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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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sagen, was Sie über diesen Toten wissen.«
    An der Leiche oder an der Glasvitrine gab es allerdings nichts Auffälliges zu entdecken.
    »Also ich kann hier keine Stelle erkennen, von der man Knochen- und Nagelstückchen entnommen haben könnte.« Bob, der wie die anderen über der geöffneten Vitrine stand, sah angestrengt auf die Moorleiche hinab.
    »Scheint unversehrt zu sein.« In Chandlers Stimme schwang immer noch Verärgerung nach.
    »Hm.« Justus richtete sich auf. »Das und die Tatsache, dass der Glaskasten völlig unversehrt ist, kann jedoch auch den Verdacht bestärken, dass hier jemand am Werk gewesen sein muss, der die nötigen Kenntnisse und Arbeitsmittel besitzt.« Er sah den Direktor viel sagend an. »Sehen wir uns an, was Sie über die Leiche haben.«
    Chandler führte die drei wieder in sein Büro und bat Austin, ihm alle Informationen zu beschaffen, die irgendwie mit der Moorleiche zu tun hatten. Nach einer halben Stunde kam der Sekretär, bepackt mit etlichen Ordnern, Büchern und Schnellheftern, wieder. Eine dichte Wolke Aftershave stob durch den Raum, als er den Stapel auf Chandlers Tisch abstellte.
    »Danke, Austin!« Chandler lächelte ihm freundlich zu. »Ich sag’s ja immer: Wenn ich Sie nicht hätte!«
    Der Sekretär winkte augenzwinkernd ab und verließ den Raum wieder. Nur der Duft seines Rasierwassers blieb zurück.
    Justus rieb sich die Nase und nahm sich einen der Schnellhefter. »Darf ich?«
    »Sicher.« Chandler nickte. »Ich seh mir selbst alles noch einmal an. Und wenn ihr Fragen habt, dann nur zu. Ihr könnt euch da in die Sessel setzen.« Der Direktor deutete auf eine kleine Sitzgruppe, die in einer Ecke seines Büros stand.
    »Danke!«
    Auch Peter und Bob versorgten sich mit Lesestoff und gingen dann hinüber zu Justus, der sich bereits in einem der Sessel breit gemacht hatte. Ein paar Augenblicke später war es absolut ruhig in dem Raum. Nur hin und wieder raschelte Papier beim Umblättern der Seiten. Alle studierten konzentriert die Akten.
    Zunächst blieb es auch dabei. Einzig Justus stand einmal auf und holte sich Nachschub, weil er mit seiner Mappe schon durch war. Aber kurz darauf entfuhr dem dritten Detektiv plötzlich ein überraschtes »Na so was!«.
    »Hast du was?« Peter sah neugierig zu seinem Freund.
    »Ich glaube schon!« Bobs Blick klebte förmlich auf dem Buch, das er in Händen hielt. »Seht euch das mal an, Kollegen!«
    Er stand auf und hielt Justus und Peter das aufgeschlagene Buch hin. Auch Chandler kam herüber.
    »Das da drauf sind doch … die Symbole! Die Symbole, die in die Tür geritzt wurden!« Justus nahm Bob das Buch aus der Hand und betrachtete die abgebildete Fotografie eines Schwertes genauer.
    »Das sind sie! Ganz sicher!«, meinte auch Peter aufgeregt. »Was steht da klein gedruckt neben dem Bild?«
    »Dieses eiserne Kurzschwert«, las Justus vor, »zeigt am Schwertscheidenmundstück ein Sonnen- und ein Mondsymbol aus Goldblech.«
    »Sonne und Mond!«, entfuhr es den drei ??? fast gleichzeitig. »Das ist es!«
    »Was ist das für ein Buch?« Chandler beugte sich nach unten und sah auf den Umschlag. »›Gräber der Eisenzeit‹. Hm. Die Moorleiche stammt tatsächlich aus der späten Eisenzeit. Sie wird um 200 vor Christus datiert und gehörte wohl dem Stamm der Kelten an.«
    »Die wiederum in Südengland beheimatet waren, wenn mich nicht alles täuscht«, ergänzte Justus. »Auch das würde passen.«
    Chandler nickte nachdenklich.
    »Aber was hat denn ein Schwert mit einem Grab zu tun?«, wunderte Peter sich.
    Der Direktor wollte gerade etwas erwidern, aber statt seiner ergriff Justus das Wort: »Die Kulturen jener Zeit bestatteten ihre Verstorbenen mit jeder Menge Beigaben. Man glaubte auch damals an ein Leben nach dem Tod und war der Meinung, dass man im Jenseits bestimmte Dinge benötigte, um dort weiterleben zu können. Geschirr gehörte dazu, Kleidung, Waffen und sogar Lebensmittel.«
    »Das ist völlig richtig«, stimmte Chandler zu. »Allerdings müssen wir hier eher von einem rituellen Menschenopfer ausgehen, denn für ein normales Grab hätte man sich sicher kein Moor ausgesucht. Aber auch in solchen Fällen waren Grabbeigaben die Regel.«
    »Gut, ein Schwert ist eine Waffe, so weit ist das klar«, sagte Bob. »Aber was hat das nun wiederum mit unserer Moorleiche zu tun? Und wieso malt sie dieses Sonnen- und Mondsymbol auf die Tür?«
    Justus sah den Direktor fragend an. »Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    Chandler schüttelte den

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