Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)
reinen Massenwachstum auf Rentabilität umzuschalten. Auch wenn viele Kritiker sich sehr skeptisch geben, dass ihnen das gelingen wird, haben sie doch einige Stellhebel in der Hand, mit denen sie das Verhältnis von Geldausgeben zu Geldeinnehmen so weit verbessern können, dass sie endlich über die Gewinnschwelle kommen und attraktive Renditen erzielen: Marketing-, Retouren- und Logistikkosten können dadurch runter-, Umsätze und Renditen dagegen hochgehen.
Damit dürfte das Unternehmen dann, möglicherweise ab 2014, finanziell auf eigenen Füßen stehen. Dann muss es aber ohne weitere Geldtransfusionen der Investoren auskommen können. Und das wäre dann vermutlich auch der erste Zeitpunkt für die frühen Geldgeber, etwa über einen Börsengang zumindest einen Teil ihrer Anteile mit mutmaßlich sehr hohen Wertsteigerungen abzugeben. Wenn sich Zalando weiterhin operativ verbessert und Anlegern vor allem eine mittelfristige Gewinn-Story verkaufen kann, wird das Unternehmen auch ein größeres Durchwechseln der Eigentümer überstehen. Wichtig ist dabei, möglichst viel vom Start-up-Spirit, von der besonderen Zalando-Kultur in die Regionen jenseits der Zwei Milliarden-Euro-Umsatz-Grenze zu retten: Mit diesem Unkonventionellen hat Zalando bisher seine Märkte gestürmt. Je »normaler« das Unternehmen aber wird, je mehr es mit sich selbst beschäftigt ist, desto mehr Kraft droht es zu verlieren.
Die Zalando-Gegner sollten sich darauf allerdings nicht verlassen: In diesem ungewöhnlichen Unternehmen steckt mehr Substanz, als viele glauben wollen.
Dank an
Rosemarie Suchantke, Carsten Dierig und alle bei der »Welt« und der »Welt am Sonntag«, Frank Elsner, Hartmut Schultz, Hansjürgen Heinick sowie Boris Radke und sein Team.
Ein ganz besonderer Dank gilt Heike Wilhelmi, der Agentin meines Vertrauens.
Frank Wiebe
Wie fair sind Apple & Co.?
50 Weltkonzerne im Ethik-Test
Konsumenten wollen heute wissen, wo ihr Geld schliesslich landet. Vor allem grosse Konzerne reagieren auf Druck der Verbraucher und sehen sich gezwungen, bei Umweltthemen und in sozialen Fragen für Verbesserungen zu sorgen.
Frank Wiebe hat sich weltweit bekannte Marken und Konzerne von A wie Adidas bis Z wie Zara vorgenommen und systematisch auf ethische Stärken und Schwächen hin überprüft. So sind 50 ethische Profile entstanden, die Kunden, Investoren und Konkurrenten einen schnellen, aber gut begründeten Überblick darüber geben, wie weit die Unternehmen die selbst gestellten und die von der Öffentlichkeit geforderten Maßstäbe einhalten. Jeder Konzern bekommt eine Bewertung mit bis zu fünf Sternen.
In einem einleitenden Teil erläutert der Autor die Grundlagen seiner Bewertung und legt dar, wie sich Unternehmensethik erarbeiten, begründen und praktisch umsetzen lässt. Das Werk lässt sich als Handbuch zum Nachschlagen nutzen oder auch als eine detailreiche, mit vielen Beispielen illustrierte und zudem leicht verständliche Einführung in die Unternehmensethik.
264 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-280-05475-8
Daniele Ganser
Europa im Erdölrausch
Die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit
88 Millionen Fässer Erdöl werden weltweit täglich verbraucht. Das sind 44 Supertanker. Woher kommt das Öl? Wie hat es die europäische Geschichte in den letzten 150 Jahren beeinflusst? Und vor allem: Warum geht es uns jetzt aus?
Daniele Ganser, Peak-Oil-Experte und Friedensforscher, legt die erste Gesamtdarstellung zu Europas Erdöl-Abhängigkeit vor. Er schildert den Beginn der Erdölindustrie, das durch billige Energie angetriebene Wirtschaftswachstum, die Erdölkrisen der 1970er-Jahre und die Hintergründe des andauernden, blutigen Kampfs ums Erdöl bis hin zu den jüngsten Kriegen im Irak und in Libyen.
Absoluten Neuigkeitswert hat Gansers Nachweis, dass beim konventionellen Erdöl weltweit bereits 2005 das Fördermaximum erreicht wurde. Für heiße Diskussionen werden auch seine Szenarien zur energiepolitischen Zukunft sorgen: Spitzt sich der globale Kampf ums Erdöl zu? Gelingt den Europäern die Wende hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien?
416 Seiten, broschiert, ISBN 978-3-280-05474-1
Hagen Seidel zählt zu den profiliertesten Handelsexperten im deutschsprachigen Raum. Seit vielen Jahren analysiert er für die »Welt am Sonntag «, die »Welt« und »welt-online« neue Handelstrends sowie die Rolle der Marken und der führenden Köpfe verschiedener Branchen und Firmen. 2010 sorgte sein Buch über die
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