Schon in der ersten Nacht
was Lindy so sehr an ihm fasziniert hatte, natürlich abgesehen davon, dass er ungemein attraktiv war.
"Dürfen wir Sam die Katzenkinder zeigen?" ertönte eine Kinderstimme.
"Nein!" riefen alle drei Frauen einstimmig aus.
"Eigentlich hätte ich nichts dagegen", erklärte Sam.
"Das ist doch Unsinn. Nicht jeden Tag kommt ein berühmter Filmstar zu uns zum Dinner. Sie müssen mir einen Gefallen tun und mir ein Autogramm für Kate, die Schwester der Zwillinge geben", bat Anna ihn. "Alle Wände in ihrem Zimmer sind mit Fotos von Ihnen beklebt. Sie wird sich ärgern, dass sie Ihren Besuch verpasst hat.
Nimm ihn mit ins Wohnzimmer, Lindy. Hope, du kannst mir in der Küche helfen", organisierte sie den Haushalt und lächelte Lindy betont unschuldig an.
Lindy war empört und wünschte, Adam wäre hier. Er würde bestimmt nicht auf Sams charismatische Ausstrahlung hereinfallen.
"Hier entlang", forderte sie Sam auf und ging ihm voraus.
"Schöner Raum, sehr einfallsreich ausgestattet." Er nahm ein Stück Treibholz in die Hand, das auf der Truhe aus massiver Eiche lag.
"Anna hat immer gute Ideen."
"Ja, das habe ich gemerkt. Sie ist sehr sexy."
"Sie ist schwanger." Lindy verspürte so etwas wie Eifersucht. Hatte er sie jemals als sexy bezeichnet? Nein, natürlich nicht, sie war nur verklemmt und kalt. Sie tat sich selbst unendlich Leid, obwohl sie ihre Sexualität ganz bewusst verbarg. Normalerweise konnte sie es nicht ertragen, dass Männer hinter ihr hersahen und sie begutachteten. Aber die Vorstellung, dass Sam ihr nachsah und sich dabei alles Mögliche ausmalte, hatte ihr gut gefallen, wie sie sich eingestand.
"Auch das habe ich gemerkt." Sam setzte sich auf das breite Sofa mit den vielen Kissen. "Fühlst du dich unbehaglich?"
Das hätte er wohl gern, schoss es ihr durch den Kopf. "Es ist immer irgendwie unangenehm, wenn man an seine Fehler erinnert wird." So, jetzt ist er verblüfft, freute sie sich.
Sekundenlang blitzte es in seinen Augen ärgerlich auf. "Du arbeitest?"
"Ja."
"Brauchtest du keine Referenzen? Ich hätte deinem neuen Arbeitgeber gern alles über dich erzählt."
"Leider muss ich dich enttäuschen. Aber Adam, mein Schwager, kennt meine beruflichen Fähigkeiten sehr genau."
"Nur die beruflichen?"
"Was soll das denn heißen?"
"Ach, reine Neugier."
"Für mich hat es sich angehört wie eine indirekte Unterstellung."
"Damit kennst du dich ja bestens aus." Offenbar war er zornig, und sein Zorn richtete sich gegen sie.
"Ich weiß nicht, wovon du redest."
"Nein, natürlich nicht. Und du hast auch keine Ahnung, wieso ein Journalist plötzlich alles über Ben weiß, oder?"
"Ben?" wiederholte sie verständnislos.
"Ja, mein Sohn Ben", stieß er wütend hervor. "Du hast doch wohl nicht angenommen, ich würde nicht merken, dass du dahinter steckst!
Wie viel hat man dir dafür gegeben, Rosalind?"
Sie versuchte verzweifelt, die Teile des Puzzles
zusammenzusetzen. Das edles machte keinen Sinn. "Die Leute wissen, dass du einen Sohn hast?" Sie runzelte die Stirn.
"Noch nicht, aber bald. Wenn ich richtig informiert bin, soll eine entsprechende Mitteilung am Tag der Uraufführung meines Films lanciert werden."
"Du glaubst doch nicht wirklich ...?" Schockiert unterbrach sie sich, als ihr bewusst wurde, was er damit sagen wollte.
"Tu nicht so unschuldig."
"Sam, ich..."
"Hör auf!" Er sprang auf und erbebte vor Zorn. Dann fuhr er sich durchs Haar. "Mach nicht alles noch schlimmer, indem du es abstreitest. Du liebe Zeit, wie konnte ich mich nur so sehr täuschen?"
Er verzog verächtlich die Lippen. "Sieh mir in die Augen, und wiederhol, dass du es nicht warst."
Egal, was aus ihnen wurde, er sollte nicht denken, dass sie zu so etwas Hinterhältigem fähig war. Es verletzte sie zutiefst, dass er es ihr überhaupt zutraute.
"Sam, ich würde niemals ..." Er musste aufhören, sie zu beschuldigen. Plötzlich erinnerte sie sich an das Gespräch mit ihren Schwestern und fühlte sich ziemlich elend.
"Wenigstens belügst du mich nicht." Sam spürte, wie erschöpft er war. Irgendwie hatte er sich Hoffnungen gemacht, dass sie es wirklich nicht getan hatte.
Lindy schloss die Augen und wünschte, ihr würde etwas einfallen.
Aber weshalb sollte sie sich verteidigen, wenn er ihr sowieso nicht glaubte? "Für dich steht schon alles fest, ohne dass du mich angehört hast", warf sie ihm vor.
"Ach, ist das nicht dein Privileg?" Sekundenlang betrachtete er ihr blasses Gesicht. Dann drehte er sich um und ging im Zimmer
Weitere Kostenlose Bücher