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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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hast.« Justus nickte anerkennend. »Das hätte unsere Lage nicht gerade vereinfacht.«
    »Siehst du’s jetzt endlich ein?«, fragte Peter. »Diese ledrige, schwarze Hand, die wir gesehen haben, war sicher nicht die eines Menschen.«
    »Und der Typ roch auch genau so, wie ich mir das von einer Moorleiche vorstellen würde«, ergänzte Bob. »Außerdem«, er zögerte eine Sekunde, »waren da noch seine Augen.«
    »Was war mit seinen Augen?«, wollte Chandler wissen.
    »Sie glühten. Rot. Wie zwei Kohlen.«
    Peter drehte sich erschrocken um. Bei Bobs Beschreibung war ihm eine Gänsehaut den Rücken hinabgelaufen. Er hatte plötzlich das Gefühl, dass die Moorleiche jeden Moment hinter ihnen auftauchen würde.
    Aber Justus beeindruckte das alles nicht. »Das besagt noch gar nichts«, wehrte er ab. »Die Utensilien für diese Maskerade gibt’s in jedem Halloween-Shop.«
    Kurz bevor sie das Erdgeschoss erreicht hatten, blieb Justus plötzlich stehen und schnüffelte in die muffige Luft. »Riecht ihr das auch?«, fragte er die anderen.
    »Was denn?« Bob schnupperte ebenfalls, zuckte dann aber ratlos die Schultern.
    »Ich weiß nicht.« Justus sog noch ein paar Mal prüfend Luft durch die Nase ein. »Nach irgendetwas riecht es hier.«
    »Nach … Keller vielleicht?« Peter machte ein betont ernstes Gesicht.
    Justus schnalzte unwirsch mit der Zunge. »Nein! … Ja, natürlich riecht’s nach Keller. Aber da ist noch etwas anderes.« Justus hob noch einmal die Nase und roch, schüttelte dann aber resigniert den Kopf. »Ich komm nicht drauf.«
    Sie gingen zurück ins Arbeitszimmer und warteten dort auf die Polizisten. Rosenberg hatte man inzwischen ins Krankenhaus gebracht. Wie Bob erfuhr, hatte der alte Mann nur eine Platzwunde. Aber sein geistiger Zustand war dafür umso besorgniserregender. Er hatte wirres Zeug geplappert, war alle paar Sekunden erschrocken und hatte mit den Händen herumgefuchtelt, als müsste er irgendjemanden oder irgendetwas abwehren.
    Als die Polizisten schließlich wieder bei Chandler und den drei Jungs waren und deren Personalien aufgenommen hatten, wollten sie zunächst wissen, was die vier eigentlich in dem Haus zu suchen hatten. Sie fragten sich insbesondere, woher sie mitten in der Nacht erfahren hatten, dass der Professor überfallen worden war.
    »Wir haben ihn angerufen, doch er war nur noch in der Lage, den Hörer abzunehmen, dann herrschte plötzlich Stille«, erklärte Justus.
    »Und warum habt ihr ihn mitten in der Nacht angerufen, wenn ich fragen darf«, wollte der Polizist wissen.
    »Wir ermitteln im Moment für ihn in einer Sache und benötigten dringend eine Auskunft von ihm«, erwiderte Justus knapp und nicht ganz wahrheitsgemäß.
    »Ihr ermittelt für ihn?« Der Polizist ließ erstaunt seinen Block sinken.
    »Das ist richtig. Und Dr. Chandler«, er deutete auf den Direktor, der neben ihm saß, »ist in die Untersuchungen involviert.« Justus zückte eine ihrer Visitenkarten und überreichte sie dem Beamten.
    Der Polizist las sie mit einer gewissen Verwunderung und fragte dann ohne aufzusehen: »Und mit dieser Auskunft hatte es nicht Zeit bis morgen früh?«
    »Wir befinden uns gerade in der entscheidenden Phase unserer Ermittlungen und da dulden manche Arbeiten eben keinen Aufschub. Sie kennen das ja.«
    Bob bemerkte, wie Chandler Justus bewundernd anblickte. Die Abgeklärtheit, die der Erste Detektiv im Umgang mit den Polizisten an den Tag legte, nötigte dem Direktor offensichtlich höchsten Respekt ab.
    »Äh ja, ja sicher«, antwortete der Polizist, der von Justus’ souveräner Art ebenfalls durchaus beeindruckt schien. »Und in welcher Sache ermittelt ihr, wenn ich fragen darf?«
    Ein amüsiertes Schmunzeln spielte um die Lippen des Ersten Detektivs. »Aber Officer. Sie wissen doch so gut wie ich, dass das der Schweigepflicht unterliegt.«
    Ein sanftes Rot überzog das Gesicht des Polizisten und er beeilte sich zu nicken. »Ja, natürlich … richtig.« Er sah verunsichert zur Seite, klappte seinen Block zusammen und stand auf. »Das wär’s dann so weit. Wenn wir noch weitere Fragen haben sollten, melden wir uns. Kommen Sie gut nach Hause.«
    Chandler und die drei ??? verabschiedeten sich von den beiden Beamten. Diese wollten eben das Arbeitszimmer verlassen, als der eine von ihnen noch kurz vor einem langen Regal stehen blieb. Auf ihm standen ein halbes Dutzend wunderschön gearbeiteter Flaschenschiffe. Es waren vor allem Modelle älterer Schiffe, die sich in den

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