Schreien staerkt die Lungen
gezeigt, dass der Ausschluss von angeblich schädigenden Nahrungsmitteln nichts nützt, also keine Auswirkung auf die Stuhlkonsistenz hat. Die Kinder sollen ohne »Teepause«, so die Magen-Darm-Experten, bei Appetit sofort wieder eine normale altersgemäße Kost zu sich nehmen. Auf keinen Fall machen Sie etwas falsch mit Lebensmitteln, die erfahrungsgemäß als gut verdaulich gelten. Das ist fast alles, was Kinder mögen: Kartoffeln – auch in Form von Pommes frites, Nudeln, Reis, Kekse, Bananen, weich gekochte Eier, Joghurt, milder Käse, mageres Fleisch. Mehrere kleine Mahlzeiten sind empfehlenswerter als wenige üppige. Cola und Salzstangen oder Tee und Zwieback sind »out«, es sei denn, Ihr Kind verlangt danach.
Was können Medikamente?
Medikamente für mein krankes Kind? Hier gehen die Ansichten der Eltern auseinander. Schon stillende Mütter wollen oft »Natur pur« und verabreichen nicht die vom Arzt empfohlenen Vitamine (siehe ab > ). Die anderen dagegen sind nicht glücklich, wenn der Kinderarzt sie ohne Antibiotikarezept wegschickt.
DIE WAHRHEIT LIEGT IN DER MITTE. Krank werden alle Kinder mal. Manchmal geht es nicht ohne Medikamente. Aber Medikamente können nicht alles, manchmal beruhigen sie Eltern (und dadurch auch die Kinder) nur. Ich verordne so wenige Medikamente wie möglich. Es ist oft ein Problem, Kindern Medikamente zu verabreichen, und es soll sich lohnen für Eltern und Kind. Deswegen verschreibe ich gerne etwas, von dessen Wirkung ich überzeugt bin.
76 Hustensäfte lindern Husten
»Können Sie mir bitte noch einen Hustensaft für unseren Großen aufschreiben?«, fragt mich die Mutter der kleinen Sara nach der fälligen Vorsorgeuntersuchung U6. »Der hustet jetzt schon seit zwei Wochen, und er tut mir so leid!« Auf Nachfrage erfahre ich jedoch, dass Saras großer Bruder kein Fieber hat und so gut schläft wie immer.
Den Wunsch nach Schleimlösern, Hustenstillern und Co höre ich täglich. Viele Eltern haben sich auch schon in der Apotheke etwas besorgt, und ich soll es nun nachträglich verschreiben. Irgendwann stellen sie fest, was medizinische Studien inzwischen zweifelsfrei belegen: KEIN HUSTENSAFT DER WELT verkürzt den Krankheitsverlauf. Deswegen verordne ich Hustensaft auch nicht (siehe Kasten > ).
Die Qualität des Hustens ist entscheidend dafür, ob der Arzt ein Mittel verschreibt: Ein lockerer Husten löst sich von selbst. Bei einem auch nachts quälenden Reizhusten bis zum Erbrechen muss der Arzt Ihr Kind abhören. Vielleicht verschreibt er einen Hustenstiller, bei Bronchitis ein bronchienerweiterndes Mittel. Auch Inhalationen mit einem bronchienerweiternden Medikament können sinnvoll sein.
Seien Sie aber bitte nicht enttäuscht, wenn der Kinderarzt Ihnen kein Rezept mitgibt. Dann ist alles nicht so schlimm, und Sie dürfen mit Geduld die natürliche Genesung abwarten. Bis der Husten ganz abklingt, kann es auch mal drei Wochen dauern. Aber er quält dann in der Regel schon nicht mehr, das Kind schläft wieder gut und ist relativ fit.
Das berühmte Hausmittel »HEISSE MILCH MIT HONIG« hilft übrigens tatsächlich, und es hat den großen Vorteil, dass es Kindern schmeckt. Die Rezeptoren im Körper, die den Hustenreiz steuern, reagieren besonders auf Süßes. Probieren Sie es aus: Bei nächtlichem Husten soll Ihr Kind vor dem Schlafengehen eine Tasse Milch mit einem Löffel Honig trinken – oder einfach den Honig vom Löffel schlecken (danach Zähneputzen nicht vergessen!).
TIPP
So geben Sie Ihrem Kind stressfreier Medikamente
Zäpfchen mit etwas Fettcreme einstreichen, auf den After des Kindes eine dicke Cremeschicht auftragen. Zäpfchen flutschen so schmerzfrei ins Körperinnere.
Flüssige Arzneien mit einer Dosierspritze nach und nach in die Backentasche des Kindes geben, Lieblingsgetränk zum Runterspülen bereit halten.
Tropfen zur oralen Einnahme auf einem Zuckerwürfel anbieten.
Nasentropfen in Kuschelhaltung geben. Vom Herrn Schnupfen erzählen, den es aus der Nase zu vertreiben gilt und der gleich nasse Füße bekommt.
Augentropfen auf die geschlossenen Augen geben (siehe > ).
Alters- und gewichtsbezogene Dosierungen beachten. Eine zu niedrige Dosis hilft oft nicht weniger, sondern sie hilft gar nicht. Ebenso hilft zu viel nicht besser.
Aus Sicherheitsgründen bitte nie Tabletten als »Bonbons« oder flüssige Medizin als »bunten Saft« bezeichnen. Arzneimittel gehören außer Reichweite der Kinderhände!
77 Cortison ist Teufelszeug
»Was, Cortison?! Ach
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