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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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sehen wir uns später. Ich freue mich, Schatz!«
    Christian legte auf und seufzte zufrieden.
    *
    Katrine Wraa und Jens Høgh waren nach der Obduktion, die bestätigt hatte, dass es sich bei der Toten um eine etwa 1,70 m große Frau handelte, die durch das Feuer ums Leben gekommen war, zurück im Präsidium. Der Tod war am 8. Mai um 00.23 Uhr eingetreten, hatte man aus den eingegangenen Notrufen und den Ermittlungsergebnissen der Brandexperten errechnet. Die exakte Todesursache war ein neurogener Schock. Kein Schock im psychischen Sinne, sondern ein physiologischer Schockzustand, wie Anne Mi erklärt hatte. Die massive Zerstörung der Nervenbahnen und die durch die Brandwunden entstandenen Schmerzen hatten zu einer abrupten Erschlaffung der Venenmuskulatur geführt. Dadurch war der Blutdruck des Opfers schlagartig abgefallen, was in weniger als einer Minute zum Tod geführt hatte.
    Aber was für eine Minute, hatten alle Anwesenden in Anbetracht des verkohlten, bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Körpers gedacht. Arme und Beine der Frau waren gestreckt worden, sie lag lang ausgestreckt auf dem Metalltisch. Katrine wusste von anderen Fällen, dass die Rechtsmediziner kleine Schnitte in den Muskeln der Oberarme und Schenkel anbrachten, um einen Leichnam aus der Fechterstellung zu befreien, damit er in den Computertomographen passte. Die Leiche war so übel zugerichtet, dass die Rechtsmediziner nicht sagen konnte, warum die Frau nicht in der Lage gewesen war, das Auto zu verlassen. Sie wussten nicht, ob sie eventuell infolge eines Schlages bewusstlos gewesen war oder ob man zuvor versucht hatte, sie zu ersticken. Auch war es unmöglich festzustellen, ob sie vor dem Tod sexuellen Übergriffen ausgesetzt gewesen war. Die einzige Chance für eine Identifizierung der Frau waren ihre Zähne. Dafür brauchten sie die Hilfe ihres Zahnarztes, aber bis jetzt hatte sich niemand gemeldet.
    Insgesamt arbeiteten mehr als dreißig Leute an dem Fall. Im Mittelpunkt des Interesses stand noch immer das Auto unter dem Bispeengbogen. Und auch die Befragung der Anwohner dauerte noch an. Jens sammelte und sortierte die eingehenden Informationen, während alle ungeduldig darauf warteten, dass sie einen Erfolg verbuchen und endlich die Identität der Toten feststellen konnten.
    Katrine dachte an Asger Dahl und sah ihn in mit seiner hübschen Frau in der Küche sitzen, während er seinen Töchter so schonend wie möglich beibrachte, dass in der letzten Nacht eine Frau in ihrem Auto verbrannt war. Ihr ging nicht aus dem Kopf, was er über seine eine Tochter gesagt hatte. Sehr sensibel. Er schien selbst auch sensibel zu sein. Seine Art zu reden und seine berufliche Position brachten sie auf den Gedanken, dass er möglicherweise … Sie googelte ihn.
    »Dachte ich’s mir doch«, sagte sie. Jens sah von seinem Bildschirm auf. »Asger Dahl ist Psychologe.«
    »Echt? Na ja, er ist ja auch Geschäftsführer eines Kinderschutzbundes. Ich meine mich zu erinnern, ihn mal in einer dieser Diskussionssendungen gesehen zu haben.«
    »Børns Ret«, sagte Katrine. »Aus der Anzahl seiner Artikel entnehme ich, dass er aktiv an den öffentlichen Debatten teilnimmt. Und seine Frau ist …«, sie suchte Kirsten Dahl, »Gymnasiallehrerin.«
    Es klopfte an der Tür, und der Wachhabende der Taskforce-Hotline, an die sich die Bevölkerung jederzeit wenden konnte, stand in der Türöffnung.
    »Wir haben einen Anruf wegen des Brandes bekommen. Eine Frau mit Namen Katja war sehr in Sorge um eine Freundin.«
    »Sie hat die Hotline angerufen?«, fragte Jens.
    »Ja.«
    Der Polizist reichte Jens den Zettel mit dem Namen und der Adresse.
    »Mariendalsvej in Frederiksberg«, sagte Jens. »Das ist ganz nah beim Tatort. Wie klang die Anruferin?«
    »Ihr könnt mitkommen und euch den Anruf anhören«, sagte der Wachhabende und drehte sich um.
    Jens und Katrine folgten ihm in ein Büro, das ein Stück weit den Flur hinunter lag, und hörten sich die Aufnahme an:
    »Ich rufe wegen dieser Frau an, die da verbrannt ist …«,
sagte die Stimme. Sie klang aufgeregt und hatte sich nicht vorgestellt.
    »Ja?«,
antwortete der Wachhabende.
    »Wissen Sie schon, wer das ist?«
    »Die Tote ist noch nicht identifiziert worden, nein. Wissen Sie etwas über den Fall?«
    »Nein … es ist nur so … ich … Ich mache mir Sorgen um eine Freundin von mir …«
    »Und Sie heißen?«
    »Katja.«
    »Und wie weiter?«
    »Nur Katja.«
    »Okay, Katja. Wann haben Sie Ihre Freundin das letzte

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