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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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könnte.«
    »Aus dem Süden Englands?« Peter erbleichte augenblicklich und zuckte zusammen, als hätte ihn ein Stromschlag getroffen.
    Doch Justus bemerkte das gar nicht. Ihn beschäftigte offenbar etwas anderes als die Erdkrümel. »Das wirklich Seltsame ist aber, dass in der ersten Probe, die wir genommen haben – ihr wisst schon, die von der Tür –, Spuren von Knochen und Nägeln waren!«
    »Spuren von Knochen und Nägeln?« Jetzt war es Bob, der erschrak, während Peter immer noch kreidebleich daneben stand und nichts sagte.
    »Brolin ist sich ganz sicher. Aber das ist noch nicht alles. Brolin ist sich ebenfalls sicher, dass diese Knochen- und Nagelreste sehr alt sind.«
    »Was heißt sehr alt?«, hakte Bob nach.
    Justus zögerte und sah seine Freunde dann verunsichert an. »Er meint, etliche hundert Jahre dürften es schon sein. Vielleicht noch älter.«
    Bob blieb der Mund offen stehen. Er brachte für den Moment vor Verblüffung keinen Ton heraus.
    Dafür sagte Peter nun wieder etwas, wenngleich mit sehr dünner, fast brüchiger Stimme: »Und Brolin meint wirklich, dass die Erde vielleicht aus Südengland stammt?«
    »Ja, wieso?«, wollte Justus wissen.
    Peter schluckte trocken. »Weil die Moorleiche dort gefunden wurde!«

Sonne und Mond
    Für eine ganze Weile sagte keiner der drei ??? etwas. Bob sah konsterniert vor sich hin, Justus dachte nach und Peter wurde immer nervöser. Am Ende war er es, der das Schweigen brach.
    »Kollegen, ich weiß nicht, wie ihr das seht. Aber für mich lässt das alles nur eine Schlussfolgerung zu. Doch die ist so ungeheuerlich, dass ich mich einfach weigere, daran zu glauben. Das ist absoluter Blödsinn! Und doch ist es die einzig logische Erklärung.« Peter strich sich fahrig durch die Haare.
    »Du meinst, dass da nachts die Moorleiche im Museum herumspaziert und an den Türen kratzt?« Justus sah gar nicht auf.
    Peter riss die Augen auf. »Also, dann denkst du das auch?« Seine Stimme klang beinahe heiser.
    »Natürlich!«
    Dem Zweiten Detektiv verschlug es jetzt völlig die Sprache. Ungläubig schaute er Justus an.
    »Zumindest will jemand«, fuhr der Erste Detektiv fort, »dass genau dieser Eindruck erweckt wird. Ich habe zwar keine Ahnung, warum man das glauben soll, aber im Hinblick auf die Vorgänge und die Spuren liegt diese Annahme auf der Hand.«
    Peter atmete hörbar aus. »So ist es. So muss es sein.« Er lächelte dünn. »Aber wer glaubt denn so einen, äh, Schwachsinn?«
    Justus nickte langsam. »Ich könnte mir vorstellen, dass genau das die entscheidende Frage ist.«
    »Dann sollten wir am besten noch einmal ins Museum fahren, um mit Dr. Chandler darüber zu sprechen«, meinte Bob. »Er muss uns so viel wie möglich über diese Moorleiche erzählen.«
    Justus sah auf die Uhr und schüttelte bedauernd den Kopf. »Aber heute wird das nichts mehr. Das Museum schließt gleich und auf uns warten noch jede Menge Fenster und Spiegel.«
    Auch Chandler war äußerst durcheinander, als sie ihm am nächsten Morgen von dem Ergebnis der Untersuchung und ihren Erkenntnissen berichteten. Er wollte es zunächst gar nicht glauben und dachte, die drei Detektive wollten ihn auf den Arm nehmen. Aber Justus versicherte ihm, dass sie sich keineswegs einen Scherz erlaubten.
    »Das hieße aber dann, dass jemand Erde aus dem Glaskasten genommen und sie auf dem Boden verteilt haben muss.« Chandlers Blick war mehr als finster.
    »Es heißt sogar noch mehr«, fügte Bob hinzu. »Uns wurde heute Morgen auf der Herfahrt klar, dass dieser Jemand ja auch die Knochen- und Nagelstückchen von der Leiche genommen haben muss. Denn wie sonst ließe es sich erklären, dass die Spuren, die wir an der Tür gefunden haben, mehrere hundert Jahre oder sogar noch älter waren?«
    Der Direktor ballte die Faust. »Die Moorleiche ist ein Exponat von unschätzbarem archäologischem Wert«, knurrte er verärgert. »Welcher Idiot ist nur so dumm, sich daran zu vergreifen?«
    »Ich fürchte, auch hierzu lässt sich einiges sagen«, ergriff Justus nun das Wort. »Denn wenn ich das richtig beurteile, ist die Vitrine doch verschlossen, oder?«
    Chandler riss die Augen auf. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht! Dann muss es ja jemand aus dem Museum gewesen sein! Jemand, der Zugang zu den Schlüsseln hatte!«
    Justus nickte. »So sehen wir das auch, ja. Aber darüber wollen wir uns nachher noch mit Ihnen unterhalten. Jetzt würden wir zuerst gerne die Leiche sehen und dann müssen Sie uns bitte alles

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