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Schrecken aus dem Moor

Schrecken aus dem Moor

Titel: Schrecken aus dem Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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zwar, gab aber nicht nach.
    »Hilfe!« Seine Stimme klang, als würde er in Watte schreien. »Hilfe!«
    Kleine runde Kugeln bohrten sich in seinen Rücken. Waren es Steine, Erdklumpen?
    »Hilfe! Holt mich hier aus! Hilfe!«
    Plötzlich hörte Bob etwas. Schritte, viele Schritte. Ganz dumpf waren sie, er spürte sie mehr, als dass er sie hörte. Aber da lief jemand.
    »Hallo! Hier bin ich!«
    Wieder hämmerte Bob gegen das Holz. Der Schweiß lief ihm in Strömen herab und das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer. Mit jeder Sekunde wurde die Luft dünner und stickiger. Wie viel Erde lag da über ihm? Wie lange würde es dauern, ihn freizuschaufeln? Würde man ihn überhaupt finden hier unten? Und wie lange würde der Sauerstoff noch reichen?
    »Hilfe!« Bob bekam einen Hustenanfall. »Helft mir!«, keuchte er.
    Dann vernahm er auf einmal Stimmen. Er konnte sie nicht verstehen, aber sie waren ganz nah. Und als er gerade noch einmal schreien wollte, stöhnte plötzlich das Holz seines Sarges. Es ächzte und quietschte jämmerlich, in regelmäßigen Abständen. Ein erster staubig-grauer Lichtstrahl fiel ins Innere, und dann klappte mit einem letzten, lauten Knarren der Deckel auf und flog polternd zu Boden.
    »Also, Bob, wirklich!« Peter stand über ihm und stützte in gespielter Empörung die Hände in die Hüften. »Was machst du für Sachen? Warum versteckst du dich denn in der Kartoffelkiste?«
    Bob wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Völlig verdattert blickte er Peter an, der eine große Eisenstange in der Hand hatte, dann Justus, der neben ihm stand, Chandler, der auch da war, und noch einen anderen Mann in Uniform, ein Polizist wahrscheinlich.
    »Ich tu bitte was?«, fragte er schließlich verwirrt und fügte verständnislos hinzu: »Kartoffelkiste?«
    Justus lachte. »Komm erst mal raus da!«
    Er streckte ihm die Hand hin und half ihm beim Aufstehen. Bob ergriff sie und rappelte sich mühsam hoch.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?« Chandler legte ihm die Hand auf die Schulter und schaute ihn besorgt an.
    »Ich … ich glaube schon.« Bob sah an sich hinab, so als müsste er das selbst erst einmal überprüfen. »Mein Schädel brummt ziemlich und auch sonst spüre ich jeden einzelnen Knochen. Aber davon abgesehen bin ich in Ordnung.«
    »Der ist weg!« Ein zweiter Polizist trat kopfschüttelnd aus einem anderen Kellerraum zu ihnen. »Dahinten gibt es einen zweiten Ausgang und der steht sperrangelweit offen. Nichts zu machen.«
    Der erste Polizist, ein schlanker Mann mit stechend blauen Augen, nickte ernst. Dann wandte er sich Bob zu. »Kannst du dich noch daran erinnern, was passiert ist?«, fragte er ihn. »Deine Freunde haben uns berichtet, dass dich irgendjemand in den Keller gezerrt hat.«
    Bob besann sich einen Augenblick. Dann beschloss er, den Vorfall möglichst sachlich darzustellen und nichts von der Moorleiche zu erwähnen. Damit würde er sich vor den Polizisten sicher nur lächerlich und unglaubwürdig machen.
    »Ich konnte nicht sehen, wer es war«, sagte er schließlich. »Dazu war es viel zu dunkel. Und danach habe ich nicht mehr viel mitbekommen. Ich flog die Kellertreppe runter, schlug mir den Kopf an und das Nächste, was ich weiß, ist, dass ich in diesem Sarg lag. Äh, ich meine natürlich, in dieser Kartoffelkiste.« Bob drehte sich um und schaute nun zum ersten Mal auf das, was er bis vor drei Minuten noch für einen Sarg gehalten hatte. Er erblickte eine große Holzkiste, in der einige Dutzend Kartoffeln lagen. Der Deckel lag daneben und aus ihm ragten ein paar lange, verbogene Nägel.
    »Hm, gut.« Der Polizist machte sich ein paar Notizen, dann wandte er sich an Chandler und die drei Jungen. »Wir werden uns hier unten noch ein wenig umsehen. Gehen Sie bitte in der Zwischenzeit schon mal rauf. Aber warten Sie oben auf uns. Es könnte sein, dass wir nachher noch ein paar Fragen haben.«
    Chandler und die drei ??? drehten sich um und verließen den Kellerraum. Peter und Justus stützten Bob dabei ein wenig, denn der dritte Detektiv war noch immer reichlich schwach auf den Beinen.
    »Puh, Bob, ich kann dir sagen!« Peter blies die Backen auf und machte große Augen. »Uns ist ganz schön das Herz in die Hose gerutscht, als du da auf einmal im Keller verschwunden bist.«
    Bob lächelte gequält. »Ging mir nicht sehr viel anders, Zweiter, das kannst du mir glauben.«
    »War übrigens sehr geistesgegenwärtig von dir, dass du dem Polizisten nichts von der Moorleiche erzählt

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