Schreien staerkt die Lungen
lässt sich einfach durch eine Urinuntersuchung per Schnelltest beim Kinderarzt nachweisen und gut behandeln. Oft sind Antibiotika nötig.
Manchmal sind die Kinder nur »wund«, und daher brennt es beim Wasserlassen. Da genügt eine Behandlung mit entzündungshemmenden Sitzbädern oder Zinksalbe. Anhaltendes Wundsein kann aber auch Auslöser für eine Harnwegsinfektion sein. Bei Wickelkindern sind GUTE HYGIENE und häufiges Wickeln der beste Schutz. Bei Mädchen, die gerade die Toilettenbenutzung lernen, sehe ich häufig, dass sie mit nach hinten gekipptem Becken auf der Toilette sitzen, fast schon in der Kloschüssel hängen. Dann läuft der Urin über das Genitale und oft auch in die Vagina. Von dort tröpfelt es später ins Höschen. Das verursacht schnell Wundsein und begünstigt eine Blasenentzündung. Eine einfache Maßnahme schafft Abhilfe: Stellen Sie einen Hocker vor die Toilette, auf den Ihr Kind beim Urinieren die Füße setzen kann. Dann sitzt das Kind gleich richtig: mit etwas nach vorn gebeugtem Oberkörper, die Beine etwas auseinander, damit der Urinstrahl »frei fließt«! So ist auch der Beckenboden entspannter, und die Blase wird komplett entleert.
Haben Kinder immer wiederkehrende HARNWEGSINFEKTE , auch mit hohem Fieber, ist weitere Diagnostik durch den Kinderarzt erforderlich. Es könnte dann ein angeborener Rückfluss (Reflux) von der Blase in die Niere bestehen, mit häufigen Nierenbeckenentzündungen als Folge. Der Reflux muss dann je nach Schwere eventuell operativ behoben werden.
54 Ich muss schnell etwas tun, bevor sich was festsetzt
»Johannes hat eine Schniefnase«, »Karla hat keinen Appetit«, »Wir haben eine durchgehustete Nacht hinter uns« – vor allem freitags enden solche Sätze besorgter Eltern oft so: »Können wir vor dem Wochenende noch schnell vorbeikommen, bevor sich was festsetzt?«
Bevor das Kind richtig krank wird, soll ich als Arzt also vorbeugen. Aber in der Regel kann auch ich nur feststellen, dass zurzeit ein Infekt vorliegt, der wahrscheinlich einfach SEINE ZEIT BRAUCHT UND DANN WIEDER VERGEHT . Mit Nasentropfen und Fieber- beziehungsweise Schmerzmitteln aus Ihrer Kinder-Hausapotheke können Sie sich und Ihrem Kind bis dahin das Leben erleichtern. Bei Komplikationen wie einer Bronchitis bis hin zur Lungenentzündung nutzen Bakterien den Virusinfekt und die momentane Schwäche des Körpers aus, um sich auszubreiten. Aber dem lässt sich meiner Erfahrung nach nicht vorbeugen.
Ist der Zeitpunkt erreicht, ab dem ein Kind nicht mehr harmlos »erkältet«, sondern eventuell intensiver behandlungsbedürftig ist, kann der Kinderarzt mit der Verordnung von Inhalationen (eines bronchienerweiternden Medikaments) tatsächlich erreichen, dass aus einer Bronchitis keine Lungenentzündung wird. Nicht mehr »nur erkältet« ist Ihr Kind mit folgenden Symptomen:
Das Fieber zeigt sich nicht nur abends und dauert über mehr als drei Tage an.
Quälender Husten bis hin zum Würgen auch nachts.
Trinkschwäche beim Baby.
Das kann leider auch am Wochenende passieren. Da hilft es auch nicht, am Freitag noch schnell beim Arzt gewesen zu sein. Am Wochenende müssen Sie mit Ihrem Kind in eine Notfallpraxis oder zu einem ärztlichen Bereitschaftsdienst gehen. Wohin Sie sich wenden können, darüber informiert Sie Ihr Kinderarzt. Adressen finden Sie im Anhang auf > .
AUS DER FORSCHUNG
Hustensäfte wirken nicht
Schleimlösende Hustensäfte sollen laut Werbung verhindern, dass »sich etwas festsetzt«. Schleim in den Bronchien gilt als Nährboden für Bakterien. Klinische Studien konnten jedoch nicht beweisen, dass solche Säfte wirken. Bei einer Studie der Universität Pennsylvania wurden 100 erkältete Kinder mit rezeptfreien und apothekenpflichtigen Hustensäften oder mit Placebos behandelt. Eine signifikante Wirkung der Medikamente konnte nicht nachgewiesen werden.
55 Ich muss mein Kind vor Ansteckung schützen
→ Am Ende des Arztbesuches stellen mir Eltern oft die bange Frage: »Ist das ansteckend?« Dahinter steckt die Sorge, ob sie ihr Kind bedenkenlos in den Kindergarten schicken und selbst arbeiten gehen können. Andere wollen Medikamente übers Telefon ordern und gar nicht erst in die Sprechstunde kommen, aus Angst, ihr kränkelndes Kind könnte sich in der Praxis »erst richtig anstecken«. Die Sorge um die Ansteckung ist nicht unberechtigt: Alle akuten Infektionskrankheiten sind möglicherweise ansteckend. Erkältungen per Tröpfcheninfektion (beim Sprechen, Niesen,
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