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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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Angriff mit Leichtigkeit zurück und warteten auf den nächsten Ausfall, als er einen der Wachmänner von MacLean bemerkte, der wie der Teufel auf sie zugeritten kam. Offensichtlich auf der Suche nach einem Anführer sah der Wachmann sich um. Duncan trat vor. Da sein Vater nicht mehr auf dem Schlachtfeld war, hatte er als Captain das Kommando über den Rest seiner Clansmänner.
    »Was ist los, Fergus?«
    Falls es den Mann erstaunte, dass Duncan das Kommando übernommen hatte, dann ließ er es sich nicht anmerken. »Es geht um Mackintosh. Er und seine Männer sind umzingelt. Mein Laird tut, was er kann, um den Earl of Erroll abzuwehren.« Erroll war Huntlys treuer Gefährte und erbittertster Krieger. MacLean musste ihn zurückschlagen; wenn Erroll durchbrach, waren sie alle erledigt. Jemand anders würde Mackintosh zu Hilfe kommen müssen.
    Duncan zögerte keine Sekunde. »Wo?«
    Fergus deutete auf die Lücke im Hügelkamm auf der anderen Seite des Flusses.
    Durch den Dunst konnte Duncan die kämpfenden Krieger gerade noch ausmachen. Etwa ein Dutzend Männer war vom Rest der Truppe abgeschnitten worden und in einer engen Schlucht zwischen zwei Hügeln gefangen – völlig umzingelt von Huntlys Truppen, die wie Geier auf sie herabstürzten.
    Eine schnelle Einschätzung der Situation erwies sich als trostlos. Alle Retter würden ebenso wahrscheinlich niedergemetzelt werden wie die Männer, denen sie zu Hilfe kommen wollten. Ihre einzige Chance bestand darin, den linken Flügel von Huntlys Vorhut hart zu treffen und dadurch lange genug für Ablenkung zu sorgen, damit die Mackintoshes sich zurückziehen konnten durch die Lücke, die sich dadurch hoffentlich ergab. Mit einer genügend großen Streitmacht wäre das nicht so schwer, doch Duncan wusste, dass er nicht mehr als ein paar Männer dafür entbehren konnte – sie hatten auch so schon genug damit zu tun, ihre eigene Stellung zu verteidigen. Wenn sie den Hügel verloren, verloren sie die Schlacht.
    Er traf seine Entscheidung, wandte sich zu den Männern seines Vaters – die nun seine waren – und erklärte ihnen seinen Plan. Er nannte die Namen von fünf seiner erbittertsten Krieger, von denen er wusste, dass sie alle unverheiratet waren und keine Kinder hatten. Grimmig biss er die Zähne zusammen. So wie er.
    »Ich werde euch nicht zwingen zu gehen«, sagte er. »Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass ihr nicht zurückkehrt.« Als er in die Runde blickte, sah er kein Zögern, sondern grimmige Entschlossenheit auf den schmutzigen, zerschundenen Gesichtern der Männer. Und er sah noch etwas anderes. Vertrauen. Sie vertrauten ihm – nicht nur, dass er sie in die Schlacht führen, sondern dass er sie auch wieder nach Hause bringen oder ihnen in den Tod folgen würde. Ein elektrisierendes Gefühl der Ermutigung durchströmte ihn, und er wusste ohne den geringsten Zweifel, dass das hier sein Schicksal war.
    Neil, einer der älteren Wachmänner, spuckte auf den Boden. »Zur Hölle, Captain, die verdammten Gordons werden es sein, die mit dem Teufel ihr Süppchen löffeln, bevor der Tag zu Ende ist!«
    Duncan grinste. » Aye , dann sollten wir uns besser beeilen – wir wollen doch nicht, dass sie zu spät zum Abendessen kommen.«
    Und mit einem wilden Kriegsschrei führte Duncan den beherzten Angriff an.
    Die sechs Highlander, die mit halsbrecherischer Geschwindigkeit und gezogenen Schwertern mitten ins Herz von Huntlys linker Vorhut preschten, hätten an jenem Tag sterben sollen.
    Stattdessen wurden sie zur Legende.
    Jeannie fuhr erschrocken aus dem Schlaf hoch. Die ersten goldenen Strahlen der Morgendämmerung brachen durch die schmutzigen Glasscheiben des kleinen Fensters und ergossen sich auf den Fußboden. Doch die Sonne konnte die kalte Leere nicht erwärmen, die ihr Herz erfasst hatte.
    Sie wusste es, ohne überhaupt nachzusehen: Duncan war fort.
    Sie hatte versagt.
    Furcht erfasste sie und ließ sie während der gesamten Reise zurück nach Freuchie Castle nicht aus ihrem festen Griff. Tatsächlich wurde es nur noch schlimmer, als sie kaum eine Stunde nach ihrem Aufbruch das angsterregende Geräusch von lauten Explosionen hinter sich hörte. Explosionen, die anders waren als alles, was sie bisher gehört hatte, doch sie wusste, dass sie von Kanonen herrührten. Sogar aus der Entfernung konnte sie spüren, wie die Luft bei jedem ohrenbetäubenden Knall erbebte.
    So sehr sie auch wissen wollte, was auf dem Schlachtfeld vor sich ging, war ihr ebenfalls bewusst, dass

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