School of Secrets. Verloren bis Mitternacht (German Edition)
Unter lautem Gepolter landeten wir auf dem harten Steinboden.
»Ist alles in Ordnung bei dir?«, wollte er wissen.
»Mir geht es gut, wie sieht es bei dir aus?«
»Scheint noch alles ganz zu sein«, entgegnete er lächelnd und gab mir einen flüchtigen Kuss. Ich sprang auf und sah mich nach Magnus um. Er war verschwunden. Dort, wo die beiden Mächtigen eben noch gestanden hatten, lagen ihre feuerroten Roben.
»Jason, alles okay?«, rief ich meinem Freund zu, der sich um die eigene Achse drehte und sich ungläubig umsah.
»Alles in Ordnung«, versicherte er mir und wandte sich dann ruckartig zu mir um. »Warst du das?«
Ich zuckte verlegen mit den Achseln und nickte.
»Sieht ganz danach aus«, antwortete ich.
»Krass«, entgegnete er grinsend.
David trat von hinten an mich heran, schlang die Arme um meine Taille und legte den Kopf auf meine Schulter.
Ich starrte auf die Stelle, an der vor ein paar Minuten noch Mona gestanden hatte.
Meine beste Freundin war tot.
Ich wischte mir die Tränen weg, die meine Wange hinunterliefen. Auch wenn sie mich getäuscht und hintergangen hatte, so waren wir doch die letzten Monate unzertrennlich gewesen. Wir hatten miteinander gelacht, gelästert und uns unsere Geheimnisse anvertraut. Jetzt war Mona weg, und sie würde niemals wiederkommen.
Ich holte zittrig Luft und würgte den Kloß hinunter, der in meiner Kehle steckte. David streichelte mir zärtlich über den Rücken, sagte aber kein Wort. Er wusste, was ich gerade fühlte, und ließ mir die Zeit, die ich brauchte.
Als ich sicher war, dass meine Stimme mir wieder gehorchen würde, erkundigte ich mich hoffnungsvoll bei Jason:
»Ist Magnus auch tot?«
»Du meinst den Typen, der wie ein menschlicher Goldbarren aussieht?«
»Genau den meine ich.«
»Als du deinen Freiflug begonnen hast - was übrigens extrem cool war, wenn ich das mal erwähnen darf -, hat er sich aus dem Staub gemacht.«
»Verdammter Mist«, fluchte ich laut.
David drehte mich zu sich um und nahm mein Gesicht in beide Hände.
»Das, was du heute gemacht hast, war sehr beeindruckend. Du hast viele seiner Anhänger ausgelöscht, und auch wenn Magnus selbst entkommen konnte, so wird es doch eine ganze Zeit dauern, bis er sich davon erholt hat.«
»Es wäre mir lieber, er würde sich überhaupt nicht mehr erholen«, seufzte ich.
David strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
»In der ganzen Aufregung konnte ich dir noch gar nicht sagen, wie atemberaubend du aussiehst.«
»Stimmt, wie die Dekoration auf einer Kindertorte«, schnaubte ich.
Er lachte, und mir wurde ganz warm ums Herz.
»Lass uns von hier verschwinden«, schlug er vor.
»Erst müssen wir noch jemanden abholen«, meinte ich.
David runzelte die Stirn.
»Wen meinst du?«
»Jemanden, dem ich sehr viel zu verdanken habe«, erklärte ich grinsend.
KAPITEL 22
Als David, Jason und ich vor seine Zelle traten, sprang Adam erfreut auf. Dann musterte er mich von oben bis unten und schmunzelte.
»Hallo, Tinkerbell. Heute ganz ohne Flügel?«, meinte er kichernd.
Ich schnitt eine Grimasse, ging aber nicht weiter auf die Anspielung ein.
»Wo finde ich die Schlüssel für deine Zelle?«, wollte ich stattdessen wissen.
Adam deutete auf einen Punkt am Boden hinter mir. Inmitten eines schwarzen Kleiderhaufens funkelte mir ein großer Schlüsselbund entgegen. Ich hob ihn auf und probierte einen Schlüssel nach dem anderen.
»Was ist hier passiert?«, erkundigte ich mich mit einem Kopfnicken hin zum Kleiderbündel.
»Sag du es mir. Ich nehme an, du hast Frieden mit deiner Gabe geschlossen und sie endlich als einen Teil von dir akzeptiert?«
»Ja, dank deiner Hilfe«, erklärte ich.
»Das dachte ich mir, als diese gigantische Kraftwelle durch die Mauer brach. Als sie den Kerl erreichte ...«, er deutete auf das herrenlose Kleiderbündel am Boden, »... hat der Typ sich sprichwörtlich in seine Bestandteile aufgelöst. Ich glaubte wirklich, jetzt hätte mein letztes Stündlein geschlagen, aber zu meinem Erstaunen ist die Energie einfach über mich hinweggeglitten.«
David beäugte Adam argwöhnisch. Auf dem Weg hierher hatte ich ihm und Jason nur verraten, dass wir einen anderen Gefangenen abholen würden. Dass es sich dabei um einen wirklich gut aussehenden Typen handelte, hatte ich nicht erwähnt.
»Wer bist du überhaupt?«, brummte David. Adam tat, als bemerke er die Feindseligkeit in Davids Tonfall nicht, und streckte ihm die Hand entgegen.
»Ich bin Adam«, stellte er sich
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