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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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verlassen, aber ebenso wenig hatte er Zeit für eine weitere Szene.
    Er hatte nicht gewollt, dass das passierte. Er hatte sie nur trösten und ihr die Ängste mit einem sanften Kuss nehmen wollen. Doch dann hatte er ihr Verlangen gekostet, das Drängen in dem süßen Druck ihres Körpers an seinem gespürt, und das Verlangen hatte sich fordernd in ihm aufgebäumt wie ein wildes, wütendes Tier, das freigelassen werden wollte. Würde es immer so zwischen ihnen sein? Heiß und explosiv, beinahe verzweifelt in seiner Dringlichkeit?
    Sogar nach dem ersten Mal waren seine Bemühungen, es langsamer angehen zu lassen und ihr Vergnügen länger hinauszuzögern, vergebens gewesen. Ihre Gefühle waren zu roh, ihre Leidenschaft zu feurig, ihr Verlangen zu gewaltig. Er verlor den Verstand, wenn er bei ihr war. Ein kleiner Teil von ihm fragte sich, ob er überhaupt in der Lage war, mit etwas so Intensivem umzugehen. Nie hätte er geglaubt, dass ihm so etwas passieren könnte. Er hatte stets das Gefühl gehabt, dass sein Schicksal auf dem Schlachtfeld lag. Liebe schien nie ein Teil davon zu sein. Liebe machte alles nur kompliziert. Er brauchte sich nur die alten Sagen von Artus oder Tristan anzusehen, um das zu erkennen.
    Sein Blick blieb auf ihrem Gesicht haften, dessen zarte Züge im Schlaf beinahe engelgleich schienen – wäre da nicht der unartige Mund. Selbst der Schlaf konnte den entschieden sinnlichen Schwung ihrer Lippen nicht verbergen.
    Es wurde ihm eng in der Brust, und es bewegte ihn mehr, als er in Worte fassen konnte, dass sie sein war.
    Gewaltsam löste er den Blick von ihr und versuchte mit zusammengekniffenen Augen in der Dunkelheit seine Habseligkeiten zu finden, die er in seinem Eifer – oder seiner Raserei – im Zimmer verstreut hatte.
    Stattdessen stellte er überrascht fest, dass alles ordentlich gefaltet auf einem Stapel lag. Er runzelte die Stirn. Wann hatte sie das gemacht? Duncan schüttelte den Kopf. Er musste tiefer geschlafen haben als angenommen. Wenn man bedachte, was sie getan hatten – und dass er in ungefähr einer Stunde dreimal Erleichterung gefunden hatte –, war das vermutlich gar nicht so verwunderlich. Er sollte sich glücklich schätzen, dass er überhaupt aus so einem gesättigten Schlummer aufgewacht war.
    Schnell zog er sich an und hauchte ihr einen letzten Kuss auf die Schläfe, bevor er leise das Zimmer verließ. Weniger als eine Stunde später, nachdem er der Wirtin die Anweisung gegeben hatte, die Wachmänner sofort bei Tagesanbruch zu wecken, schlug er die Zeltplane beiseite und betrat das dunkle Zelt.
    Er war froh, dass Colin schlief – für Erklärungen war er viel zu müde. Da nur noch wenige Stunden bis zum Morgengrauen blieben, machte er sich gar nicht erst die Mühe, seine Kleider auszuziehen, sondern warf nur die Waffen und seinen Sporran neben sich zu Boden, bevor er in sein Bett kroch. Er war so verdammt müde.
    Und der Morgen würde bald kommen.

Kapitel 8
    Der beißende Rauch von Schießpulver, der wie ein Leichentuch über dem blutigen Schlachtfeld hing, brannte Duncan in Augen und Kehle. Schweiß strömte aus jeder Pore seines Körpers. Er war erschöpft, schmutzig und blutete aus zu vielen Wunden, als dass er sie hätte zählen können. Es war wirklich ein vernichtender Sieg, nur nicht so, wie sein Cousin es geplant hatte.
    »Zurückweichen!«, schrie er einer Gruppe von Männern zu, die vor ihm vorrückten. Doch es war zu spät. Die Kanonenkugel explodierte direkt vor ihnen und riss zwei Männer mit sich. Fünf weitere Explosionen folgten in schneller Abfolge entlang der Angriffslinie, mit ähnlich tödlichem Ergebnis.
    Anfangs hatte der Anblick von abgerissenen Gliedmaßen und herumfliegenden Körperteilen ihn noch ebenso entsetzt wie den Rest der Campbell-Streitkräfte. Duncan hatte seine ganze Befehlsgewalt einsetzen müssen, um die Hälfte der Truppen davon abzuhalten, schon bei der ersten Detonation der fremdartigen, schrecklichen Waffe zu desertieren, die mit nie zuvor gesehener vernichtender Wucht zuschlug.
    Der erste Kanonenschlag erwies sich als Vorbote dessen, was noch folgen sollte. Es war kein Zufall, dass er genau auf die Stellung seines Cousins ausgerichtet gewesen war, doch er traf nicht das beabsichtigte Ziel, Argyll, sondern Campbell of Lochnell, der an seiner Seite ritt.
    Nun, Stunden später, da der Rest der Armee überall um sie herum desertierte, waren die Männer seines Vaters und der rechte Flügel unter dem Kommando von MacLean of Duart

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