Schottische Engel: Roman (German Edition)
fragen nicht nach Sicherheit, sie wollen gelebt werden.«
David presste sie an sich. Ihre Wärme, ihr weicher Körper waren unwiderstehlich, sein Verlangen, sie endlich in den Armen zu halten, wurde übermächtig. Dennoch dachte er daran, wie zart, wie zerbrechlich und wie unschuldig die Frau in seinen starken Armen war. ›Ich werde sie mit aller Zärtlichkeit und mit aller Vorsicht, zu der ich fähig bin, lieben‹, dachte er und trug Mary nach nebenan. Langsam ließ er sie auf ihr Bett gleiten. Dann beugte er sich über sie und berührte behutsam ihren Mund. Mary öffnete die Lippen, begierig, seinen Kuss zu empfangen. Ohne Eile kostete er ihre Lippen. Und während er mit der Zunge diesen lieblichen Mund ertastete, erfüllte ihn ein übermächtiges Glück.
Langsam strich er über ihre Kleidung, öffnete die Bluse Knopf für Knopf und streifte ihr den Rock von den Hüften. Als nur noch ein Hauch von Wäsche ihren Leib verbarg, warf David die eigenen Sachen ab und küsste sie wieder voller Zärtlichkeit. In diesem Anfangsstadium einer großen Leidenschaft genossen beide die Zärtlichkeit des ersten Beisammenseins. Später, das ahnte David, würde ihre Liebe heftiger, wilder, atemloser werden, jetzt aber dirigierte der Zauber der ersten Erkundungen ihre Körper.
David hatte nicht gewusst, wie schön Mary war. Liebevoll entfernten seine Finger das letzte Stückchen Seide, das den Körper verbarg, dann strichen seine braun gebrannten Hände über ihre Haut, die wie Elfenbein glänzte. Leise stöhnend, bedeckte sein Mund ihren Leib mit einem Hauch von Küssen. Er nahm sich Zeit, denn er wusste, dieser allererste Augenblick würde nie wiederkommen.
XXVII
David schlief noch fest, als Mary erwachte. Er lag auf dem Bauch, die Arme rechts und links vom Kopf, den Rücken unbedeckt, atmete er tief und regelmäßig. Mary freute sich. ›Er fühlt sich wohl in meiner Gegenwart, er braucht genau wie ich das Gefühl von Geborgenheit.‹ Zärtlich strich sie ganz leicht über seinen Rücken. Sie wollte ihn nicht wecken, aber sie wollte ihn unbedingt berühren. Seine Haut war glatt und warm. Voll Dankbarkeit dachte sie an die nächtlichen Stunden, in denen Sie sich berührt und geliebt hatten. Er war so rücksichtsvoll und zärtlich und auch sehr vernünftig gewesen. »Wir haben alle Zeit der Welt«, hatte er geflüstert. »Wir brauchen nichts zu überstürzen, wir wollen genießen und uns miteinander freuen.« Sie wäre bereit gewesen für ihn, sie war aber auch dankbar, dass es nicht zum intimsten Liebesakt gekommen war. Sie brauchte Zeit, auch um sich an den Mann zu gewöhnen, den sie liebte, und er hatte das gewusst.
Sie stand leise auf und ging ins Bad. Sie duschte, erst heiß, dann kalt, und benutzte die herrlichen Lotionen und Cremes, die das Hotel für seine Gäste täglich frisch bereitstellte. Dann zog sie sich leise an. Draußen schien wieder die Sonne, es versprach ein schöner Tag zu werden, deshalb wählte sie eine leichte Bluse und die Jeans, die sie frisch gewaschen und gebügelt in Edinburgh eingepackt hatte. Sie wusste, David wollte in den Filmstudios mit den Kulissenarbeitern sprechen und dazu auch ihren Rat einholen. Das war eine staubige Angelegenheit, und die Jeans waren dafür bestens geeignet. Sie bürstete ihre Haare und steckte sie hoch, dann setzte sie sich nebenan in den Salon und machte sich Notizen für den Kulissenbau. Aber so richtig konzentrieren konnte sie sich nicht. Sie freute sich, dass David nebenan so beruhigt schlief, wartete aber auch sehnsüchtig darauf, von ihm umarmt zu werden. ›Ein Gutenmorgenkuss ist das Mindeste, was ich erwarten kann‹, dachte sie lächelnd und sah verträumt aus dem Fenster.
Endlich hörte sie, wie im Schlafzimmer die Bettwäsche raschelte. »Mary? Bist du irgendwo?«
»Ja«, lachte sie, »nebenan und wie es sich gehört bei der Arbeit.«
»Meine Güte, wie spät ist es denn?«
»Gleich acht Uhr.«
»Ich habe so wunderbar geschlafen. Ich fühle mich rundum wohl und erholt. Und wie geht es dir?« David hatte ein Handtuch um die Hüften geschlungen und kam in den Salon.
»Mir ginge es richtig gut, wenn ich einen Begrüßungskuss bekommen könnte, ich glaube, dann kann der Tag beginnen. «
»Komm her, mein Mädchen.« Er breitete die Arme aus, und sie flog hinein.
›Mein Gott‹, dachte sie, ›wenn doch jeder Tag so beginnen könnte.‹
David küsste sie lange und sehr zärtlich, dann ließ er sie los. »Ich glaube, ich dusche erst einmal, dann sehen
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