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Schon in der ersten Nacht

Schon in der ersten Nacht

Titel: Schon in der ersten Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence
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auf und ab.
    Ihr wurde schmerzlich bewusst, dass er Recht hatte. Es stimmte, sie hatte ihm keine Gelegenheit gegeben, sich zu verteidigen. Vielleicht habe ich ihn genauso grundlos verurteilt wie er mich jetzt? überlegte sie, und ihr verkrampfte sich der Magen. Was habe ich da angerichtet?
    fragte sie sich verzweifelt.
    "Sam, hör mir bitte zu", bat sie ihn eindringlich und legte ihm die Hand auf den Rücken.
    Sogleich stellte er sich vor, sie würde die Hände unter sein Hemd gleiten lassen, ihm die Arme um die Taille legen und sich mit den Brüsten an seinen Rücken schmiegen. Er versuchte, die Bilder zu verdrängen, und drehte sich so heftig zu ihr um, als hätte sie ihn geschlagen. Seine Miene drückte so viel Abscheu aus, dass Lindy sich die Hand auf die Lippen presste, um nicht aufzuschreien.
    "Nein, du hörst mir jetzt zu. Hast du überhaupt nicht an die Folgen gedacht? Hast du wirklich geglaubt, ich hätte einfach aus Spaß geheim gehalten, dass ich einen Sohn habe? Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich vielleicht auch stolz auf ihn gewesen wäre wie jeder andere Vater?"
    "Ich verstehe nicht, was du meinst."
    "Weil du es nicht willst", antwortete er verbittert. "Marilyn und ich waren achtzehn, als sie schwanger wurde. Es war uns klar, dass unsere Gefühle für eine Ehe nicht ausreichten. In den ersten Jahren habe ich ihr finanziell geholfen, so gut ich konnte. Ihre Mutter hat das Baby versorgt, damit Marilyn die Ausbildung beenden konnte. Ich habe Ben so oft wie möglich gesehen."
    Man merkte ihm deutlich an, dass er unter der ganzen Situation litt und sehr verletzt war.
    "Vor sieben Jahren hat Marilyn geheiratet. Er ist ein guter Mann und ein besserer Vater, als ich es jemals war." Seine Stimme klang so verzweifelt, dass Lindy ihn am liebsten getröstet hätte. "Ben war irritiert, weil er plötzlich zwei Väter hatte. Und er war zu jung, um zu verstehen, dass Marilyn in ständiger Angst lebte, von den Medien belästigt zu werden."
    "Dann hast du den Kontakt zu ihm aufgegeben, um ihn zu schützen?" Sie war entsetzt über das, was sie ihm angetan hatte.
    "Ich wollte es nicht und war empört, als sie es mir vorschlugen.
    Dann habe ich mir alles in Ruhe überlegt. Ich hatte nicht an Ben, sondern nur an mich gedacht. Den Kontakt habe ich nicht ganz abgebrochen. Marilyn hält mich auf dem Laufenden, sie schickt mir Fotos und seine Schulzeugnisse."
    Lindy schluckte. "Es tut mir so Leid, Sam."
    "Ist es dafür nicht viel zu spät?" fuhr er sie an.
    Sie fühlte sich so elend, dass es ihr ziemlich egal war, ob er ihre Entschuldigung für ein Schuldeingeständnis hielt oder nicht. Es war falsch gewesen, ihm nicht zu vertrauen, deshalb war sie verantwortlich für die ganze Entwicklung.
    "Stand es schon in den Zeitungen?"
    "Ich habe doch gesagt, man hält die Information zurück, bis der Film anläuft. Dann muss ein Kind wegen deiner Rachsucht leiden."
    "Du kannst unmöglich ernsthaft glauben, dass ich zu so etwas fähig wäre."
    "Ich glaube, dass du dich rächen wolltest und die erstbeste Möglichkeit ergriffen hast."
    "Außerdem kann es doch gar nicht sein, dass ich die Einzige war, die es wusste", erwiderte sie verzweifelt.
    "Du bist die Einzige, der ich nicht vertraue."
    Dir war, als hätte er sie geschlagen. Sam merkte, wie verletzt sie war, und musste sich sehr beherrschen, sie nicht zu umarmen. Wann begreife ich endlich, dass sie mich nur für dumm verkauft hat? mahnte er sich streng.
    "Ich kann verstehen, dass du so empfindest", erklärte sie mit einer Würde, die Sam beeindruckte.
    "Wie großzügig!"
    "Es gibt da etwas, was ich dir sagen möchte." Ausgerechnet jetzt mit ihm über Paul und das Baby zu reden war vielleicht unklug, sie war es Sam jedoch schuldig. "Dann kannst du vielleicht nachvollziehen, warum ich auf das, was Magda mir erzählt hat, so heftig reagiert habe." Magda! Lindy erinnerte sich plötzlich daran, wie gehässig die Stimme der Frau geklungen hatte. "Könnte sie es nicht gewesen sein?" fragte sie deshalb.
    "Versuch nicht, dich herauszuwinden, Rosalind. Magda weiß schon seit einem Jahr, dass Ben existiert. Warum hätte sie ausgerechnet jetzt die Information verkaufen sollen?"
    Das hätte er wahrscheinlich selbst am besten beantworten können, doch darüber wollte er offenbar nicht nachdenken. Vielleicht hatte er auch gar nicht gemerkt, dass die Frau sich für ihn interessierte.
    Sie schloss die Augen. Wie sollte sie anfangen? "Ich habe einiges getan, was ich bereue ..."
    "Wenn du beichten

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