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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Als aber plötzlich dieses andere Leben wieder in Reichweite schien, bekam der Lack, der mich zuvor geschützt hatte, tiefe Risse.
    Ich bekam Risse.
    Nach unserem Treffen fuhr ich nach Hause. Und weinte. Zum ersten Mal seit meiner Kindheit.
    Wenn er wüsste, wie viel es mich gekostet hatte, diese Hoffnung zuzulassen.
    Der Preis war hoch, sehr hoch.
    Und in diesem Moment beschloss ich, dass auch er einen Beitrag zu diesem Preis leisten sollte.
    *
    Als Katrine zurück ins Präsidium kam, stand Jens in der Teeküche und machte Kaffee.
    Er trat dicht an sie heran und schnupperte an ihren Sachen.
    »Puh … sag mal, warst du in einer Kneipe? Mitten in der Arbeitszeit?«
    »Das ist eine lange Geschichte, komm!«
    Sie gingen in ihr Büro, und Katrine erzählte ihm von ihrer Reise durch Jørn Solhøjs Vergangenheit.
    »Dann hat Jørn, als er im Sterben lag, seiner Tochter erzählt, dass sie einen Bruder hat?«
    »Ja, und sie war so wütend auf ihn, dass sie gegangen und nie wieder zurückgekehrt ist. Nicht einmal bei seiner Beerdigung war sie.«
    »Hm«, sagte Jens. »Wie können wir das nutzen?«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte Katrine, »aber Christian Letoft hat erzählt, dass Maja ihn vor etwa drei Monaten aufgesucht hat. Also einige Monate nachdem sie von seiner Existenz erfahren hatte. Sie muss lange mit sich gerungen haben, ob sie wirklich Kontakt aufnehmen soll. Vielleicht hatte sie selbst große Zweifel?«
    »Es ist gut möglich, dass sie mehr davon erwartet hat als er, als sie sich schließlich entschloss, doch Kontakt aufzunehmen«, sagte Jens, rieb sich das Kinn, kniff die Augen leicht zusammen und sah sie an.
    »Genau«, stimmte ihm Katrine zu, »aber wie finden wir das heraus?«
    »Du musst einfach weitergraben.«
    *
    »Das Rumfummeln hättest du dir echt sparen können, T«, sagte Marco.
    »Komm schon, das hat dir doch gefallen, mein Süßer«, grinste Thomas. »Und gewirkt hat es auch. Der hatte es ganz schön eilig rauszukommen.«
    Marco murmelte ein paar unverständliche Worte.
    Die
Maria
fuhr auf einem Kanal auf die Ortschaft Dinteloord im südwestlichen Holland zu. Das Ziel ihrer Reise, eine kleine Bootswerft, lag direkt vor ihnen. Nach ihrer Begegnung mit dem Polizeiboot hatten sie den Kurs geändert und waren in östlicher Richtung zur Haringvlietmündung gefahren. Sie waren ohne Zwischenfälle durch die Schleuse gekommen und den Fluss hochgefahren. Zwei große Pforten öffneten sich, sie fuhren ein und vertäuten die
Maria
. Für die Mannschaft war der Segelausflug damit zu Ende.
    Marco und Thomas bekamen den Auftrag, auszuladen, während der Kapitän und der Steuermann aufräumten. Als sie fertig waren und die achtzig Pakete vor einer Wand aufgestapelt lagen, bekamen Marco und Thomas die Order, ihre Sachen mit nach oben zu nehmen. Kurz darauf standen sie an Deck, bereit zum Abmustern.
    Kapitän Martijn stellte sich vor sie. »Zeit für einen Striptease!«, sagte er.
    Marco und Thomas tauschten nervöse Blicke.
    »Was soll das, Mann?«, fragte Marco.
    Kapitän Martijn lächelte. »Man darf nicht das kleinste Streichholzheftchen aus einem Café in Puerto Banús oder sonstwoher bei euch finden, das einen Hinweis darauf geben könnte, wo ihr gewesen seid. Zieht euch eine Jeans und ein gewöhnliches T-Shirt an.«
    Sie taten, was der Kapitän von ihnen verlangte. Als sie in Unterhosen vor ihm standen, fühlten sie sich plötzlich gar nicht mehr wie coole Schmuggler und beeilten sich, in die anderen Klamotten zu steigen.
    Der Kapitän sah zufrieden aus.
    Er zog einen dicken Umschlag aus der Innentasche seiner Jacke und entnahm ihm zwei Scheinbündel.
    »Hier sind 30000 Euro für jeden von euch. Wir haben etwas aufgerundet.«
    Keiner von beiden hatte jemals eine solche Summe besessen.
    »Draußen wartet ein Wagen, der euch zum Hauptbahnhof nach Amsterdam fährt. Dort begebt ihr euch direkt – und damit meine ich direkt! – zum Schalter und kauft zwei Tickets nach Kopenhagen für den nächsten Zug. Ihr bezahlt bar und zieht so wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf euch. Verstanden?«
    »Aye, aye, Sir!«, sagte Marco und verbeugte sich.
    »Gut«, sagte der Kapitän. »Dann bleibt mir nur noch, euch für die Tour zu danken.«
    »Ebenso, Mann! Meldet euch, wenn ihr wieder jemanden braucht«, sagte Marco.
    »Ihr habt eure Arbeit ordentlich gemacht, könnte also schon sein. Kommt gut nach Hause.« Der Kapitän verabschiedete sich mit Handschlag und ging zurück zum Boot.
    Eine Stunde nachdem Marco und

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