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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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sagen. »Letzte Nacht.«
    »Nach dem Kriegsrat?«
    » Aye .«
    »Ich hatte dich gewarnt, dich durch nichts in deiner Pflicht mir gegenüber beeinflussen zu lassen. Vielleicht hättest du dich besser auf den Vater als auf die Tochter konzentrieren sollen. Grant davon zu überzeugen, sich uns anzuschließen, war deine Aufgabe.«
    Duncan hörte, wie Colin scharf den Atem einsog, als ihm klar wurde, was Argylls Worte andeuteten. Verdammt! Er hatte nicht gewollt, dass sein Bruder es auf diese Weise herausfand.
    Bestürzung breitete sich auf Colins Zügen aus. »Jean Grant? Du warst letzte Nacht mit meiner Verlobten zusammen?«, fragte er in anklagendem Tonfall.
    »Du bist nicht mit ihr verlobt. Es ist kompliziert. Ich werde dir alles erklären, das schwöre ich, aber erst später.« Er sah zurück zu Argyll. »Meine Beziehung zu Grants Tochter hat mit dieser Sache nichts zu tun.« Die Kritik seines Cousins konnte er allerdings nicht so leicht auf sich sitzen lassen. »Vielleicht hätte ich Verrat vorhersehen sollen, aber ich bin nicht der Einzige in diesem Raum, der von Grant zum Narren gehalten wurde.« Sein Vater, Argyll, sie alle hatten Grants Wut auf Huntly für echt gehalten. »Wenn es etwas gibt, Cousin, was du mir vorwerfen willst, dann tu es. Andernfalls werde ich jetzt gehen und nach meinem Vater sehen.« Der eine Kugel aufhielt, die für dich bestimmt war. Doch das ließ er ungesagt.
    Er wartete, und als sein Cousin nichts darauf erwiderte, wandte er sich um und verließ den Raum. Archie hatte ihm nichts vorgeworfen, doch er hatte ihn auch nicht verteidigt. Nach allem, was Duncan heute durchgemacht hatte, versetzte ihm die Erkenntnis, dass sein Cousin auch nur ansatzweise einen Verdacht gegen ihn hegen konnte, einen schmerzhaften Stich.
    Konnte Argyll wirklich glauben, dass er zu Verrat fähig war? Nay , das waren nur Frustration und Verärgerung, die aus ihm sprachen. Sobald sein Cousin sich beruhigt hatte, würde er die Wahrheit erkennen. Archie entschuldigte sich niemals für etwas, doch Duncan wusste, dass er einen Weg finden würde, es wiedergutzumachen.
    Die nächsten zwei Tage hielt Duncan ununterbrochen am Bett seines Vaters Wache und wich nur von seiner Seite, um sich die Spuren der Schlacht von den müden Gliedern zu waschen und gelegentlich den Abtritt aufzusuchen.
    Reglos und blutleer lag sein Vater in dem großen Bett und schien vor seinen Augen dahinzuwelken. Die Blutung hatte aufgehört, doch er hatte das Bewusstsein immer noch nicht wiedererlangt. Die Heilerin warnte sie, dass er das wahrscheinlich nie wieder tun würde. Doch Duncan würde ihm nicht von der Seite weichen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass er es doch tat.
    Man hatte nach Jamie und Elizabeth geschickt, doch sie waren noch nicht angekommen. Argyll und Colin kamen oft vorbei, doch sie blieben nie lange und sprachen nur wenig. Wie es schien, hatte Argyll sich in Duncans Abwesenheit Colin zugewandt, während sie auf die Ankunft von King James warteten. Der König war außer sich vor Wut, sowohl über Argylls übereilten Angriff als auch über Huntlys Verrat. Nun war er mit Tausenden von Männern auf dem Weg nach Norden, um Huntly gefügig zu machen.
    Niemand erwähnte, was nach der Schlacht gesagt worden oder ungesagt geblieben war. Doch mit der Rückkehr von MacLean verbreiteten sich die Gerüchte über Duncans tapfere Rettung der Mackintoshes und warfen Zweifel auf die Verdächtigungen gegen ihn.
    Zumindest hatte er das geglaubt. Am späten Nachmittag des dritten Tages platzte Colin unvermittelt ins Zimmer. »Du musst fort«, stieß er nach Luft schnappend hervor.
    »Beruhige dich, Colin! Was ist passiert?«
    »Sie haben es gefunden.«
    Duncan runzelte die Stirn. »Was gefunden?«
    »Das Gold.«
    Er lachte. »Nun, wenn sie Gold gefunden haben, dann kannst du sicher sein, dass es nicht meins ist.«
    »Wie kannst du darüber Witze machen? Verstehst du denn nicht, dass sie dich für schuldig halten? Du warst nach dem Kriegsrat wütend, weil dir kein Kommando übertragen wurde und weil Vater dir nicht erlaubte zu heiraten. Sie glauben, dass du dich mit Grant verschworen hast.«
    Nun lachte Duncan nicht mehr. »Wer glaubt das? Doch nicht Archie?«
    Colin schüttelte den Kopf. » Nay , er hat dich verteidigt. Aber selbst er konnte nichts mehr sagen, als sie den Beutel mit Gold fanden. Vierzig Golddukaten sind schwer zu erklären.«
    Zum ersten Mal verspürte Duncan einen Schauer echter Beunruhigung. Das war ein kleines Vermögen. Aber

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