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Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition)

Titel: Schrei vor Glück: Zalando oder shoppen gehen war gestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Seidel
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seinem Unternehmen zu Hause entgegen schlägt, ein wenig ironisch gefärbt so aus: »Erst hieß es: Schuhe Online zu verkaufen, kann niemals funktionieren, weil die Kunden sie anprobieren wollen. Da haben wir sehr bald das Gegenteil bewiesen. Und dann sagten die Kritiker: Aber Mode und Textilien – das geht Online überhaupt nicht. Auch das läuft inzwischen prächtig. Und heute heißt es: Dieses Geschäft kann niemals profitabel werden. Auch in diesem Punkt sind wir wieder ganz anderer Meinung und werden zeigen, dass die Kritiker unrecht haben.«
    Zumal ihre eigenen Berechnungen und Hochrechnungen fast immer gestimmt hätten und oft noch übertroffen worden seien. »Wir wussten beispielsweise sehr früh, dass wir im vierten Jahr im Kernmarkt aus Deutschland, Österreich und der Schweiz profitabel sein würden. Das hat uns und die Investoren, die unsere Zahlen kennen, überhaupt nicht überrascht. Wir wissen sehr genau, wo wir stehen und wo es noch hingehen kann«, sagt Gentz. Online sei ein Megatrend. Schon jetzt wählten die Kunden bei jedem fünften Kauf von Mode oder Schuhen einen Onlinehändler.
    In dem oben angesprochenen, ziemlich optimistischen Report von Goldman Sachs über Kinnevik vom 28. Mai 2013 ist etwa ein Fahrplan enthalten, der zeigt, wo es mit Zalando hingehen könnte – mit dem vielsagenden Titel »The road to Zalando profitability«:
    Danach erwartet Goldman Sachs für 2013 einen Zalando-Umsatz von zwei Milliarden Euro, im Folgejahr von 2,8 Milliarden und für 2016 sogar 3,6 Milliarden Euro. Bis 2020 sollen es dann sogar 7,5 Milliarden Euro werden. Nach der Goldman-Hochrechnung wird Zalando 2013 noch einen Verlust (bezogen auf das von Ebit-Ergebnis) von 25 Millionen Euro einfahren, was einer Ebit-Marge von minus 1,2 Prozent entspricht. Aber dann soll Zalando auch den Investoren Spaß machen: 2014 ist nach dem Goldman-Plan das erste Jahr mit Gewinn: 48 Millionen Euro, was einer immer noch spärlichen Gewinnmarge von 1,7 Prozent entspräche. Im Folgejahr soll die die Marge sich verdoppeln, 124 Millionen Euro blieben übrig. 2016 soll der Gewinn bei 265 Millionen Euro (Ebit-Marge: 5,4 Prozent) liegen, es folgen 403 Millionen und 476 Millionen bis Zalando 2019 erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro verdienen soll. Das entspricht dann einer für einen Händler attraktiven Ebit-Marge von 7,7 Prozent, die im Jahr 2020 noch auf 8,2 Prozent steigen soll.
    Am meisten Schub soll dem Unternehmen auf seiner road to profitability die drastische Absenkung der Marketingkosten bringen. Beziffert Goldman Sachs sie für das Jahr 2011 noch mit 20 Prozent vom Umsatz – und damit sehr deutlich über dem Wert der wichtigsten Konkurrenten –, sollen es 2013 noch zwölf Prozent, im Jahr darauf noch zehn Prozent und ab 2016 nur noch sieben Prozent vom Umsatz sein. Das schlägt, ebenso wie eine wesentliche Verbesserung der Rohgewinnmarge durch Skalierung und Eigenmarken, positiv auf das Ergebnis durch.
    Träfen die Vorhersagen der Analysten von Goldman Sachs ein, stünden die Skeptiker als Miesmacher und Bedenkenträger da, Zalandos Geschäftsführer und Investoren dagegen wären die weitsichtigen Gewinner. Aber Banker sollen sich bei ihren Vorhersagen der glänzenden Zukunft von Unternehmen auch schon ein paar Mal verspekuliert haben. Ein Schelm zudem, wer unterstellt, dass hier eine Bank ihr Bewerbungsschreiben für die lukrative Durchführung eines möglichen Zalando-Börsengangs abgegeben hat.
    Die Skepsis von außen und die hier und da aufblitzende Häme lässt immerhin Investor Haub kalt, jedenfalls nach außen: »In der Internet-Community bringt es Ruhm und Ehre, eine ganz neue Erfindung zu bringen. Etwas, das es noch nie zuvor gegeben hat. Das ist Zalando zweifellos nicht, da gab es andere zuvor. Aber die Verbesserung einer Geschäftsidee, die Skalierung eines Konzeptes auf dieser Basis zählt bei manchen in der Start-up-Szene noch immer nicht viel. Doch genau das – dieser entschlossene Ausrollen – ist die große Leistung von Zalando.«
    Und da kommt noch einiges, kündigt Gründer Schneider an: »Was Zalando bis 2013 gemacht hat, war erst der Anfang. Wenn man das Potenzial sieht, dass sich bei Schuhen und Mode in unseren Kernmärkten noch bietet, welche Chancen in neuen Märkten und unseren eigenen Marken noch schlummern, weiß man, wo es hingehen wird«. Umsatz- oder Gewinnziele allerdings nennt er nach Art des Hauses auch jetzt nicht.
    »Die Zahlen der vergangenen drei Jahre beweisen, dass wir mit

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