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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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Thomas von Bord gegangen waren, fuhren zwei weiße VW -Transporter einer Werkzeugfirma auf das Werftgelände. Die beiden Fahrer begrüßten den Kapitän und den Steuermann. Gemeinsam luden sie die zwei Tonnen Haschisch in die Laderäume. Als sie damit fertig waren, deckten die Fahrer die Ladung mit grüner Plane ab, verabschiedeten sich und fuhren los.
    Marco und Thomas wurden am Hauptbahnhof in Amsterdam abgesetzt. Sie gingen zum Eingang, wie abgemacht, und sahen den Wagen im dichten Verkehr verschwinden.
    Thomas griff nach Marcos Arm. »He, wir sind in Amsterdam!«
    »Ja und?«
    »Wie wär’s mit einem kurzen Abstecher in einen Coffeeshop, ehe wir nach Hause fahren? Um vor der langen Tour ein bisschen zu entspannen?«
    *
    Bevor sie sich auf den Heimweg machte, hatte Katrine Fotos von ihrer Infotafel gemacht und auf ihren Laptop geladen.
    Nach einem schnellen Abendessen und einem Glas Rotwein saß sie nun auf ihrem Sofa und schaute sich die Bilder an.
    Die Mordkommission ermittelte weiter intensiv um Asger Dahl, bisher ohne entscheidenden Durchbruch, und der Stichtag für die Verlängerung der Untersuchungshaft rückte näher.
    Katrine versuchte, alles auszublenden und an den Anfang der Mordermittlungen zurückzugehen.
    Was war ihr erster Gedanke in Bezug auf das Auto und das Inbrandsetzen des Fahrzeuges gewesen? Sie hatte gedacht, dass es eine ziemlich überzogene Wahl war, eine Frau in einem Auto zu verbrennen. Es ließ sich eigentlich nur erklären, wenn der Täter früher schon für die Lösung seiner Probleme Dinge in Brand gesteckt hatte.
    Aber das Motiv?
    Was war das Motiv?
    Katrine fasste zusammen, was sie über Letofts und Hellbergs gemeinsame Vergangenheit wusste. Als Jugendliche hatten sie zusammen Einbrüche in Rungsted begangen. Letoft hatte sich danach offensichtlich bekrabbelt, aber es deutete einiges darauf hin, dass Hellberg eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hatte, es ihm bislang aber gelungen war, nicht auf den Radar der Polizei zu geraten. Hatte einer von ihnen in jungen Jahren gezündelt?
    Vandalismus, Papierkörbe in der Schule in Brand stecken, ein gestohlenes Mofa, so etwas in der Art? Oder Tiere?
    Sie nahm sich die SSA -Profile noch einmal vor. Der »Anpassungsbereite« – also jemand, der spontan die Möglichkeiten nutzte, die sich in einer Situation boten, und/oder Feuer legte, um seine Spuren zu verwischen –, das könnte eventuell auf Hellberg passen. Der emotionale Brandstifter, der durch eine enge, gefühlsmäßige Beziehung zu seinem Opfer angetrieben wurde, passte gut auf Christian Letoft mit seinem komplizierten Hintergrund. Im Teenageralter hatten wahrscheinlich viele Gefühle in ihm gewütet. Und die beiden zusammen … Welche Möglichkeiten hatte sie, herauszufinden, ob einer der beiden schon mal den Feuerteufel gespielt hatte? Vielleicht durch alte, ungeklärte Fälle. Aber wo sollte sie ansetzen …? Es war wie die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es führte kein Weg daran vorbei, sie musste ins Landesarchiv. Gleich morgen früh würde sie hinfahren.
    *
    Die beiden weißen VW -Transporter erreichten die Werkzeugfirma
Basten & Zoon
am Rand von Amsterdam gegen elf Uhr abends. Zwei Männer nahmen sie in Empfang.
    Die vier Männer brauchten nicht lange, um die Ware in die Werkzeugfirma zu tragen. Das Entfernen des Sackleinens und der Plastikumhüllung, in das die Marokkaner die Haschischplatten verpackt hatten, dauerte etwas länger.
    Danach packten sie jeweils zwanzig Platten in hundert vorbereitete Kartons. Darüber legten sie Stapel dänischer A4-Broschüren mit dem Bild eines modernen, schwarzen Sommerhauses auf dem Cover.
Tisvilde Resort, Ihr ganz privates Sommerhausparadies
, bestellt von einem fiktiven dänischen Bauunternehmen,
BB Sommerhusbyggeri ApS.
Die Kartons wurden mit kräftigem Klebeband verschlossen, zum Schluss wurde auf jeden eine Broschüre geklebt.
    Wenige Stunden später trugen die Männer die Kisten nach draußen und verteilten sie auf vier Wagen der
Drukkerij Amstel
, in der die Broschüren gedruckt worden waren. Kurz darauf fuhren sie vom Gelände. Zwei Wagen hätten auch gereicht, aber es war sicherer, die Ware zu verteilen. Das minderte den Verlust, sollte ein Transporter angehalten werden. Die Wagen wurden auf vier verschiedenen Parkplätzen in Amsterdam abgestellt, die Schlüssel auf dem rechten Vorderreifen deponiert. Vor Ablauf einer Stunde waren alle vier Transporter mit frischen Fahrern auf dem Weg nach Dänemark.

Katrine

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