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Schottische Engel: Roman (German Edition)

Schottische Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schottische Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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wartete Joan.
    »Na, da seid ihr ja, das kommt davon, wenn sich so viele Leute und ein alter Koffer in einen Lift quetschen. Meiner war leer, bis auf mich und den Liftboy natürlich, und ist in rasantem Tempo hier oben gelandet.«
    David wusste, wie anhänglich Joan sein konnte. »Bitte wartet in deiner Suite auf mich, ich komme gleich nach«, bat er Mary und Perband, dann wandte er sich an Joan. »Ich kann dich nicht daran hindern, hier im Hotel zu wohnen übrigens nicht auf meine Kosten, damit du Bescheid weißt –, aber ich habe keine Zeit und keine Lust, in deiner Gesellschaft den Abend zu verbringen. Ich habe zu arbeiten, und diese Arbeit beginnt in diesem Augenblick.« Er drehte sich um und folgte den beiden.
    »David«, rief ihm Joan aufgebracht hinterher, »du kannst mich doch nicht hier stehen lassen. Ich gehöre zu dir, und dieser Walter ist mein Freund, wie kannst du es wagen, mich von ihm zu trennen?«
    Neben David tauchte der Kellner vom Zimmerservice auf. »Kann ich behilflich sein, Lord McClay?«
    »Danke, ich würde den Abend gern ungestört verbringen.«
    »Selbstverständlich, Lord McClay.« Und zu Joan gewandt: »Wenn Sie mir Ihre Key-Card geben, gnädige Frau, begleite ich Sie gern in Ihr Zimmer.«
    »Papperlapapp, ich beabsichtige nicht, in mein Zimmer zu gehen. Dieser Herr gehört zu mir, er ist der Vater meiner Tochter, und ich habe ein Wörtchen mit ihm zu reden, also verschwinden Sie.«
    Fragend und verunsichert sah der Kellner David an.
    Ohne Joan weiter zu beachten, drehte sich David um und zog die Key-Card für seine Suite. »Bitte kommen Sie mit mir«, bat er den Kellner und verschloss sofort die Tür, als dieser eingetreten war.
    »Bitte öffnen Sie die Verbindungstür nach nebenan. Wir haben zu arbeiten, und zwar ungestört.«
    Der junge Mann sah ihn skeptisch an. »Das darf ich eigentlich nicht. Ich muss erst die Erlaubnis Ihrer Nachbarin einholen, Lord McClay.«
    »Dann holen Sie die, aber beeilen Sie sich.«
    Der Kellner griff zum Telefon und rief in der Suite von Mary Ashton an. »Gnädige Frau, hier ist der Zimmerservice. Ist es Ihnen recht, wenn ich die Verbindungstür öffne?«
    »Selbstverständlich«, lachte Mary, »wurden Sie die Dame nicht los?«
    »So ist es.« Erst danach schloss der Kellner mit seinem Spezialschlüssel die Doppeltür, die die beiden Suiten trennte, auf. »Bitte sehr, Mylord, der gemeinsamen Arbeit steht nun nichts mehr im Weg. Wenn Sie mich heute Abend noch brauchen, ich habe Spätdienst und stehe zu Ihrer Verfügung.«
    »Danke. Ich werde später das Abendessen bestellen, aber jetzt haben wir erst einmal zu tun.«
    Mary und Walter standen vor dem geöffneten leeren Koffer, und jeder hielt eine Engelhälfte im Arm. »Ich hatte schon Angst, dass man die Flügel entfernen müsste, damit die Figuren in die Kofferhälften passen.«
    »Nein, wie Sie sehen hat der Engel keine ausgebreiteten, sondern eng an dem Rücken anliegende Flügel.«
    »Das ist ja eigentlich selten.«
    »Der Bildhauer hat die Figur aus einem Stück, nämlich aus einem dicken Schiffsmast geschnitzt, da war kein Platz für ausgebreitete Flügel.«
    »Ja, das stimmt, und ich erinnere mich jetzt daran, dass die zwei anderen Engel im Museum auch anliegende Flügel haben.«
    »Na«, unterbrach David die beiden, »werden die Hälften in den Koffer passen?«
    »Ja. Wir wickeln sie in die Decken, die Mister Perband im leeren Koffer mitgebracht hat, dann füllen sie die Kofferhälften genau aus, und der Engel kommt gut geschützt in Edinburgh an.«
    »Ich bin beruhigt«, lachte David. »Die Quittung des Antiquitätenhändlers, der Miss Ashton den Engel geschenkt hat, ist in Ordnung. Die anderen Papiere haben Sie beisammen?«
    »Ja, das konnte ich alles von Schottland aus erledigen.«
    »Sie kennen sich in Zollfragen aus?«
    »Ich habe die Zollbestimmungen von der Pike auf gelernt, dann habe ich mich selbstständig gemacht, und ich glaube, meine Kunden sind ganz zufrieden mit meiner Arbeit.«
    »Sie arbeiten nicht nur für das Museum?«
    »Nein, ich nehme alle interessanten Arbeiten an. Nur korrekt müssen sie sein.«
    »Ich verstehe. Würden Sie auch für mich arbeiten? Ich habe oft Requisiten von einem Land in ein anderes zu transportieren, würden Sie so etwas für mich machen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Gut, dann sind wir uns ja einig. Mary, wenn es dir recht ist, bestelle ich jetzt ein Abendessen nach nebenan in meine Suite und ein Zimmer für Mister Perband. Das geht selbstverständlich

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