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Schottisches Feuer

Titel: Schottisches Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Mccarty
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es war nicht seines. »Das muss ein Missverständnis sein.«
    »Es ist kein Missverständnis. Sie haben unser Zelt durchsucht und es in deiner Satteltasche gefunden.«
    Jemand hatte es dort hineingetan. Jemand, der wollte, dass er schuldig wirkte. Grant?
    »Jeder hätte es dort hineinlegen können. Diese falschen Anschuldigungen sollen sie mir ins Gesicht sagen.«
    »Der König ist unterwegs hierher, darum wollen die Chiefs Blut sehen. Du wirst verhaftet werden. Du musst fort.«
    Verhaftet ? »Ich laufe nicht davon. Ich werde bleiben und meine Unschuld beweisen.«
    »Wie denn, aus dem Gefängnis heraus?«
    Der Zug um seinen Mund verhärtete sich. »Ich werde Vater nicht verlassen.«
    »Er würde nicht wollen, dass du bleibst. Nicht so.«
    Aus dem Burghof drang das unverkennbare Trampeln von Soldaten herauf.
    »Geh«, drängte Colin. »Ich werde bei Vater bleiben, bis du zurückkommst. Das schwöre ich.«
    Er wollte nicht gehen, doch Colin hatte recht. Aus dem Gefängnis heraus konnte er nichts tun, um seine Unschuld zu beweisen. Und ohne seinen Vater, wer würde für ihn kämpfen? Archie würde mit seiner eigenen Verteidigung vor dem König schon zu tun haben.
    Er packte seinen Bruder an den Schultern. »Danke für die Warnung, kleiner Bruder. Ich kann dir die Sache mit Jeannie leider jetzt noch nicht erklären. Es tut mir leid, wenn du verletzt bist, das hatte ich nicht beabsichtigt.«
    Wegwerfend wischte Colin die Entschuldigung beiseite. »Wir wurden beide zum Narren gehalten.«
    Fragend sah Duncan ihn an.
    »Hast du es noch nicht gehört?« Duncan schüttelte den Kopf. »Jeannie Grant ist mit Francis Gordon verlobt, Huntlys Sohn.«
    Duncan erstarrte, jeder Muskel steif vor Entsetzen. Das war unmöglich!
    Oder etwa nicht?
    Zum ersten Mal regte sich in seinem Hinterkopf ein Schatten des Zweifels und er ließ die Gedanken zu, gegen die er sich seit Tagen gewehrt hatte. Warum hatte sie es ihm nicht gesagt? Und was war mit der Karte geschehen? Er hatte sie die ganze Zeit bei sich getragen, und sie nur zum Schlafen beiseitegelegt. Sein Sporran fiel ihm wieder ein, ordentlich zu seinen Habseligkeiten gelegt.
    Und nun war sie mit Francis Gordon verlobt.
    Das ließ das, was zwischen ihnen geschehen war, mit einem Mal in einem völlig neuen Licht erscheinen – einem finsteren Licht.
    Sein Magen krampfte sich zusammen. War sein Verstand zu sehr von Gefühlen vernebelt gewesen, um die Wahrheit zu erkennen? Hatte Jeannie ihn angelogen? Hatte sie ihn benutzt? Er wollte nicht glauben, dass das möglich war, doch er hatte verdammt noch mal vor, das herauszufinden.
    Duncan ließ Colin bei seinem Vater zurück und schlüpfte aus dem Zimmer, lief den Gang entlang, vorbei an den Männern, die kamen, um ihn zu verhaften, und hinaus in die Dunkelheit der Nacht.

Kapitel 9
    Von einem Geräusch aus tiefem Schlaf gerissen schreckte Jeannie hoch. Ihr Herz raste vor Angst, und mit angehaltenem Atem wartete sie in der Dunkelheit auf ein weiteres Geräusch. Als keines folgte, atmete sie langsam aus und rollte sich auf die Seite. In die Matratze geschmiegt versuchte sie rasch, den Schlaf wiederzufinden, aus dem sie gerade gerissen worden war, und sich nicht von Gedanken an …
    Duncan. Zu spät, erkannte sie resignierend und ergab sich einer weiteren schlaflosen Nacht.
    In den drei Tagen, seit ihr Vater zurückgekehrt war, hatte sie nur wenig über das Schicksal der Campbells erfahren. Sie könnte ihren Vater fragen, doch sie bezweifelte, dass er es ihr sagen würde.
    Ihr Vater drängte ungeduldig auf ihre Hochzeit mit Francis Gordon, um die Verbindung zu sichern, und Jeannie wusste, dass sie ihn nicht viel länger würde hinhalten können, ganz besonders jetzt, da Francis angekommen war.
    Duncan war am Leben. Das musste er einfach sein. Aber warum war er nicht gekommen, um sie zu holen? Ein Gesprächsfetzen, den sie an diesem Abend aufgeschnappt hatte, ging ihr nicht mehr aus dem Sinn. Ihr Vater hatte sich nach der Abendmahlzeit mit Francis über die Schlacht unterhalten und ihren Erfolg gefeiert, den sie »Campbells Karte« zu verdanken hatten. Zuerst hatte sie keinen weiteren Gedanken daran verschwendet und war weiter ihren Pflichten im Saal nachgegangen, bis die Rede auf Verrat und Gold kam.
    Duncan konnte es nicht sein, von dem sie gesprochen hatten, doch das kribbelnde Gefühl von Unruhe ließ sie nicht mehr los.
    Oh, warum kam er nicht?
    Urplötzlich trat ein Mann aus den Schatten. Erschrocken fuhr sie im Bett hoch und öffnete den

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