Schreien staerkt die Lungen
müssen also nicht von vornherein Ihr Essverhalten total einschränken und sich so in einer ohnehin anstrengenden Zeit ohne Not zusätzlichen Verzicht aufladen. Die Tasse Kaffee am Morgen, ab und zu scharf gewürztes Essen, eine Portion Hülsenfrüchte, die Knoblauchzehe im Salat – das wühlt Ihr Baby noch nicht auf. Auch eine Orange, die Mama isst, macht beim Baby noch keinen wunden Po. Zudem gibt es andere mögliche Gründe für vermeintliche Blähungen und Unruhe oder für Wundsein im Windelbereich (etwa Pflegeprodukte oder eine Windelmarke, die das Baby nicht verträgt).
Übertreiben sollte man es natürlich nicht: Eines Tages behandelte ich in der Ambulanz ein laut schreiendes Baby mit einem trommelgleichen Blähbauch. Die Mutter hatte fast ausschließlich Zwiebeln gegessen, in der Meinung, das sei gut für die Milchbildung.
Eine klare Warnung möchte ich aussprechen: Meiden Sie in der Stillzeit Alkohol und Nikotin, ebenso wie mehr als ein, zwei Tassen Kaffee am Tag. Die enthaltenen Stoffe gehen in die Muttermilch über und können Ihrem Baby ernsthaft schaden.
30 Babys müssen regelmäßig »groß« machen
»Herr Doktor, wir machen uns solche Sorgen! Sechs Tage hatte Linnea jetzt schon keinen Stuhlgang!« Das berichtet mir der Vater der Kleinen und fragt mich, ob man da nicht mit einem Medikament nachhelfen müsse.
Wie oft ein junger Säugling sein »großes Geschäft« in die Windel macht, ist für Eltern recht wichtig. Fast immer kann ich hier aber beruhigen und Entwarnung geben: Bei gestillten Säuglingen ist eine Darmentleerung zehnmal täglich möglich, aber auch einmal alle zehn Tage. Muttermilch ist so zusammengesetzt, dass sie quasi komplett verdaut wird. So landet weniger beziehungsweise seltener etwas in der Windel, als Eltern anfangs oft erwarten. Auch hat jedes kindliche Verdauungssystem sein INDIVIDUELLES TEMPO . Viele gestillte Babys machen nur einmal pro Woche die Windel voll, gedeihen prächtig und leiden nicht. Der Rhythmus kann mitunter auch mal im Laufe der ersten Lebensmonate rapide wechseln, sodass nach Wochen mit täglich mehrfachem Stuhlgang plötzlich eine Woche lang nichts passiert. Kein Grund, sich Sorgen zu machen!
Flaschenmilch dagegen wird anders verdaut als Muttermilch – nicht komplett, deshalb wird mehr und regelmäßiger ausgeschieden. Flaschenmilchstuhl ist deshalb meist auch fester. Aber ich habe auch schon viele gesunde Flaschenkinder geshen, die ihren Darm nur alle zwei bis drei Tage entleerten, trotzdem nicht litten und keine Verstopfung bekamen. So lange können Sie also ruhig abwarten, bevor Sie zum Kinderarzt gehen. Wenn er keine schweren gesundheitlichen Probleme feststellt, wird er ein »Mini-Klistier« zur Erleichterung der Darmentleerung verschreiben. In der Regel handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen! Ein tägliches Geschäft ist auch beim Flaschenkind kein Muss.
31 Grüner Stuhl ist nicht normal
»Jetzt ist Linneas Windel voll, aber der Stuhl ist giftgrün und ziemlich schleimig!« – kaum sind die Eltern der Kleinen ihre Sorge los, Linnea hätte Verstopfung, taucht schon die nächste Frage auf.
Auch hier kann ich beruhigen: Bei Muttermilchstuhl gibt es alle Schattierungen von Gelb und Grün. Sie sind alle normal, solange es dem Baby gut geht. Grüne Farbe kann etwa bedeuten, dass die DARMFLORA noch unreif ist. Ebenso ist eine wechselnde Konsistenz kein Grund zur Beunruhigung: Schleimiger Stuhl etwa kommt bei Babys vor, die viel sabbern, also Spucke produzieren und schlucken.
Achten Sie dabei immer auf das Allgemeinbefinden Ihres Kindes. Trinkt es, gedeiht es, spielt es fröhlich und hat kein Fieber, Erbrechen oder sonstige Symptome? Dann dürfen Sie ein paar ungewöhnliche Windelinhalte gelassen hinnehmen.
Für Still- und Flaschenkinder gilt: Zum Kinderarzt gehen sollten Sie bei mehreren sehr wässrigen Stühlen hintereinander, die übel bis faulig riechen, das kann Durchfall sein. Ebenso bei mehreren sehr harten Windelinhalten, mit denen Ihr Kind sich sichtlich gequält hat, und bei blutigen Stühlen.
Setzt Ihr Stillkind nur noch grünen und sehr schaumigen Stuhl ab, kann das ein Hinweis darauf sein, dass es nicht lange genug an einer Brust trinkt. Dann erwischt es zu viel Milchzucker und nicht genug nährstoffreichere Milch, die erst nach einer Weile fließt. Bieten Sie Ihrem Baby dann immer nur eine Brust pro Mahlzeit an, bei der nächsten Mahlzeit die andere. Lassen Sie es trinken, so lange es will.
Stress am Esstisch
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