Schreien staerkt die Lungen

das es mag: Salat, Mais oder Kartoffeln zum Beispiel. Sie sind nicht verpflichtet, Ihr Kind zu Spinat, Kohl oder Möhren zu zwingen. Bleiben Sie gelassen: Das Geschmacksempfinden verändert sich. So mögen zum Beispiel viele Kinder keine Tomaten, als Jugendliche kommen sie plötzlich auf den Geschmack.
    Die PHASEN DER EINSEITIGEN ERNÄHRUNG gehen vorbei, ohne dass ein Kind sich schadet. Es wählt instinktiv die Nahrungsmittel, von denen es eine Weile gut leben kann. Und wenn es am liebsten Pizza isst – wunderbar! Eine frisch zubereitete Pizza kann alle gesunden Elemente der Lebensmittelpyramide (siehe Internettipps > ) vereinen: Getreide, Gemüse, Eiweiß in Form von Käse und Fleisch oder Fisch. Jeder kann sich seinen Teil der Pizza selbst belegen und die ungeliebten Zutaten einfach weglassen. Beim gemeinsamen Kochen machen Kinder eine Fülle von Lernerfahrungen und finden oft die FREUDE AN DER NAHRUNGSAUFNAHME wieder. Unsere kleinen Töchter können bereits selbst Pizza zubereiten (mit Fertigteig), die dann allen köstlich schmeckt.
    Eine »Essstörung« gibt es im Vorschulalter höchst selten. Und das mäkelige Kind, das auf dem Teller nur herumpickt? Wir hatten auch so eins und haben nicht gekämpft. Es hat sich nach etwa vier Jahren ausgewachsen. Mit Schimpfen, Stress und Kampf bei jeder Mahlzeit hätte es ebenso vier Jahre gedauert. Akzeptieren Sie, wenn Ihr Kind etwas nicht mag, so wie Sie es bei einem Freund akzeptieren, der bei Ihnen zu Gast ist. Akzeptieren Sie ebenfalls, wenn Ihr Kind satt ist. Dass das respektiert wird, ist geradezu EIN KINDLICHES GRUNDRECHT . Sie entscheiden, ob es dann aufstehen darf oder nicht – bei jüngeren Kindern empfehle ich, dass sie dürfen, es erspart viel Stress. Bis zur nächsten Mahlzeit gibt es dann allerdings nichts mehr. Und Meckern über das Essen wird nicht geduldet!
    Natürlich fällt eine solche entspannte Haltung umso leichter, wenn das Kind auch entsprechend gut an Gewicht zunimmt und wächst. Bei sehr schlanken Kindern sind aber meist die Eltern auch schlank oder waren es zumindest als Kinder.
    Ein wichtiges »Instrument« des Kinderarztes bei der Beurteilung der körperlichen Entwicklung ist die PERZENTILENKURVE . Sie zeigt den für das jeweilige Alter normalen Bereich an Körperlänge und Gewicht an, der sehr groß ist; so ist für ein einjähriges Kind alles zwischen acht und zwölf Kilogramm Körpergewicht normal. Schauen Sie einmal in das gelbe Untersuchungsheft Ihres Kindes. Darin sind hinten die Kurven abgebildet.
    Solange ein Kind perzentilengerecht, das heißt entlang der für sein Ausgangsgewicht angelegten Kurve, wächst und zunimmt, wird der Kinderarzt keine Bedenken äußern. Ein »kräftiges« Kind (meist auch kräftiger Eltern) wird vielleicht auf der 97. Perzentile wachsen. Das bedeutet: 3 Prozent der Gleichaltrigen sind schwerer als das Kind. Ein schlankes Kind (meist von schlanken Eltern) wächst vielleicht auf der 3. Perzentile. 97 Prozent der Gleichaltrigen sind dann schwerer. Bedenklich ist weder das eine noch das andere. Bedenklich wäre nur ein plötzliches Absacken oder Ansteigen der individuellen Gewichtskurve. Wenn das so ist, wird der Kinderarzt weiterhelfen.
    AUS DER FORSCHUNG
    Neugier wecken
    Wie eine Langzeitstudie der Universität Stanford bewies, holen sich auch Kinder, die beim Essen sehr wählerisch sind, über kurz oder lang die Nährstoffe, die sie brauchen. Im Rahmen ernährungswissenschaftlicher Studien griff manches Kind erst beim 18. Mal zu, wenn es etwas Neues ausprobieren sollte – ein Überbleibsel aus der menschlichen Entwicklungsgeschichte, denn früher sicherte Misstrauen gegenüber Neuem das Überleben. Seien Sie geduldig und bieten die Speisen, schön angerichtet, immer wieder an. Wenig hilfreich ist es, zu sagen: »Jetzt iss schon, das ist gesund.« So lernen Kinder nur, dass »gesund« gleichbedeutend ist mit »schmeckt nicht«.
    34 Unser Kind muss Diät halten
    → Kinder im Vorschulalter haben noch keine Probleme mit Übergewicht, vorausgesetzt, sie erhalten ein ausgewogenes Nahrungsangebot und sitzen nicht den halben Tag lang vor Bildschirmen, sondern bewegen sich viel. Erscheint Ihnen oder anderen Ihr Kleinkind übergewichtig, fragen Sie bitte zunächst den Kinderarzt um Rat. Ein Blick auf die Wachstumsperzentile im Untersuchungsheft bringt oft Klarheit. Und: Wie waren Sie selbst als Kind, wie der andere Elternteil? Waren Sie beide oder auch nur einer von Ihnen kräftig, kann Ihr Kind keine Elfe sein.