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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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ordnungsgemäß zugelassenen Wagen fährt, ist das Risiko, auf einer Autobahn in Dänemark angehalten zu werden, vernachlässigenswert gering. Sollte das ausnahmsweise doch einmal geschehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Verkehrspolizist darauf besteht, sich den Kofferraum genauer ansehen zu dürfen, begrenzt, besonders, wenn man sich an ein paar einfache Regeln hält: Man muss gepflegt und präsentabel aussehen, eine glaubwürdige Geschichte darüber parat haben, was man gerade tut, und ansonsten seine Papiere in Ordnung haben.
    Dies war eine unumstößliche Forderung der Firma an ihre Fahrer. Darüber hinaus mussten sie sich selbstverständlich an jedes Tempolimit halten. Die Entlohnung war mehr als gut, so dass sie immer wieder gerne für die Firma fuhren.
    Der Verkehr war wie an jedem anderen Morgen: dicht und hektisch. Niemand achtete auf die vier Lieferwagen der
Drukkerij Amstel
, die mit einem gewissen Abstand in nördlicher Richtung zu einer Adresse in der Nähe von Fredriksværk fuhren.
    Søren Lauritzen nahm die Wagen in Empfang, als sie nacheinander die Farm erreichten. Die Fahrer halfen, die Kisten aus dem Laderaum in die Halle zu tragen, bevor sie wieder fuhren.
    *
    Katrine Wraa schaute ungeduldig zu der Tür, durch die Annemarie verschwunden war und die vermutlich in die eigentlichen Archivräume führte. Das Gebäude war riesig. Unter anderen Umständen hätte sie der Gedanke an all die historischen Dokumente, die hier lagerten, sicher fasziniert, nicht aber an diesem Tag. Sie sah auf die Uhr. Inzwischen waren anderthalb Stunden vergangen. Sie hatte Jens angerufen und ihm mitgeteilt, dass es noch ein paar Stunden dauern würde, ehe sie ins Präsidium kam.
    Endlich sah sie Annemarie am Ausleihschalter auftauchen. Katrine ging zu ihr. »Ich habe einen Kollegen an die Suche gesetzt«, sagte sie lächelnd.
    »Wunderbar«, sagte Katrine und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen, weil sie die Berichte noch nicht mitgebracht hatte.
    »Ich musste mich erst noch ziemlich intensiv mit meinem Chef auseinandersetzen«, sagte Annemarie. »Danach war der Papierkram und der Eilantrag reine Formsache. Sie sollten die Berichte bald haben.«
    »Darf ich sie kopieren?«
    »Ja, kein Problem. Tagesberichte der Polizei sind nicht dem § 18 des Archivgesetzes unterworfen.«
    »Okay«, sagte Katrine und lächelte Annemarie an. »Ich warte.«
    Katrine setzte sich zurück an ihren Platz. Sie sah aus dem Fenster, das zum Jagtvej rausging und zum Anfang der Borups Allé. Sie musste doch nicht hier warten, dachte sie, verließ das Landesarchiv und ging zum Bispeengbogen. Dort war inzwischen aufgeräumt worden, aber die Rußspuren auf der Unterseite der Brücke und auf dem Asphalt waren noch gut zu erkennen.
    Katrine stand lange da und betrachtete den Ort, an dem Maja gestorben war.
    *
    Lars Sønderstrøm hörte sich die Aufnahme von Hector an, der mit seiner Frau besprach, wer die Kinder holen sollte, als sein Handy auf dem Schreibtisch zu vibrieren begann. Er stellte die Tonaufnahme auf Pause, hängte die Kopfhörer um den Hals und antwortete.
    »Joakim, was kann ich für dich tun?«
    »Hallo, Lars«, sagte Joakim Bernd von Europol. »Die holländische Polizei kann in dem Fall mit den geklonten Luxuslimousinen einen Durchbruch verzeichnen. Das wollte ich dir nur mitteilen.«
    »Und was ist euer nächster Schritt?«
    »Sie haben die Werkstatt lokalisiert, Zugriff heute Vormittag.«
    »Und was ist mit der Verbindung zu Jim Hellberg und dem Autohändler, von der ich dir erzählt habe?«, protestierte Lars. »Er könnte ein potentieller Abnehmer der Wagen sein. Könnt ihr nicht warten, bis die Autos ausgeliefert sind, damit wir Hellberg und den Händler gleich in einem Aufwasch dingfest machen können?«
    »Tut mir leid. Das wäre schon praktisch gewesen. Aber die Holländer sind durch einen anderen Fall auf die Werkstatt gekommen. Sie haben eine Sendung Drogen aus Kolumbien verfolgt, die genau zu der Adresse verfrachtet worden ist. Darum wollen sie gegen die Werkstatt vorgehen, ehe der Stoff weitertransportiert wird.«
    »Verdammt«, sagte Lars verärgert.
    »Ja, dumm gelaufen«, sagte Joakim. »Aber steck den Kopf noch nicht in den Sand. Es kann gut sein, dass sie die Nummer schon mal durchgezogen haben. Vielleicht stoßen wir ja auf was, wenn wir das Material aus der Werkstatt durchgehen.«
    »Okay«, sagte Lars. »Danke für die Information. Dann hören wir Hellberg jetzt noch genauer ab. Und du hältst mich auf dem

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