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Schrei in Flammen

Schrei in Flammen

Titel: Schrei in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Øbro , Ole Tornbjerg
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gefahren, um ihn damit zu konfrontieren. Sie würde es ihm ansehen, da war sie sich sicher. Aber dafür müssten sie ihn zum Verhör ins Präsidium bestellen.
    Katrine fuhr Richtung Strandvej. Sie wollte über die Küstenstraße nach Hause fahren und in einem der Hafenorte eine Kleinigkeit essen.
    *
    Arne Letoft schaute aus dem Fenster. Die rothaarige Frau setzte sich in eine Schrottkarre von einem Opel und fuhr los.
    Er ging zurück an den Schreibtisch. Zögerte. Sie wollten doch ausgehen? Egal, das hier war wichtiger. Er wählte die Nummer seines Sohnes. Arne Letoft lauschte dem Freizeichen und wollte gerade auflegen, als endlich jemand antwortete.
    »Christian.«
    Seine Stimme klang anders als sonst, aber Arne konnte nicht recht deuten, was daran anders war.
    »Hallo, Christian. Seid ihr wieder zu Hause?«
    »Ja«, antwortete Christian kurz angebunden.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich gerade Besuch von einer Dame von der Polizei hatte. Katrine Wraa heißt sie.«
    »Von der Polizei?«
    Er klang kurzatmig. War er gelaufen?
    »Ja. Sie hat mir einen Haufen Fragen zu Jim Hellberg und … ja, zu Jørn gestellt.«
    »Vater, ich habe jetzt keine Zeit. Ich muss los.«
    Christian legte auf.
    Arne Letoft stand lange da und starrte den Telefonhörer an.
    *
    »Sie wird keine bleibenden Schäden zurückbehalten. Die Kugel ist sauber durch den Muskel gegangen, der Knochen wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.« Der Arzt, der Simone operiert hatte, sah Jens beruhigend an. »Die Austrittswunde ist …«, er zögerte kurz, »… na ja, Sie als Polizist wissen ja, dass die Austrittswunde das Schlimmste ist?« Jens sackte in sich zusammen und nickte. »Aber ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Sie wird natürlich eine Narbe zurückbehalten, aber sie ist noch jung, das wird gut verheilen. Sie liegt jetzt im Aufwachraum, und Sie können gerne zu ihr.«
    Sie gingen zusammen in den Raum, in dem mehrere frisch operierte Patienten lagen. Jens sah seine große, kleine Tochter zwischen all den Apparaten, die ihren Puls und Blutdruck maßen. Ihr Gesicht war beinahe so weiß wie das Kissen, auf dem ihr Kopf lag.
    »Sie hat ziemlich viel Blut verloren, wir haben ihr ein paar Konserven gegeben«, sagte der Arzt leise. »Sie können sich hierhersetzen.«
    Jens setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett und nahm ihre Hand. Auf dem Weg ins Krankenhaus war sie nicht in der Lage gewesen, die Fragen zu beantworten, die er ihr so vorsichtig wie nur möglich gestellt hatte. Und ihr … Freund? – warum hatte sie ihm nicht von ihm erzählt? Die Kollegen, die den gesamten Handlungsverlauf zu rekonstruieren versuchten, hatten Camillo mit zum Verhör genommen, so dass er sich noch gedulden musste, bis seine Fragen beantwortet wurden. Er folgte dem langsamen Heben und Senken von Simones Brustkorb. Sie schlief.
    Seine Eltern wollte er erst informieren, wenn die Operation überstanden war, um sie nicht unnötig zu beunruhigen. Jetzt ging er auf den Flur hinaus und stellte sich so hin, dass er Simone durch das Fenster in der Tür sehen konnte.
    Vor einem der anderen Krankenzimmer saßen zwei Uniformierte, die dem Äußeren nach frisch von der Polizeischule kamen. Jens nahm an, dass sie für Thomas und Marco abgestellt waren, deren Blessuren hier behandelt wurden.
    Er schaltete das Handy ein und wählte die Nummer seiner Eltern. Sie wollten sich sofort auf den Weg ins Krankenhaus machen.
    Dann hörte er unkonzentriert die Nachricht auf seiner Mailbox ab, wobei er Simone nicht aus den Augen ließ.
    Katrine hatte irgendetwas herausgefunden und wollte jetzt nach Rungsted fahren. Er sollte sie anrufen. So schnell wie möglich.
    Das musste warten.
    Er wollte da sein, wenn Simone aufwachte.
    Er schrieb eine kurze SMS an Katrine.
Bin mit Simone im Krankenhaus. Ruf dich später an.
    Danach schaltete er das Handy wieder aus und ging zurück zu seiner Tochter.
    *
    Die Verlockung war einfach zu groß.
    Katrine Wraa ging vom Gaspedal und bog in die kleine Stichstraße ein. Ein Stück von Letofts Haus entfernt blieb sie stehen. Sie wollte sich nur einen Moment das Haus angucken und nachdenken. Das Ganze sacken, alles noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen. Sie stellte sich Maja vor, die Christian aufgesucht hatte. Die Ablehnung, die sie vermutlich zu spüren bekommen hatte.
    Katrine wurde aus ihren Gedanken gerissen, weil ihr Handy klingelte. Ihr Vater.
    Ihr Herz begann, heftig zu hämmern. Waren die Ergebnisse der Proben jetzt da?
    »Hi, Dad.«
    »Hi,

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