Schreien staerkt die Lungen
Sie den Impfexperten und Ihrem Kinderarzt. Impfungen haben schon viele Leben gerettet!
AUS DER FORSCHUNG
Masern können schwere Folgen haben
Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hält jeder dritte Elternteil Masern für nicht gefährlich. Allerdings werden immer wieder schwere Fälle der unheilbaren subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) als Folge der Erkrankung beschrieben. Das ist eine schleichende Entzündung des Hirngewebes, die zunächst Demenz, später Muskelkrämpfe und epileptische Anfälle auslöst. Sie ist immer tödlich. Im Jahr 2011 ist eine ungeimpfte 13-Jährige in Nordrhein-Westfalen daran gestorben, 11 Jahre nach der Infektion. Dagegen sind schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen durch die Masernimpfung nicht bekannt. Zudem weisen Wissenschaftler darauf hin, dass es keinen Beleg dafür gibt, dass Kinder durch eine Maserninfektion physische und mentale Stärke gewinnen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte erst kürzlich, dass die Maserngefahr in Westeuropa zunimmt, vermutlich mit verursacht durch Anhänger einer »Glaubensmedizin nach mystischen Vorstellungen«.
80 Impfen löst Erkrankungen aus
→ Ich erinnere mich an einen Säugling aus meiner Praxis, der von der ersten Impfung an nicht mehr durchschlief und stündlich trinken wollte. Die Mutter war überzeugt, dass das mit der Impfung zu tun hatte. Als ich nach drei Monaten sah, dass das Kind nicht entsprechend an Gewicht zunahm, empfahl ich der Mutter, ihm zusätzlich Babymilch anzubieten. Sie hatte einfach nicht mehr genug Milch, um voll zu stillen. Das Kind schlief wieder gut und nahm zu. Ein Beispiel, wie eine falsche Hypothese blind machen kann für die wirkliche Ursache.
Oft hört man Berichte, dass eine Impfung eine Erkrankung ausgelöst habe, wie Allergien oder Neurodermitis. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es nicht. Eine Impfung ist für den Körper DURCHAUS EIN STRESSFAKTOR , der auch den Startschuss für solche Probleme geben kann. Studien belegen aber, dass Allergien, Neurodermitis und andere Erkrankungen schon im Körper angelegt waren. Nicht belegt ist bisher, dass nicht geimpfte Kinder gesünder sind als geimpfte.
Viele angeborene Erkrankungen oder Veranlagungen lösen erst im Alter von zwei bis drei Monaten Symptome aus. Das ist genau das Alter, in dem die ersten Impfungen stattfinden. Also kann es durchaus sein, dass zwar ein zufälliger zeitlicher, aber kein kausaler Zusammenhang zwischen Impfungen und Krankheiten besteht.
81 Impfen hat oft schlimme Nebenwirkungen
→ Impfungen werden so gut in ihrer Sicherheit und Verträglichkeit überprüft wie keine andere medizinische Maßnahme. Nachgewiesenermaßen auf die Impfung zurückzuführende Schäden wie neurologische Erkrankungen oder Behinderungen sind EXTREM SELTEN . Die Impfstoffe werden ständig überprüft und verbessert, bei der kleinsten Unregelmäßigkeit ruht schon mal schnell die Zulassung.
Statistisch sind nachgewiesene Impfschäden also sehr selten im Vergleich zu der Masse an problemlos vertragenen Impfungen. Es ist jedoch verständlich, dass betroffenen Eltern im Einzelfall DIE GANZE STATISTIK EGAL ist. Auch dass der Staat zu Entschädigungs- oder Rentenzahlungen verpflichtet ist, wenn es zu einem nachgewiesenen Impfschaden kommt, interessiert sie verständlicherweise nicht – zumal es schwer ist, einen Zusammenhang zwischen Impfung und Erkrankung nachzuweisen, denn Letztere könnte auch andere Ursachen haben.
Harmlosere Nebenwirkungen können beim Impfen dagegen öfter auftreten. Am häufigsten ist dabei Schläfrigkeit, gefolgt von Fieber über maximal ein bis zwei Tage und einer Verhärtung an der Impfstelle. Manchmal kommt es bei Säuglingen auch zu SCHREIATTACKEN , weil die Impfstelle wehtut. Geben Sie Ihrem Kind ein Paracetamol-Zäpfchen, das hilft meist rasch und gut (Ihr Kinderarzt sagt Ihnen, welche Dosierung für Ihr Kind die richtige ist). Auf keinen Fall sollten Sie wegen der Nebenwirkungen vor der nächsten Impfung zurückschrecken.
82 Je kleiner das Kind, umso schlimmer die Impfungen
Ich erkläre den Eltern der kleinen Lea unseren Impfkalender, angelehnt an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO): Ich impfe ab dem Alter von zwei Monaten und beginne mit zwei gleichzeitigen Impfungen gegen insgesamt sieben Erreger. »Sieben Erreger? So viel? Bei einem so kleinen Kind?«, fragen die Eltern entsetzt. »Ist das nicht zu viel Stress für unsere Kleine?«
Studien haben
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