?«
    »Seit meinem Geburtstag steckt ihr ständig zusammen, und ich vermute, dass sich deine Gefühle ihm

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